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Montag 1. September 1930%
Ascher Beitung
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Schilderungen des Klimas in Worten erfolgen. So
entsteht nach Jahren eine Klimatographie für die be-
treffende Gegend, die für den Arzt, den Landwirt, den
Induſtriellen usw. höchst wichtige und wertvolle Tat-
sachen kundgibt.
(Schluß folgt.)
Zur Reichstagswahl.
Der Keichstug7
928
es.
Hebeusteheng eme Mandarcriffern
untenstchenda ifico lohresohlen
Ascher Museum.
Während der Jubiläums-Ausstellung sowie vor-
und nachher liefen im Monate Juli und August
folgende Sachspenden fürs Ascher Museum ein:
1. Alter Hausrat: Friedrich Krautheim, 4
Glaskelche, 2 Glasleuchter, 3 Wachsfiguren unter
Flassturz; Frau Krautheim, Schreibzeug, Kerzen-
halter. Eduard Geipel, Wandtäschchen, Leuchter,
Pfeife, 2 Gardinenhalter, gefl. Obstteller, 2 Ecbret-
ter, 5 Wandtaschen, 2 Handtuchhalter, 2 Schmuck-
telter, Photographie-Rahmen, Zuckerdose aus Milch-
glas,'2 Patenttöpfchen, Salzmetzl, Wandkober, Hut-
rechen, Briefbehälter, Bürstenhalter, gefl. Behälter,
meistens Hausrat aus der zweiten Hälfte des vori-
ßen Jahrhunderts; alter und in der Ausführung
wertvoller: Milchkännchen aus Fayence, 2 Egerlän-
der Bauernschüsseln, ein altes Gewürzreibeisen, sehr
gediegene Handarbeit, besonders schön ein zinnernes
Kühlbecken für Getränke, alter Löffelbecher aus Mes-
ling, alter Löffel, graviert; 1 handgeschmiedete Schere,
4 Lichtputzscheren, Kreuz, Schlüssel, altes verzier-
fes Türband. Wilhelm Buberl, Kaiser Ferdinand I.,
Flachrelief in Rahmen.
Altes Brauchtum: Eduard Geipel, 3 Amu-
lette für Wöchnerinnen, 2 Reliquien, Adam Herbrich,
Patenzettel.
Gewerbe, Handel. Zindel, Bäckereikonzes-
Hion 1855. Robert Rank, Verz. der privileg. Groß-
Händler 1774-1833. Alfred Schönstein, altes Ascher
Steingewicht, 20 M. Frau Ida Zapf, Untere Haupt-
straße, 14 alte Holzformen aus der Zuckerbäckerei
apf, eine sehr schöne und wertvolle Bereicherung
erGewerbe-Abteilung, die auf der Ausstellung
fullgen in gefiel. Ida Voit, 14 gedrechselte Schach-
(ffiguren. Meisterstück des Drechslermeisters Richter
um 180. (Die Widmung solcher alter Meisterstücke
kfist besonders zu begrüßen.) Ed. Geipel, Patrone
Muster) für eine Tischdecke mit Namen Eva Marg.
Rogler, 1824. Frau Retti Hundhammer, Schmied-
rechnung 1862. Frau Kraus, Gerbermeisterswitwe,
Asch, Sachsenstraße, Zunfttruhe der Ascher Rotger-
der, enthaltend 3 Hunftbücher, dazu 6 Päckchen Frei-
prechbriefe, Attestate u. . (Vermittelt durch Fach-
ſehrer Adolf Wunderlich.) Diese Zuwendung ver-
ientganz besonders den Dank der Oeffentlichkeit.
asAscher Museum weist jetzt 10 kleine, 2 mitt-
leve und1 große Sunktrade auf. — Fabrikant Gu-
stav Schmidt, 1 Seidenspulmaschine mit Fußbetrieb,
ungefähr bis 1905 benützt.
Lichtbilder: Joh. Ad. Ludwig, Neuberg,
Blick von der Hain gegen die Burgruine Neuberg,
derner Blick zum Schloßberg.
Hriegs- und Waffensammlung: Chri-
rtan Bender, Goldenes Verdienstkreuz mit der
rone.Ed. Geipel, Busennadeln, Erinnerung an
Die Kriegsmetallsammlung 1915. Unbekannter Spen-
Her,2 Bleikugeln alten Kalibers. Vitus Müller,
� kleine Spenden, darunter Bezugsmarken u. a.
Hus der Zeit des Weltkrieges. Frau Retti Hund-
Hammer, Widmungsrolle, Entlaßschein für Ed. Kirch-
Hoff. Ida Voit, zwei alte Epauletten der Ascher
Schützen von Martin Richter.
Völkerkunde: Hans Seidel, Wurfholz aus
Ostafrika. Ed. Geipel, Stock mit Gehörn als Griff.
Ed Schmidt, Streitaxt, Holzlöffel, Negerarbeit.
Naturgeschichtliches. Ed. Geipel, Schilf-
Holben, Mispell, Beckenkoralle (schönes Stück), u. a.
Vereinigte Lederfabriken, Krokodilshaut; von un-
sbekannter Seite, 2 Stück Steinsalz von Woeliczka.
Münzen: Christian Richter, 4 Kupfermünzen.
Wustav Körbitz, Konstantinopel, 1 römische Silber-
kmünze, Avers Elefant, Aufschrift Caesar, Rev. Kult-
Heräte, gef. bei Marsina, Kleinasien.
Kunst: Eduard Geipel, Privatier, 5 Scheren-
schnitte vom einstigen Ascher Scherenschneider Mo-
prak, eines leider sehr verkannten Talentes (alte
Frau mit Kopftuch, Mädchen mit Ascher Haube und
Schlappe, Mädchen in modischer Kleidung, mit Zöpf-
hen, Männerporträte; Mann auf dem Toten-
Hette, kleine, aber sehr kunstvolle Wachsarbeit,
kußerst eindrucksvoll. Frau Laura Labitzky, Oel-
sgemälde auf Blech, gute Arbeit, darstellend Reini-
gung des Heilandes vor Pilatus.
Archiv und Museumsbücherei: Gustav
Söfel, Grün, 3 Kaufbriefe vom Möschlerschen Fron-
schause' im Goldbrunn, 1716, 1751; 4 alte Theater-
ettel aus Asch 1865, Zolldokument zur Bahner-
ffnung 1865, 58 S. lange Abschrift aus den An-
klageschriften gegen Wallenstein, Einf. d. Verzeh-
frungssteuer im Ascher Lehengebiete 1866, altes Pa-
spier mit Wasserzeichen. Franz Gröbl, Elektro-Mon-
steur in Kaaden, Kaufbrief für Th. Burgmann über
Heinen Wießfleck an dem Ascher Steig“ in Nie-
ereuth�Dieser Kaufbrief wurde vom
Kaadener Bürgim i erramte herher überwiesen, wo
für besonders gedankt sei.) K. Alberti, Führerf
Kurgäfte u. Bes. v. Franzensbad. Gust. Häntscher
sin Leitmeritz, 3 Briefe 1845. Andr. Holstner, k. f.
österr. St.-Anleihe 1817. Karl Hofmann, Zeitschr
§. tschechojl. Altertümer, 2 Hefte.
Haran
—Sozialdemokroten cus.
Lenrvm
lche Volspariel
hommunisten
2en)
eutsce Volksparteiωt.Ubeilo
Deutschnotionala
Die Entwicklung der Parteien im deutschen Reichstag
von seiner Begründung bis zur letzten Reichstagswahl im Jahre 1928. — Parteien, die die gleichen
Ziele verfolgt oder im Laufe der Zeit ihren Namen geändert haben, sind unter einem Sammel-
namen, beziehungsweise dem neuen Namen angeführt.
Bodenfunde: Hans Seidel, dicknackiges,
schwarzgrünes Steinbeil, Trapezform, von der Nocd-
westseite des Ochsenkopfes, unzweifelhaft echtes
Stück; ein etwas breiteres, braunes Stück, angeb-
lich vom Waldstein; ob Artefakt, ist noch fraglich.
Für die vielen Zuwendungen, unter denen sich
neben minder bedeutenden manches recht sehens-
werte Stück befindet, wird allen Gebern hiemit
herzlichst gedankt. Da viele Spenden während der
Ausstellung und zwar nicht selten aus zweiter oder
dritter Hand übermittelt wurden, sind Irrtümer
in der Spenderliste nicht ausgeschlossen. In einem
solchen Falle erbittet die Museumsverwaltung
rechtzeitige Verständigung zwecks Berichtigung. Vor-
läufig bleibt das Museum noch eine Zeitlang ge-
schlossen, bis die großen Umräumungen und Neu-
aufstellungen beendet sind. Bei der Wiedereröff-
nung geht die Museumsverwaltung in die Hände
meines Stellvertreters Herrn Gustav Schu ter, Bahn-
beamter i. R., über.
Joh. Richard Rogler,
als Verwalter des Mujeums.
Vermischtes.
(Eine tolle Wette. ) Soeben ist in England
der Herzog von Northumberlang gestorben, der Erbe
eines berühmten Namens und eines ungeheuren Ver-
mögens. Er trug nicht nur den Herzogstitel, sondern
durfte sich auch Earl Percy, Earl Beverley, Baron
Warkworth, Lord Lovaine und Baron Alnwick nennen.
Der Herzog entstammt dem britischen Uradel. Sein Ahn-
herr war der Normannenhäupling Wilhelm von Percy,
der mit Wilhelm dem Eroberer im Jahre 1066 nach
England gekommen war. Dieser Familie gehören in
England zahlreiche Schlösser, große Landsitze, Ritter-
güter und mächtige Kohlenbergwerke. Als Kohlenbaron
hat sich der Verstorbene Herzog nicht überall beliebt
gemacht, denn er stand stets in einem erbitterten Gegen-
satz zu seinen Bergarbeitern. Politisch war er der Füh-
rer der äußersten Rechten, der sog. Diehards, und ein
leidenschaftlicher Feind des Sozialismus und des Bol-
schewismus. Der Herzog, der nur 50 Jahre alt geworden
ist, hat in seiner Jugend manche Merkwürdigkeit be-
gangen. Er wettete einst mit dem Generalgouverneur
von Kanada, daß er von Montreal nach Ottawa zu Fuß
laufen würde; das ist eine Strecke von 111 englischen
Meilen, also von etwa 183 Kilometern. Ohne einen
Mantel anzuziehen, machte er sich auf den Weg und
lief längs der kanadisch-pazifischen Eisenbahn. Täglich
lief er über 60 Kilometer, und in drei Tagen war die
Wette gewonnen. Während dieser Wanderung stand das
Thermometer ständig unter Null und lange Strecken
des Weges waren von hohem Schnee verweht. Der Her-
zog machte als Soldat den Burenkrieg mit, kämpfte im
Jahre 1908 im Sudan und war auch im Weltkrieg Offi-
zier der britischen Armee. Berühmt geworden ist die von
ihm beträchtlich erweiterte große Gemäldegalerie seiner
Familie.
(Eine unbekannte afrikanische Rui-
nenstadt.) Eine außerordentlich bemerkenswerte
Entdeckung hat man kürzlich in Südafrika gemacht.
Der südafrikanische Minister Grobler unternahm eine
Reise durch den nordwestlichen Teil der Kapprovinz
und entdeckte dort, am Rande des Betschuanalandes,
Ruinen einer großen Stadt. Der Ort muß größer
gewesen sein als die Ruinenstätte Simbabye, die
wischen dem Limpovo und dem Sambesi liegt. Sim-
habye war vermutlich keine Negersiedlung, sondern
ist von Arabern erbaut worden und war ein wich-
tiger, befestigter Platz, wo Goldgräber ihre Beute
verkauften, und das gefundene Gold umgeschmolzen
wurde. Der Ort war schon alten portugiesischen
Schriftstellern bekannt, ist dann aber wieder in Ver-
gessenheit geraten und erst im September 1871 von
Karl Mauch wieder entdeckt worden. Die neue Ruinen-
stadt, die man soeben gefunden hat, dürfte jedoch
Europäern bisher vollständig unbekannt geblieben sein.
Sie liegt südlich von Gobabis in Südwestafrika. Die
Ruinen stehen auf den Ufern eines ausgetrockneten
Flußbettees, in dem ehemals wohl ein Nebenfluß)
des Nosobstromes dahinfloß. Diese Ruinen sollen weit'
eindrucksvoller als die Reste von Simbabye sein, und
sie sollen sich auch in einem weit besseren Zustand)
befinden. Das liegt wohl daran, daß die ausgestorbene.
Stadt lange Zeit vom Wüstensand bedeckt gewesen
ist und auf diese Weise vor der Zerstörung bewahrt
wurde. Der Archäologe Roger Jackson in Südafrika
äußerte die Ansicht, daß die jetzt entdeckten Ruinen
zu einer Stadt gehörten, die ein wichtiges Bindeglied'
im transafrikanischen Handel mit Diamanten, Ru-
binen, Topasen und Lapislazui gewesen sei. Der
Ort lag nämlich zwischen Simbabye und Sofala an
der Westküste Afrikas.
(Bakterien, die Häuser fressen.) Amerikanische
Chemiker sind damit beschäftigt, ein Mittel ausfindig zu
machen, um Steingebäude vor den Angriffen gewisser
Bakterien zu schützen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß
es nicht weniger als 60 Bakterienarten gibt, die in die
Oberfläche des Steinwerks Löcher fressen und dadurch
die Mauern so schädigen, daß das Gestein brüchig wird
und schließlich ben Unbilden der Witterung nicht mehr
widerstehen kann. Man hat unter diesen Bakterien Arten
gefunden, die im Laufe von drei Wochen den härtesten
Marmor zerstören können. Auch manche Schäden an
Geböuden, die man bisher gewissen Insetten zuschrieb,
werden, wie sich herausgestellt hat, von solchen Bakterien
verursacht.
(Goldene Regeln für Angler.) Im „Pe-
tit Champenois“ stellt Robert Delys zu Nutz und From-
leute eine Anzahl beachtenswerter Regeln auf, nach des
men seiner Freunde des Anglersportes bekannten Lands-
nen sich jeder richten mag, der seinen Köder auswirft.
Zuerst muß der Angler seiner Bekleidung besondere Be-
achtung schenken. Gutes Schuhwerk ist eine Hauptbedin-
gung; bei dem langen Stehen im feuchten Gras können
sonst leicht Erkältungen mit ernsten Folgen entstehen,
Die Feuchtigkeit des Flußufers ist dem Rheumatismus
günstig, und die Frische der Abendstunden, wenn der
Fisch am besten beißt, macht es dem Angler meist schwer,
sich von seinem Vergnügen loszureißen, das gerade dann
soviel Erfolg verspricht. Ein Leinenanzug tuk gute Dien-
ste; unentbehrlich ist ein wasserdichter Mantel für über-
raschend kommende Regen. Vorsicht ist auch der Sonne
gegenüber geboten; der Angler soll während der heiße-
sten Tageszeit den Kopf bedeckt halten. Erfahrene Ang-
ler versichern, daß der Mond auf das Angeln von gro-
ßem Einfluß sei. Die letzten Tage vor einem Mond-
wechsel sind, ebenso wie die ersten vier Tage des ersten
Viertels überaus günstig. Dagegen versprechen die drei
letzten Tage des ersten Viertels und die ersten Tage bei
Vollmond dem Angler nur wenig. Dasselbe gilt von
den drei Tagen vor dem letzten Viertel. Regen und
Wind haben ebenfalls große Bedeutung. Nord- und Ost-
wind sind dem Fischfang abhold; bei stürmischem Wetter
sind Süd- und Westwind sehr günstig. Die Tage, an
denen sich die Mücken auf der Oberfläche des Wassers
tummeln, bringen dem Angler Glück und reichen Fang.
Brütende Sonne verspricht dem Angler nicht viel; die
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