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Národní archiv

Archiv

Národní archiv
Archivní 4
149 01 Praha 4 – Chodovec
(2. – 11. oddělení a útvar ředitelky)

Milady Horákové 133
166 21 Praha 6 – Dejvice
(pouze 1. oddělení)

tel.: +420 974 847 240
fax: +420 974 847 214

E–mail: na@nacr.cz
web: www.nacr.cz

Räumlicher Geltungsbereich: Tschechische Republik

Kurze Geschichte

Die Geschichte des Nationalarchivs reicht bis ins frühe Mittelalter  und ist mit der ersten auf dem Gebiet des damaligen Böhmischen Staates erstellten Schriftlichkeit verbunden. Die Anfänge des urkundlichen Archivs des Herrscherhauses der Přemyslieden, heute als Archiv der Böhmischen Krone bekannt, gehen ins 12. Jahrhundert zurück. Weitere Archivalien entstanden mit den allmählich errichteten zentralen Verwaltungsinstitutionen, beginnend mit der Böhmischen königlichen Kanzlei, deren Tätigkeit ebenfalls im 12. Jahrhundert belegt wurde. Das eigene Archiv, früher die alte Registratur genannt, gab es nachweislich im Jahre 1567. Der Name des Archivs entsprach immer dem Namen der zuständigen Dachinstitution, durch die es verwaltet wurde. Seit dem 16. Jahrhundert war es zuerst das Archiv der Böhmischen Kanzlei und der Böhmischen Kammer, seit Anfang der 1620er Jahre das Archiv der alten Böhmischen  Statthalterei, seit 1749 der Repräsentation und der Kammer, seit 1763 des Böhmischen Guberniums, seit 1850 dann der Böhmischen Statthalterei.

Bald nach der Entstehung der unabhängigen Tschechoslowakei wurde eine Reihe von Ressortarchiven, u.a. im Zusammenhang mit der Umsetzung der Aktentrennung von Österreich eingerichtet. Die wichtigsten waren das Archiv des Innenministeriums und das Tschechoslowakische staatliche Landwirtschaftsarchiv. Viel versprechende Versuche zur Einrichtung eines vertikalen Archivnetzwerks wurden jedoch durch einen langwierigen Kompetenzstreit zwischen dem Innenministerium und dem Ministerium für Schulwesen und Volksaufklärung eingestellt. Auf Grund der Besatzung der Grenzgebiete im Jahre 1938 und durch die Bildung des Protektorats Böhmen und Mähren im Jahre 1939 wurden die Bemühungen um eine gesetzgebende Regelung des tschechoslowakischen Archivwesens für einige Jahre unterbrochen. Die Archive übten zwar während des Krieges ihre übliche Tätigkeit aus, aber ihr Schwerpunkt lag auf der Rettung von Archivalien vor der Vernichtung.

Nach der Beendigung des 2. Weltkriegs trat jedoch die Frage der Schaffung einer einheitlichen Archivorganisation in den Vordergrund des Interesses, aber erst am 7. 5. 1954 wurde die Regierungsverordnung Nr. 29 über Archivwesen getroffen, der zufolge ein Netzwerk von Archiven entstand, das aus dem Zentralen Staatsarchiv, Bezirks-, Kreis- und  Lokalarchiven, die sämtliches Archivmaterial in der Tschechoslowakei verwalteten, bestand. Die Führung des Archivwesens fiel dem Ressort des Innenministeriums zu. Das Nationalarchiv, bzw. sein direkter Vorgänger, das Staatliche Zentralarchiv, entstand am 1. 10. 1954 durch die Eingliederung des ehemaligen Archivs des Böhmischen Landes in das Zentralarchiv des Innenministeriums und es wurde anschließend, am 1. 1. 1956, noch um das Zentrale Land- und Forstwirtschaftsarchiv erweitert. Die Stellung des Archivs wurde durch den auf Grund des Befehls des Innenministers Nr. 32 vom 28. 4. 1955 erlassenen Statut definiert, dem nach das Staatliche Zentralarchiv ein  wissenschaftliches Forschungsinstitut des Innenministeriums war und ihm die Gesamtheit des Archivmaterials, Bestände (Sammlungen) von Zentralbehörden, -organen und -institutionen zur professionellen Archivobhut anvertraut wurde.

     Der Status des Archivs vom Jahre 1955 galt bis zum Jahre 1970, als er aufgrund eines Erlasses des Innenministers der Tschechoslowakischen Republik mit Geltung vom 1. 4. 1970 durch einen neuen Status ersetzt wurde. Die Stellung des Archivs als wissenschaftliche Forschungsinstitution des Innenministeriums der Tschechoslowakischen Republik änderte sich zwar nicht, aber das Archiv wurde als Pre-Budget-Organisation, die dem Innenministerium der Tschechoslowakischen Republik  untergeordnet war, bezeichnet. Nach der Verabschiedung des Archivgesetzes Nr. 97/1974 GBl., das die Regierungsverordnung über das Archivwesen aus dem Jahre 1954 ersetzt hatte, wurde ein neues Statut mit Gültigkeit vom 1. 3. 1976 erlassen, dem nach das Staatliche Zentralarchiv eine Anstalt des Innenministeriums war und von diesem Ministerium direkt geleitet und verwaltet wurde. Dem Archiv wurde die Stellung der wichtigsten wissenschaftlichen Forschungsstelle im Bereich des Archivwesens und der verwandten Disziplinen in der Tschechoslowakei belassen.

Nach der Entstehung der unabhängigen Tschechischen Republik wurde aufgrund des Erlasses des Innenministers Nr. 4 vom 31. 12. 1993 eine Sektion der Archivverwaltung im zivilen Verwaltungsabschnitts des Innenministeriums, dessen Organisationsteile auch das Staatliche Zentralarchiv und sieben staatliche Gebietsarchive  wurden, eingerichtet. Das Archiv wurde zu einem direkten Bestandteil des Innenministeriums, es hatte weder Rechtssubjektivität noch eigenen Status und Organisationsordnung. Diese Situation dauerte bis zum 31. 7. 2002 an. Dann wurde das Staatliche Zentralarchiv im Rahmen der Umsetzung der Reform der öffentlichen Verwaltung gemäß dem Gesetz Nr. 320/2002 GBl. eine getrennte Organisationseinheit des Staates, die direkt durch das Innenministerium geleitet wurde. Am 1. 1. 2005 trat das Gesetz Nr. 499/2004 GBl. über das Archivwesen und Schriftgutverwaltung sowie die Änderung einiger Gesetze in Kraft. Neben den neuen Aufgaben brachte diese gesetzliche Norm auch die Änderung des Namens mit sich: das Staatliche Zentralarchiv wurde zum Nationalarchiv, das als Verwaltungsbehörde und Zentralarchiv des Staates auch weiterhin durch das Innenministerium  direkt geleitet wird. Das Nationalarchiv wurde zur Organisationseinheit des Staates, deren Betrieb durch die auf Anweisung der Direktorin erlassene Organisationsordnung Nr. 2 vom 28. 4. 2009 geregelt wurde.

Archivbestände (Allgemeine Übersicht)

Vertikale Reiter

Veröffentlichungen über das Archiv

Dějiny archivu a struktura fondů

130 let Zemského archivu. Praha, SÚA 1993. 127 s.

25 let Státního ústředního archivu v Praze. Praha, SÚA 1980. 226 s.

40. výročí Státního ústředního archivu v Praze. Praha, SÚA 1994. 153 s.

Aby na nic a na nikoho nebylo zapomenuto. K jubileu ústředního archivu českého státu 1954–2004. Praha, SÚA 2004. 247 s.

KOLLMANN, Josef. Dějiny ústředního archivu Českého státu. Praha, Archivní správa MV ČR 1992. 710 s.

Z dějin Státního ústředního archivu v Praze a jeho předchůdců. Praha, SÚA 1995. 75 s.

ARchivní budovy

Státní ústřední archiv v Praze a jeho sídla. Praha, SÚA 2001. 126 s.

DRAŠÁROVÁ, Eva. Provozně–technická budova Archivního areálu Chodovec. Zkušenosti z provozu nového objektu. In: , Roč. 53, č. 2 (2003), s. 75–84.

Průvodce po fondech a sbírkách

Průvodce po Ústředním archivu ministerstva vnitra v Praze. Praha, Ministerstvo vnitra 1952. 225 s., obr. příl. (SAP 2, 1952, č. 2).

Průvodce po archivních fondech. II. Praha, AS MV 1955. 221s., 12 obr.

Bavarica