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1. Beilage zur Ascher Zeitung Nr. 151. Seite 2. 24. Dezember 1910. Absicht haben könne, den Mann zu vergiften! Es wurde zwischen diesem und dem Verkäufer Rat abgehalten, auf welche Weise man die Frau düpieren könne, und kurz entschlossen ging der Ehemann auf den vom Verkäufer gemachten Vor- schlag ein, sich nach dem Genuß des ihm etwa von seiner Frau dargereichten Kindermehls plötz- lich tot zu stellen. Und richtig, es wurde ihm eines Tages von der Frau eine Suppe vorgesetzt, in die das vermeintliche Gift hineingetan war. Kaum hatte der Mann einige Löffel voll genom- men, da stürzte er anscheinend tot vom Stuhle. Die Frau betrachtete eine Zeit lang ihr am Bo- den liegendes Opfer und kam endlich auf die schlaue Idee, ihren Mann mittelst Strickes an der Türklinke zu erhängen, um den Anschein zu erwek- ken, daß er Selbstmord begangen hätte. Nach Ausführung dieser Tat lief sie aus diesem Zimmer heraus und schrie laut: „Mein Mann hat sich erhängt!“ Unterdessen hatte sich dieser aber von dem Stricke befreit und verabreichte seiner Frau in Gegenwart der von ihr herbeige- holten Hilfe eine Tracht Prügel. (Fünfmal hunderttausend gezähmte Strauße. ) Bei der gegenwärtigen Mode der wippenden Pleureusen haben einige Nachrichten über die Straußenzucht in den britischen Kolonien des östlichen Afrika ein erhöhtes Interesse. Dort gibt es gegenwärtig 500.000 gezähmte Strauße, die einzig um von ihnen die kostbaren Federn zu gewinnen, gezüchtet werden. Im Jahr 1908 wurden aus der Kapkolonie 792.725 Pfund Straußenfedern, die einen annähernden Wert von 42 Millionen Kronen darstellten, ausgeführt. Nach den Verkäufen, die bei den Versteigerungen großer Posten von südafrikanischen Straußenfedern in London während des verflossenen Sommers abgeschlossen sind, kann man berechnen, daß das Gesamtgewicht der Federn, die in diesem Jahre angekommen sind, außerordentlich weit größer ist als dasjenige von 1908. Trotzdem hat sich der Preis der überall verwendeten Federn verteuert. Der Erfolg, den die Straußenzüchter im östlichen Afrika zu verzeichnen haben, hat eine bedeutende englische Kapitalanlage in dieser Industrie bewirkt. Ein Straußenmännchen von guter Rasse vermag Federn im Werte von 2000 Kronen zu liefern, während ein Strauß von wenigen Wochen leicht- einen Verkaufspreis von 100 Kronen erreicht. Strau- ße werden gegenwärtig in Aegypten, Tunis, Algier, Madagaskar, Argentinien und Uruguay, Australien und Nordamerika, in Südfrankreich und von Ha- genbeck in Stellingen gezüchtet. Aber alle diese Länder zusammen sollen, wie die Londoner Zeitung „South African Commerce“ angibt, kaum die Ge- samtsumme von 30.000 Straußen erreichen. (Allerneuester Kopfputz. ) Es gab eine Zeit, sie ist noch nicht lange entschwunden, da un- seren Damen als Schmuck ihrer Köpfe das eigene Haar genügte. Man rollte das Haar so, daß es in leichten Abstufungen das Gesicht umrahmte, und steckte es dann, in einen Knoten geschlungen, am Hinterkopf auf. Das war schön, zu schön, um lange zu währen; zu einfach, um auf die Dauer zu ge- fallen. Langsam, aber sicher bereiteten sich auf dem Gebiete des Kopfputzes einschneidende Aenderun- gen vor. Zuerst erschienen die größeren oder klei- neren Kämmchen, dann die Schleifchen und Kränz- chen, noch später die falschen Locken, mit denen man dem eigenen mangelhaften Haarwuchs nachhalf, und heute türmen die Anhängerinnen des Hyper- modernen wahre Lockenpyramiden auf ihren Häup- tern auf. Diese Kunstbauten in der richtigen Lage zu erhalten, trägt man Haarbänder aus dem ver- schiedensten Material und in einfachster eleganter Ausführung: Goldborte mit Banddurchzug, Filet- arbeit aus Goldperlen und farbigen Steinen, Samt- band mit zierlicher Perlstickerei, kurz, was der schöp- ferische Geist unserer Modistinnen ersinnt, schlingt sich als anmutiger Schmuck um die Locken unserer Schönen. Von pikantem Reiz ist das zierliche, in eine lang herabhängende Spitze auslaufende Gold- netz, das aus dem sonnigen Spanien nach dem küh- len Norden gekommen ist und kokett seitwärts auf die Frisur gesetzt wird. Auf Originellität darf das Kopftuch Anspruch machen, das „der große Poiret“, der gefeierte Pariser Modekünstler, ein- führen will. Ein aus weichem Gewebe bestehendes Seidentuch schmiegt sich, in kunstvolle Falten ge- legt, eng an den Kopf, dessen schöne, natürliche Form jedoch nicht durch eine Riesenfrisur entstellt werden darf. Nur das Vorderhaar bleibt unbe- deckt. Es liegt auf der Hand, daß ein solcher Kopf- putz nur von wirklich schönen Frauen getragen wer- den darf, ein unschönes Antlitz kann den Schmuck des umrahmenden Haares nicht entbehren. Kundmachung. Behufs Durchführung der auf Grund des Ge- setzes vom 29. März 1869, R.-G. -Bl. Nr. 67 und der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 20. August 1910, R.-G.-Bl. Nr. 148, angeordneten Volkszählung nach dem Stande vom 31. Dezember 1910 wird Fol- gendes verlautbart: In der Stadtgemeinde Asch geschieht die Volks- zählung mittelst Anzeigezetteln, welche durch die städtische Sicherheitswache nebst der erforderlichen Anzahl Belehrungen und einem Umschlagsbogen (Verzeichnis der gesammelten Anzeigezettel) jedem Hausbesitzer für jedes einzelne bewohnte Haus zur Veranlassung der Ausfüllung übergeben werden. Unter Hinweis auf die in der Belehrung ent- haltenen gesetzlichen Bestimmungen, deren genaueste Beobachtung hiermit angelegentlichst empfohlen wird, ergeht an die Hausbesitzer das dringende Ersu- chen für die richtige vollständige und wahrheits- gemäße Ausfüllung und Unterfertigung der Anzeigezettel und ümschlagsbögen mit deutlich leserlicher Schrift, dann für pünktliche Abgabe in reinem Zustande und ungerollt Sorge zu tragen. Fremde, nämlich jene selbständigen Einzeln- personen oder Familienhäupter, welche in der Stadt Asch nicht heimatsberechtigt sind, haben ihre Hei- matsdokumente den Anzeigezetteln beizuschließen, oder, wenn diese Dokumente bereits im Meldeamte aufbewahrt sind, Tag und Nummer der hierüber erteilten Bescheinigung in den Anzeigezettel, Rub- rik Anmerkung, einzutragen. Die Geburtsmatriken-Auszüge der in den Jah- ren 1891 bis einschließlich 1901 geborenen männli- chen Einheimischen (österreichischen Staatsbürger). sind an dem rechten Rand der Anzeigezettel zu befestigen. Die Abgabe der Anzeigezettel mit Um- schlagsbogen und sonstigen Beilagen hat von Seite der Hausbesitzer in nachstehender Reihen- folge im Meldeamte zu geschehen: m Donnerstag, den 5. Jänner 1911 vor- mittags von 9 — 12 Uhr und nachmittags von 2 bis5 Uhr für die Häuser 1 bis 200 (Stadt) und 1 bis 62 (Niklasberg). Am Sonnabend den 7. Jänner in den glei- chen Stunden für die Häuser No. 201—400 am Montag, den 9. Jänner 401—600 601800 80 1000 100 =700 Ti0=1200 1201 —1300 1301400 J201 q96 Donnerstag, „1. Mittwoch, 1I Dienstag, „ 70. Freitag, „13. Sonnavend, 14. Montag, „ 76. DDienstag 17. Jeder Zählungskommissär ist berechtigt, nicht nur in die Heimatsdokumente, sondern auch in die sonstigen zur Ueberprüfung der im Anzeigezettel gemachten Angaben erforderlichen Urkunden (Trau- ungsschein, Geburtsschein) Einsicht zu nehmen. Schließlich wird bemerkt, daß die Zählungs- kommissäre die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in einzelnen Häusern selbst und durch sonstige entsprechende Nachforschungen genau über- prüfen werden, und daß nach § 30 der Volkszäh- lungs-Vorschrift Jeder, welcher sich der Volkszäh- lung entzieht, oder sonst einer nach der Volks- zählungsvorschrift ihm obliegenden Verpflichtung nicht nachkommt, mit einer Geldbuße bis zu 40. Kronen oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit einer Freiheitsstrafe bis zur Dauer von 4 Tagen belegt wird. Im Hinblicke auf die gleichzeitig stattfinden- de Viehzählung wird bemerkt, daß richtige und vollständige Angaben über den Viehstand in erster Linie im eigenen Interesse der Viehbesitzer gelegen sind und in keinem Falle — wie dies bedauer- licherweise vielfach befürchtet wird — etwa Steuer- erhöhungen zur Folge haben können. Stadtrat Asch, am 14. Dezember 1910. Der Bürgermeister: Herm. Gottl. Künzel. Hüwen SUeU Rheumatische, gichtische, Kopfweh, Zahnschmerzen? Haben Sie sich durch Luftzug, Erkältung was zugezogen? Versuchen Sie doch den schmerzstillenden, heilenden, stärkenden Feller's Fluid m. d. M. „Elsafluid“. Der ist wirklich gut! Das ist nicht bloß Reklame! Probedutzend 5 Kronen franko. Erzeuger nur Apotheker Feller in Stubica Elsaplatz No. 265 (Kroatien). 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Direkter deutscher Poft- und Schnelldampferdienst. Personen-Beförderung (Kajütenreisende wie Zwischendeckspassagiere) nach allen Weltteilen vornehmlich auf den Linien Hamburg-Newyork Hamburg-Argentinien Hamburg—Mexiko Hamburg—Brasilien Hamburg —Afrika Hamburg —Canada Hamburg —England Samburg —C Hamburg—Frankreich Vergnügungs- und Erholungsreisen zur See. Die bewährten 13 tägigen „Meteor“,Fahrten bis Drontheim, Nordlandfahrten bis Island, dem Nord- kap und Spitzbergen, Fahrten nach berühmten Bade- orten und nach England, Irland und Schottland. Prospettegrakisnfranko. Hamburg-Amerika Linie, Abteilung Personenverkehr, Hamburg. Vertreter in Prag: Hamburg-Amerika-Linie General- Agentur für Böhmen Prag II Hybernergasser 5.
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