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Seite 8. Ein Kommissionär der Kriegsgetreideverkehrs- anstalt als Preistreiber verurteilt. Das „Grazer Volksblatt“ entnimmt dem „A. T. A.“ folgendes: Auf der Anklagebank saß Hans Reisch, Inhaber der Firma Andreas Hofer in Kufstein. Reisch war Kommissionär der staatlichen Kriegsgetreideverkehrsanstalt, also Vertrauens- mann der Regierung für Approvisionierung des Bezirkes Kufstein. Im Sommer 1915 erhielt Reisch auf sein An- drängen durch Vermittlung der Bezirkshauptmannschaft Kufstein von der Kriegsgetreideverkehrsanstalt zwei Waggons Reis zum Preise von 125 K für 100 Kilo zu dem Zwecke verkauft, diesen Reis mit mäßigem Zwischennutzen dem Verbrauche im Bezirke Kufstein zuzuführen und die dortige Bevölkerung mit Reis zu annehmbarem Preise zu versehen. Hans Reisch verwendete die zwei Waggons Reis aber nicht zur Versorgung des Bezirkes Kufstein, wozu sie ihm von der staatlichen Anstalt geliefert worden waren, sondern ließ sie nach Innsbruck rollen und ver- kaufte sie in seiner Gewinngier um den Preis von 161 K für 100 Kilo an den Unterhändler Wilhelm Adler in Innsbruck und machte solcherart den Gewinn von rund 3500 K für jeden Waggon. Wegen dieser Preistreiberei und wucherischen Ausnützung des wirtschaftlich bedrängten Volkes wurde Hans Reisch zu 14 Tagen strengen Arrests und 1000 K Geldstrafe verurteilt. Der Nährwert der Gemüse. Nach Rubner sind wegen ihres Fettreichtums am gehaltvollsten die Nußarten, am minderwertigsten der Spinat. Die Nüsse stehen an Verdaulichkeit dem Fleischeiweiß wenig nach. Vom Stein- pilz hat man eine völlig übertriebene Meinung über seine Bedeutung als Nahrungsmittel. Hochbedeutsam sind da- gegen die fetthaltigen Samen, von denen die Haselnüsse das naheliegendste Beispiel sind, die Nüsse entsprechen den fettesten Sorten des Rindfleisches und werden tadellos ins Blut aufgenommen. Die Verdaulichkeit der Wurzel- und Blattgemüse ist gegenüber manchen Körnerfrüchten eine geringe. Diese Nahrungsquelle sollte in der Volkser- nährung in mancher Richtung mehr herangezogen werden, als es bisher der Fall war, weil tatsächlich wertvolle Nähr- substanzen in ihnen enthalten sind. Doch ist die Ueber- sicht über ihre Bedeutung als Nährquelle sehr erschwert infolge des wechselnden Wassergehaltes bei den Gemüsen und Obst und durch die Abfälle, welche sich bei der Küchen- zubereitung ergeben. Beim Einkaufen nach Gewicht schädigt das Besprengen der Waren mit Wasser manchmal den Käufer recht erheblich. Im Vergleich mit dem Nähr- wert des Brotes entspricht 1/2 Pfund Brot 7 Pfund Wirsing oder 4 Pfund Rosenkohl. Die als Portion ge- wöhnlich genossene Gemüsemenge beansprucht keine aus- schlaggebende Bedeutung in der Kost bes Städters. Die Verdaulichkeit der Gemüse ist ungünstiger wie die des Getreides. Was die Preise der Gemüse anbelangt, so würde die Ernährung mit Kohlrüben 1·096 Mk. täglich kosten, die mit Haselnüssen 2·83 Mk., Grünkohl wäre schon fünfmal so teuer als Kohlrüben. Bei Blattgemüsen und Steinpilzen würde man 16·66 Mk. täglich auszu- geben haben. Kohlrüben sind billiger und Spinat ist teuerer wie animalische Produkte. Völlig sinnlos ist es, Spinatbrei in Dosen zu kaufen, deren Inhalt bei den außergewöhnlich hohen Preisen des Spinats an sich noch dreimal teuerer ist, als der frische Spinat. Große Preissteigerung der Schweine. Auf dem Wiener Borstenviehmarkte, der nur schwach beschickt war, sind die Preise für 100 Kilo Lebendgewicht der Fettschweine bester Beschaffenheit um 65 K, mittlerer Beschaffenheit um 50 K, jene der Fleischschweine um 30 K hinaufgeschnellt. Sind etwa die Unterhaltskosten der Schweine plötzlich um so viel gestiegen oder ist die Zufuhr teurer geworden? Keines von beiden. Dem Zwischenhandel ist es gelungen, eine schwache Beschickung des Marktes zu erzielen und deshalb, nur deshalb sind die Preise ge- stiegen. Wie lange noch werden Staat, Gemeinde und Staatsanwalt diesem Treiben zusehen? Oder sind wir schon ganz machtlos gegenüber den reichen Schweine- händlern? Ueberwachung des Anzeigenteiles der Presse — in Deutschland. Wie aus Berlin gemeldet wird, widmet die dortige Behörde den geschäftlichen Anzeigen in der Tagespresse ihre besondere Aufmerksamkeit, um den wucherischen Lebensmittelzwischenhandel dem Arme der Justiz zu überantworten. Gott strafe — die Lebensmittelmucherer! Deutschvöll. Hausbefitzernerein Alch. Wohnungsankündigungen, Haus- oder Grundverkäufe wollen zwecks Vermittlung bei Herrn Carl Fleißner“ bekanntgegeben werden. 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Gänle — Gustav Rupprecht, Korporal im Feldhaubitzregiment, ausgezeichnet mit der Tapferkeitsmedaille, welcher seit Beginn des Krieges tapfer am russischen Kriegs- schauplatz gekämpft hat, am 29. März d. J. nach kurzem schweren Leiden im Feldspitale 3/3, Feldpost 353 an einer heimtückischen Krankheit, ohne sich noch einmal mit seinen Angehörigen zu verständigen, gestorben ist. Asch, 21. Mai 1916. Die tieftrauernde Familie Rupprecht. Der Herr gebe ihm die ewige Ruhe, Leicht werde ihm die fremde Erde. Füste und Empallagen. wenn auch defekt, kauft zu höchsten Preisen K. Bernard, Donitz bei Karlsbad. Der Grusnutzen einiger Wiesen zu pachten gesucht von Hermann Korndörfer, Bachgasse. sind abzugeben bei Münich, Wiesental. Kriegs-Spar-Sohlen zum Selbstbesohlen jeder Art Schuhe und Stiefel. Als Schutz für neue Sohlen. Zum Ausbessern alter Sohlen. Als Beschlag für Holzsohlen. Kriegs- Spar-Sohlen sind aus echtem Sohlenleder gestanzt, ersetzen und sparen viel große Sohlen, folglich viel Geld. 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Für die liebevolle Teilnahme bei dem Heimgange unseres guten, unvergeßlichen, treusorgenden Vaters, Schwieger- vaters, Großvaters, Urgroßvaters, Bruders, Schwagers und Onkels Christian Wunderlich, sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten von Nah und Fern, sowie für die ehrenden Blumen- und Kranz- spenden, der geehrten Nachbarschaft und Herrn Religionslehrer Siegmund für die trostreichen Worte am Grabe, sowie allen, welche dem Dahingeschiedenen die letzte Ehre erwiesen haben unseren innigsten, aufrichtigsten Dank. Asch, den 22. Mai 1916. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Für Gastwirte! Unterlagen für Biergläser aus Pappe empfiehlt Fritz Graf, Buchbinderei, Kaiserstr. Geschfts-Erpfeblung. Empfehle der geehrten Bevölkerung von Asch und Umgebung mein Buchbinderei- u. Kartonagen-Geschäft für alle einschlägigen Arbeiten. Gustav Voit, Alleegasse 922. Herausgabe und Druck von Albert Gugath in Asch. — Verantwortlicher Schriftleiter für das Hauptblatt und die Beilage Albert Gugath in Asch. Druck der illustrierten Gratisbeilage von Kohlhammer inStt.
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