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Freitag, 14. Dezember 1934. „Ascher Zeitung“. Seite 7 lud die Amerikanerin persönlich in sein Schloß ein. Während der Chauffeur sich draußen am Motor zu schaffen machte, unterhielt sich der Offizier mit seinem schönen Gast aufs ange- regteste. Er war bald von dem persönlichen Zauber der Amerikanerin fasziniert und als Mrs. Palmer sich gegen Mitternacht in das ihr zugewiesene Fremdenzimmer begab, durfte sie sich schon als Siegerin betrachten. Am nächsten Morgen erschien sie bei Erad- go, um sich von ihm zu verabschieden und ihm für seine ritterliche Gastfreundschaft zu danken. Eradgo war sehr traurig — und die neuerliche Unterhaltung endete damit, daß Mrs. Palmer im Schloß verblieb, um den armen, kranken Offizier gesund zu pflegen. Das kurze Glück. Einige Monate später feierten die beiden Hochzeit. Eradgo schien sehr glücklich. Er hatte nicht nur eine scharmante Frau gefunden, son- dern war auch mit einem Schlag seine Schulden und Sorgen los. Er liebte auch sei- ne Frau aufrichtig. Mrs. Palmer war, obwohl sie ihr Ziel erreicht hatte, nicht restlos glücklich. Im stillen wurde sie von der ewigen Angst ge- quält, daß die Natur sich doch nicht auf die Dauer zwingen lasse und später sich mit einen umso rapideren körperlichen Verfall rächen würde. Diese Befürchtung war nicht grundlos. Nach einiger Zeit glaubte Alice Symptome des wiederkehrenden Alters an sich zu bemerken. Sie lebte in stetiger Furcht, ihren geliebten Mann zu verlieren. Und eines Tages be- ging sie in einem Anfall von Schwermut Selbstmord. Unmittelbar nach ihrem Ableben flatterten dunkle Gerüchte auf, die davon wissen woll- ten, daß Eradgo an dem Tode seiner Frau schuld sei. Der Offizier wurde jedoch durch einen Brief, den man im Nachlaß der Toten fand, vollständig rehabilitiert. Er wird der Frau, die ihn durch ihren Tod vor einer Enttäuschung bewahren wollte, ein liebevol- les Andenken bewahren. Maskenball im „Weißen Hans“. Präsidentin Roosevelt empfängt. — Ein buntes Leben und Treiben. — Frau Staatssekretär als bayrisches Dirndl. Das „Weiße Haus“ in Washington ist be- kanntlich das Palais des amerikanischen Staatspräsidenten. Es gehört zu den reprä- sentativsten Bauten in ganz Amerika. Dort vor dem Weißen Haus herrschte nun gestern Abend ein ganz ungewöhnlicher Tru- bel, dessen Ursache wohl weniger die große Zahl der Wagen gewesen ist, die der Auffahrt durch den Vorgarken zustrebten — das Weiße Haus ist an große und glänzende Empfänge gewöhnt — als vielmehr die Eigenart der Gefährte, die man da zu sehen bekam. Mitten unter den eleganten Limoufinen, an denen es in den Großstädten Amerikas, allen Wirt- schaftskrisen zum Trotz, immer noch Ueber- fluß zu geben scheint, konnte das neugierige Publikum nämlich Postkutschen, seltsame Bau- ernwagen und Sechsspänner bewundern, wie man sie eigentlich nur noch aus den Bilder- büchern kennt. Riesiges Aufsehen erregte auch eine Kutsche, in deren erleuchtetem Inneren fünf 2 Meter lange Steckkissen zu sehen waren, aus denen die Gesichter von fünf bekannten Re- dakteurinnen großer Washingtoner Blätter herausschauten, die begeistert an ihren Milch- flaschen nuckelten. Was hat dies alles zu bedeuten? Kurz ge- sagt: Im Weißen Haus war gestern Abend Maskenball, und Frau Präsidentin Roosevelt hatte ausdrücklich darum gebeten, man möge in möglichst originellen Trachten erscheinen. Der Präsident drückt sich. Es hatten an 500 Herren und Damen per- sönliche Einladungen zu diesem Feste erhalten, Ohne Ausweis war der Zutritt ganz ausge- schlossen, denn bevor man in den großen Ball- saal gelangte, mußte man einen ganzen Kor- don von Kontrolleuren hinter sich lassen. Der Präsident selbst hat sich sehr bald von seinen Gästen verabschiedet. Er hatte nämlich noch Repräsentationspflichten zu erfüllen, und zwar im Grideron Club, wo gerade an die- sem Abend ein Souper bekannter Persönlich- keiten und der berühmtesten Presseleute der Vereinigten Staaten stattfand. Der Weggang des Hausherrn wurde auf allen Seiten leb- haft bedauert, aber schließlich sah man ein, daß der Präsident der Vereinigten Staaten eben in erster Linie seine Pflicht zu erfüllen habe. Fünflinge erschienen, war bereits die Rede. Die Gattin des Unterstaatssekretärs der Fi- nanzen hatte sich als rothäutige Squaw ver- kleidet; angeblich war sie die Frau des „flin- ken Wolfs“. Reizend hatte sich auch die Frah des Marineministers als Holländerin heraus- geputzt, allerdings machten ihr die großen, klappernden Holzpantinen beim Tanzen viel zu schaffen. Als serbische Bäuerin war die Gat- tin des Ministers für Landwirtschaft von den Tänzern viel umworben. Sie wirkte ebenso rassig wie Mrs. Hull, die Frau des Ministers für Auswärtiges, die in einem echten, in Un- garn erstandenen Zigeuerkostüm auf dem Ball weilte. Den Vogel hat aber ganz zweifellos Miß Perkins, die Staatssekretärin im Arbeitsmi- nisterium, mit ihrer Tracht eines echten bay- rischen Dirndis abgeschossen. Die Leute wa- ren einfach begeistert, und Miß Perkins kam überhaupt nicht zum Verschnaufen. Schließlich wurde sie aufgefordert, nun auch einmal so einen recht vergnügten Jodler hören zu las- sen. Soviel sich Miß Perkins aber auch an- strengte, der Jodler wollte ihr einfach nicht gelingen. Sie gab es schließlich resigniert auf. „Und nun habe ich eigens ein paar Wochen lang bei einem echten Bayern Unterricht ge- nommen und fleißig geübt, um ja den Jod- ler gut herauszubringen“, gestand Miß Per- kins. „Aber das scheint eben nichts für unseren amerikanischen Kehlkopf zu sein.“ Der Maskenball zog sich bis zum frühen Morgen hin. Erst als der Präsident seinerseits vom Grideron Club nach Hause zurückkehrte, begann der Aufbruch. Es soll eine besonders vergnügte Nacht gewesen sein. Radio. � Die „Sendung“, Rundfunkwoche für die Tschechoflowakei. Das Radioprogramm der kom- menden Woche ist im Heft Nr. 38 der „Sendung“ durch mehrere reichbebilderte Artikel ergänzt. In- teressant ist eine Arbeit, ob es heute noch auf der Welt unbekannte Säugetierarten gibt. Dar- über wurde auch im Deutschlandsender am Sams- tag gesprochen. Entsprechend den kommenden Weihnachtstagen ist dem Feiertagsprogramm wei- ter Spielraum eingeräumt. Die Hörer auf Kurz- wellen werden einen Artikel über „Richtstrahlen nach aller Welt“ mit Aufmerksamkeit lesen. Der technische Teil, die Rätselecke und der Beginn eines Abenteuerromans ergänzen das Heft, das zum Preise von Kο 2.20n allen Buchhandlungen und direkt beim Verlage J. Kobrtsch u. Gschihay, Eger, Grabenstraße 12, erhältlich ist. Wirtschaftliches. Moderne Buchhaltungen. Von Karl Fink-Zettlitz. In der Zeit, als sich der Handel zu entwickeln begann, entstand schon die erste, wenn auch primi- tive Buchhaltung. Man begnügte sich mit der No- tiz der Forderungen und Schulden. Später erst machte man überdies eine Zusammenstellung des Vermögens am Anfang und am Ende des Jahres und ermittelte so den Erfolg des Jahres, notier- te auch Kassa, Waren-Ein- und Ausgang und hatte somit die einfache Buchhaltung geschaffen. Diese Art von Buchhaltung bot jedoch noch keine Kontrolle, gab keine Aufschlüsse über die Einzel- heiten. Erst die doppelte Buchhaltung gibt alle die- se für den Kaufmann sehr wichtigen Aufschlüsse. In der doppelten Buchhaltung wird jede Vermö- gensbewegung zweimal gebucht, so daß für jeden Wertausgang unbedingt irgendein Schuldner be- lastet sein muß, ansonsten die Rohbilanz nicht stimmt. Auch muß jede Regie, wenn sie gezahlt oder auch nur gutgeschrieben wird, auf ein Gegen- konto belaſtet werden, so daß wir am Ende des Jahres genauen Aufschluß haben, aus welchen Teilerträgen sich die gesamte Regie zusammensetzt. Jede normale Buchung, welche ein Personenkon- to betrifft, wird in der deutschen doppelten Buch- haltung in folgende Bücher eingetragen: 1. chrono- logisch zunächst in die Prima Nota oder Kassa, aus diesen beiden Büchern 2. in das Journal, wo sie gesammelt werden, um dann summarisch einmal im Monat in das Hauptbuch übertragen zu wer- den, 3. in das Saldokonti. Zur Abhilfe dieser Mängel nahm man später in der amerikanischen Buchhaltung nur die gebräuch- lichste Kolonne auf, sammelte die Posten, welche seltener vorkommen, in einer einzigen Kolonne (Diverse) und teilte diese später auf. Eine weitere Ersparnis brachte die Erfindung der Durchschreibesysteme, welche in ihren verschie- denen Abarten die heutigen modernen Buchhal- tungen darstellen. Man schreibt die Buchung bloß ein einziges Mal nieder und paust sie gleichzeitig. Die eine Art der Systeme schreibt man in die Prima Nota (Journal) und kopiert in das Sal- dokonti (Hauptbuch), die anderen Systeme befolgen den umgekehrten Vorgang. Durch eine Apparatur wird das Kontoblatt des Loseblatthauptbuches auf eine Journalseite so aufgelegt, daß die Rastra- tur beider Blätter haarscharf aufdeckt und dann die Buchung auf das Konto des betreffenden Ge- schäftsfreundes oder Sachkonto niedergeschrieben. Uebertragungsfehler sind hier natürlich ausgeschlos- sen. — Da aber eine monatliche Rohbilanz nicht immer unter Zuhilfenahme aller Debitoren und Kreditorenkonti gemacht wird, muß noch eine Vor- richtung geschaffen werden, daß diese und andere in großer Zahl vorhandenen gleichartigen Posten auch summarisch ausgewiesen werden. Diese Arbeit bezeichnet man als Gruppieren. Einige Systeme lösen diese Frage in der Weise, daß diese gleich- artigen Posten nach der Buchung seitenweise im Journal, wo sie in einer Kolonne erscheinen, un- ter Zuhilfenahme eines Addierrostes gesammelt werden, andere legen bei jeder Buchung auf ein gleichartiges Konto ein drittes Blatt zwischen Konto und Journal (Dreiblattsysteme), andere wechseln bei jeder ungleichartigen Buchung das Journalblatt überhaupt aus und schließlich gibt es Systeme, welche auf jedem Kontoblatt drei Ko- lonnenpaaré, also insgesamt 6 Kolonnen führen. Letztere verwenden zumeist die drei Gruppen De- bitoren, Kreditoren und Sachkonti. Sie zergliedern aber in der Kartothek des Hauptbuches auf dem Spezialkonto alle Sachkonti, wie z. B. das Spe- senkonto, Lohnkonto, Gehaltekonto, Mietkonto usw. usw. Diese Gruppierfähigkeit erfordert allerdings auch eine gewisse Zeit, so daß wir zusammenfas- send sagen können, daß diese Art der Buchhaltung wohl nur ein Tempo, das ist die Arschrift hat, aber dazu noch eine Gruppiertätigkeit erfordert, welche ungefähr soviel wie ein halbes Tempo be- deutet. Die Buchhaltungstätigkeit reduziert sich so- mit bei den Durchschreibebuchhaltungen von den ursprünglichen drei Buchungsvorgängen auf ein- einhalb. Die weitere Mechanisierung wurde durch die Einführung der Buchhaltungsmaschine erreicht, die eine Durchschreibebuchhaltung, welche rechnet, grup- piert und überdies mit Maschinenschrift die Bu- chung niederschreibt, erzielt. Wiewohl diese Ma- schinen gegenüber den Handapparaten große Vor- teile haben und manche sogar die Buchung mit der gleichen Niederschrift auf die Buchungsan- zeige an den Geschäftsfreund verbinden, so haben sie doch den Nachteil der Anhandlichkeit. Das Ein- legen der Konti erfordert mehr Zeit als bei den Handapparaten, überdies sind sie so schwerfällig, daß die Handhabung mancher von ihnen elektrische Kraft erfordert. Da der Preis noch heute sehr hoch ist, kann sich ein Durchschnittsunternehmen die An- schaffung nicht ohne weiteres gestatten. Trotzdem werden sie einem Großunternehmen unersetzliche Dienste leisten, da dort die Zeitersparnis, welche durch das selbständige sichere Rechnen erreicht wird, die Nachteile bei weitem überwiegt. Für Kalkulationszwecke und Statistiken wurden kürzlich auch Maschinen rekonstruiert, welche sogar die auf eine gewisse Ordre bezughabenden Kalku- lationsdaten selbständig sammeln. Der Grundsatz ist folgender: über jede Post, welche für die Kal- kulation von Belang ist, wird im Betrieb eine Karte ausgestellt. Die Karte trägt eine Ordrenum- mer, welche in der Weise angebracht ist, daß die Einer, Zehner, Hunderter, Tausender ufw' in über- einander befindlichen Reihen so ausgestanzt wer- den, daß in der ersten Reihe z. B. die Lochung an der Stelle erfolgt, die der Ziffer 3 entspricht, in der Zehnerreihe der Ziffer 5 usw. Ebenso werden alle anderen Buchungsunterlagen durch Lochungen der Karte festgehalten. Die Maschine sammelt, die die gleiche Ordrenummer tragen und wertet die darin enthaltenen Buchungsunterlagen automa- tisch aus.“ Vor ungefähr drei Jahren ist ein Handapparat für Durchschreibebuchhaltung bekannt geworden, der das Problem der Gruppierung auf sehr sinn- reiche Art dadurch löst, daß die Durchschreibebuch- haltung mit dem amerikanischen Journal verbunden wird. (Die Arwil=Buchführung). Das Kontoblatt wird bei der Niederschrift der Buchungssumme durch den Apparat auf eine Kolonne des ameri- kanischen Journals zur Aufdeckung gebracht, welche der Gruppe entspricht, der das betreffende Konto angehört. Diese Buchhaltungsart hat somit die Frage der Gruppierung einwandfrei gelöst und hat tatsächlich nur ein Tempo, wenn man von der Verschiebung, die durch den Mechanismus der Apparatur auf ein Minimum der Arbeitslei- stung herabgesetzt wird, absieht. Man hat hierbei jederzeit ohne besondere Tätigkeit im Journal die Summen z. B. der Spesen bis zur Stunde vom Anfang des Jahres an gesammelt, trotdem aber die genaueste Spezifikation, woraus diese bestehen, also getrennt nach Löhnen, Gehalten, Mieten usw. auf den einzelnen Konti, welche Spezifikation so- wohl für den Unternehmer nötig ist, als auch oft von der Steuerbehörde verlangt wird. Dieses Sy- stem bringt überdies eine ganze Reihe einfacher Neueinführungen, welche den Loseblattdurchschrei- bebuchhaltungen bisher als Mangel angehaftet haben, wie z. B. die Möglichkeit einer schnellen Retonstruktion eines allenfalls in Verlust geratenen Kontos, ohne erst alle Journale durchsuchen zu müssen, dadurch, daß im Konto, also auch in der Kopie im Journal nebst der Journalseite, auf der soeben gebucht wird, noch die Journalseite ange- führt wird, auf der die vorletzte Buchung statt- gefunden hat. Weiters bringt dieses System die Sichtkartei, wodurch eine große Uebersicht in der Kartothek er- zielt wird. Bei der Sichtbarkeit entfällt jedes Blättern in den Karten, da mit einem Blick die Aufschrift von allen unter einem Buchstaben ein- gereihten Kontokarten erfaßt wird. Ist eine Kar- te der Kartei entnommen, ist dies sofort ersicht- lich, da die Reihe der Namen unterbrochen wird und eine Lücke klafft. Darin besteht der zweite enorme Vorteil der Sichtkartei, daß sie auf etwa- iges Fehlen einer Kontokarte aufmerksam macht. gehörige eines Staates der Kleinen Entente in den beiden anderen stießen. Sehr eingehend soll die Frage der Aufenthaltsbewilligung für Arbeiter und Instruktoren behufs Abrichtung einheimischer An- gestellter behandelt werden. Dazu bemerkt B. No- vak in den „Lidove Listy“ (Ncr. 43): Es handelt sich um etwas Aehnliches, was wir in der Zeit gesehen haben, da unsere Maschinenindustrie im Auslande Industrieunternehmungen eingerichtet hat. Die Böhmisch-Mährische Kolben-Danet er- hielt den Auftrag, zwei Suckerfabriken in Persien einzurichten. Die Skodawerke richteten Zucerfa- briken in England ein, andere Maschinenfabriken solche in Holland, Sowjetrußland und in anderen Staaten. Das wurde als Erfolg unserer hochste- henden Maschinenindustrie bezeichnet, aber tat- sächlich wurde dies zum Grabe für eine ganze Reihe anderer Produktionszweige. Es handelt sich nicht bloß um die Zuckerindustrie, sondern auch um andere Induftrien. Während wir Industrien ver- schiedener Art in Staaten schufen, in welche wir früher selbst exportierten, verloren wir ein Absatz- gebiet nach dem andern. Und das wurde als Er- folg hingestellt! Wir werden jetzt für Rumänien und Jugoslawien tüchtige Arbeiter und Fachleute heranbilden, aber unsere Textil- und Glaswaren, unseren Zuder, unsere Eisenwaren usw. werden wir ins Museum stellen können. Ansere Erzeugnisse wer- den dann auf dem Weltmarkte nicht bloß auf die bisherige scharfe Konkurrenz, sondern auch auf den Dumping-Wettbewerb der beiden genannten Staa- ten der Kleinen Entente stoßen. Wohin wird das führen? Bemerkung: Wie groß wird dann erst die Arbeitslosiigkeit in der Tschechoflowakei werden? Ist die Kleine Wirtschaftsentente gegründet wor- den, damit die Wirtschaft der Tschechoflowakei ganz zugrundegerichtet wird? Landwirtschaft. Frühjahrssaatgutangebot 1935. Vor wenigen Tagen erschien bei der Deutschen Sektion des Landeskulturrates für Böhmen die Uebersicht über die anerkannten Saatbestände für den Früh- jahrsanbau 1935. Diese Uebersicht enthält alle von der Saatgutanerkennungskommission bei der Deutschen Sektion des Landeskulturrates für Böhmen auf Grund der Feldbesichtigung zur Ge- winnung von anerkanntem Saatgut zugelassenen Saatbestände von Wechselweizen, Sommerweizen, Sommerroggen, Sommergerste, Hafer, Mohn und Kartoffeln. Bestellungen können entweder direkt bei den dort angegebenen Lieferstellen oder auch beim Zentral-Verband der deutschen landwirt- schaftlichen Genossenschaften Böhmens in Prag XiI., Fochova 3, als der alleinigen Vermittlungs- stelle für anerkanntes Saatgut eingebracht wer- den. Vor allem sei bemerkt, daß im Sinne der Regierungsverordnung vom 13. Juni 1934, Slg. d. G. u. V., anerkanntes Saatgut nicht der Be- wirtschaftung durch die tschechoslowakische Getrei- degesellschaft unterliegt und demnach frei gehan- delt werden kann. Derart anerkanntes Saatgut genießt nach Vorlage der Beglaubigungsdokumente auf den inländischen Bahnen eine 400ige Fracht- ermäßigung. Der Bedarf an anerkanntem Früh- jahrssaatgut wird mit Rücksicht auf die diesjährige Mißernte infolge der katastrophalen Trodkenheit vor allem in Nordwesthöhmen ein besonders gro- ßer sein. Es empfiehlt sich daher, Bestellungen auf anerkanntes Saatgut rechtzeitig bei den in der obgenannten Uebersicht angegebenen Lieferstellen beziehungsweise beim Zentral-Verbande einzu- bringen. Wertvoll erscheint in der diesjährigen Uebersicht über die anerkannten Saatbestände der besondere Hinweis auf die Krebsfestigkeit der in dieser Uebersicht angebotenen Kartoffelsorten. Auf das Moment der Krebsfestigkeit sei bei dem Bezuge von Saatkartoffeln in dem gesperrten Ge- biete besonders hingewiesen. Diese Uebersicht über die anerkannten Saatbestände für den Frühjahrs- anbau 1935 wird auf Verlangen allen Bewerbern von der Deutschen Sektion des Landeskulturrates für Böhmen in Prag II., Vaclapste nam. 54, ko- stenlos zugesendet werden. Kundmachung. Auf Grund des § 8 des Gesetzes vom 19. Dezember 1919, Smlg. d. G. u. V. Nr. 663, wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die ständigen Wählerverzeichnisse auf die Dauer von 8 Tagen mit dem 15. Dezember 1934 als Anfangstag und dem 22. Dezember 1934 als Endtag, und zwar im (Lokalität): städti- schen Meldeamt in der Zeit von 8—12 Uhr vormittags und von 1/22 bis 1/26 Uhr nach- mittags. An Samstagen von 8-4 Uhr nach- mittags. An Sonntagen von 8—12 Uhr vor- mittags zur öffentlichen Einsicht aufgelegt sind. Die Einwendungen gegen diese Wählerver- zeichnisse können in der obangeführten achttägi- gen Irist beim Gemeindeamte eingebracht werden. Stadtrat Asch, den 13. Dezember 1934. Der Bürgermeister: Johann Jäger. Der mißglückte Jodler... In den eleganten Räumen des Palais' herrschte schon bald ein buntes und lustiges Treiben. Man bekam vor allem von seiten der Damen entzückende Trachten und bunte Kostüme zu sehen. Von dem netten Einfall der fünf Redakteurinnen, die als kanadische Wie die Induftrie der Tschechoslowakei ver- nichtet wird. Das Generalsekretariat der tschecho- slowakischen Sektion der Kleinen Wirtschaftsenten- te pflegt gegenwärtig umfangreiche Erhebungen in Angelegenheit der industriellen Zursammenarbeit der Staaten der Kleinen Entente. Es handelt sich um die Beseitigung aller Hindernisse, auf welche bisher die Bestrebungen nach Errichtung von Fa- briksunternehmungen und ihrer Filialen durch An- Kundmachung. Am Samstag, den 15. Dezember 1934 vor- mittags von 8' bis 12 Uhr findet bei der städtischen Arbeitslosenfürsorgestelle (Schalter Nr. 6) an Arbeitslose, welche die Unterstützung nach dem Genter System beziehen, eine Aus- gabe von Kohlen statt. Anspruchsberech- tigt sind nur arbeitslose Jamilienerhalter und
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