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Seite 4 „Karlsbader Badeblatt und Wochenblatt“ Nr. 169 27. Juli 1898 Fischern, 26. Juli. (O.=C.) (Ehrung.) Unser Stadtarzt Herr Dr. August Lorinser wurde anlässlich des Gründungsfestes der Sanitätsabtheilung der Reichen- berger Feuerwehr für seine, — der Abtheilung geleisteten Dienste spontan geehrt. Die Sanitätsabtheilung der Reichenberger Feuerwehr hat durch Herrn Dr. Lorinser eine treffliche Ausbildung genossen, was dieselbe in ihrer 10jährigen Thätigkeit und in vielen Fällen ihrer Action bewies. Eine Festschrift wurde dem Geehrten vergan- genen Sonntag übermittelt, die auf meine Bitte hin, zür Veröffentlichung ausgefolgt erhielt, Für die vielen Freunden und vielen Bekannten des Gefeierten wird es von Interesse sein den wörtlichen Inhalt zu hören: Anlässlich des am 30. Juli 1898 stattfindenden 10jährigen Gründungs- festes der Sanitäts-Abtheilung der Reichenberger freiw. Feuerwehr erlauben sich die ehemaligen Schüler an ihren tüchtigen, unvergesslichen Lehrer einige Worte richten zu dürfen. „Kräftiges Gedeihen und üppiges Aufgehen der Saat, welche Sie in liebevoller Weise ausgestreut, haben die verflossenen 10 Jahre gezeigt, und wir haben daher große Ursache zu unserem Wiegenseste mit Befriedigung auf das bis jetzt Erreichte zurückzu- blicken. Es drängt uns deſshalb, heute an dieser Stelle aus vollem Herzen Dank zu sagen, warmen herzlichen Dank, allen jenen Männern, die einst Gründer der Ab- theilung, und ihr mit Rath und That zur Seite gestan- den sind. Wenn unser Wirken bisher von so guten Er- folgen begleitet war, wenn wir uns rühmen dürfen, jeder- zeit Charakter und Würde des Zuges gewahrt zu haben so verdanken wir solches in erster Linie Ihnen, unseren ersten unvergeſslichen Lehrer, der alles was in seinen Kräften stand gethan hat, um uns tüchtig zu schulen, der uns angespornt hat, auch für die Zukunft unbeirrt auf dem Wege fortzuschreiten, uns zur Ehre und unserem Mitmenschen zu Nutz und Frommen. Wir erachten es daher als unsere Pflicht, Ihnen als wohlverdiente Ehrung für Ihre liebevolle Geduld und Ihr emsiges unvergeſsliches Wirken einen kleinen Beweis unserer Achtung und dank- baren Verehrung darzubringen, indem wir Ihnen heute, aus treuem deutschen Herzen, wünschen, daſs Freude und Zufriedenheit auch fernerhin die Begleiter Ihres Lebens bleiben, Sie selbst aber mit ungeschwächter Rüstigkeit als treuer Diener am Altare der echten schönen Mensch- lichkeit noch viele Jahre wirken mögen. Möge sich auch bei Ihnen unser Gründungsfest denkwürdig gestalten, Ihre gewesenen Schüler noch lange in Ihrer werten Erinnerung fortleben, mögen Sie hochgeschätzter Herr aus den Worten die Ich Ihnen im Namen der ganzen Ab- theilung zutheil werden lasse auch die sichere Ueberzeugung gewinnen, daſs wir Ihre „erhabenen Zielen zugewandten Bestrebungen wohl zu würdigen und zu ehren wissen, und daſs Sie sich im Herzen aller Mitglieder ein dau- erndes und schönes Denkmal erworben haben, erbaut aus Dankbarkeit und Verehrung. Franz Treitler I. Zugs- führer.“ Hierauf folgen die Unterschriften. teufelt kleine Borstenwisch, bei dessen Gebrauch man sich höflichst auf die Dielen bücken muss! Ich be- neide meine Die-stboten daheim, welche beim Zimmer- kehren einen Besen mit langem Stiel schwingen, so daſs ihnen das famose Bücken erspart bleibt. Aber die Geschichte wird noch besser. Gerade hab' ich mir ein strahlendes Gewölk poetischer Gedanken zusammenphantasitt — da springt die Thür auf. Ein Gefangener trägt unter Aufsicht des Schließers einen mit Wasser gefüllten Blecheimer und eine Stange nebst Wischlappen herein. „Heute wird die Zille gescheuert!“ ruft der Schließer. Schwupp — ist er wieder draußen; krach — schnappt die Eisenthür hinter ihm zu. Wieder bin ich allein mit meinen poetischen Anwandlungen. Aber der alte, verrostete Wasser- eimer, dieser brutale Eindringling, stört mich — ftört mich zwei Stunden lang. .... Endlich kehrt der Schließer zurück. „Nanu!“ ruft er verwundert, „Sie haben noch gar nicht angefangen!“ „Was denn?“ „No, die Zelle zu scheuern!“ „Wie? Soll ich das machen?“ „Natürlich! Wer denn sonst? Ich doch nicht!“ Schlackenwerth, 25. Juli. [O.-C.] (Sanitäres.) Der Bericht aus Altrohlau gab Anlaſs auch von hier über verschiedene sanitäre Uebelstände zu berichten und da Ihr Blatt von den hiesigen maßgebenden Factoren gelesen wird, so wäre es erwünscht den nachfolgenden Zeilen Raum zu gewähren. Vor Allem besteht hier eine Unsitte die nicht genug gerügt werden kann, und die endlich einmal in so despectierlich sie auch sein mag, an der Oeffentlichkeit gezogen werden muſs, vielleicht wird ab- geholfen. So werden die Unreinigkeiten vieler Häuser auf offener Straße ausgeschüttet, und bei manchen Gast- häusern statt der Pissoirs ..... Speciell der „Lange- gasse“ gebürt hier die Krone. Die Straßenreinigung ist hier überhaupt eine erbärmliche und man frägt sich warum man eigentlich indirecte Steuern zählt. Der Wistritzbach wir durch Asche, Spülwasser ec. verun- reinigt, auch darauf sei die Aufmerksamkeit hingelenkt. Auch die Jaucheableitung aus der Gerberei in den Bach ist durchaus keine Annehmlichkeit für Schlackenwerth. Die Trinkwassercalamität will sich nicht heben und wenn hier von alljährlich wiederkehrendem Typhus die Rede ist, so ist dies nur auf das mangelhafte Trinkwasser zurückzu- führen. — Eine alte Klage bildet die primitive Leichen- kammer, die eher einem Stalle gleicht — vielleicht be- wahrheiten sich die Gerüchte, daſs an dem Neubaue der- selben geschritten wird. — Die gesundheitswidrigen Uebelstände am Friedhofe sind leiter gleichfalls immer dieselben. Wiederholt wurden die leitenden Persönlichkeiten unserer Gemeinde auf diese Mißstände aufmerksam ge- macht, aber bis jetzt erfolglos. Vielleicht hilft die Ver- öffentlichung dieser Zeilen. Nutzt das auch noch nichts so muss eben noch deutlicher gesprochen werden. Brüx, 25. Juli. IO.-C.] (Nordwestböhmische Aus- stellung fürdeutsche Industrie, Landwirtschaft und Gewerbe.) Trotz des ungünstigen Wetters war am gestrigen Sonntag die hiesige Ausstellung für deutsche Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft von über 4000 Per- sonen besucht. Und alle Besucher waren voll des Lobes über die prachtvolle Anlage der Ausstellung, ihre wahr- haft luxuriösen Bauten und lihre von einer Provinzaus- stellung nicht sobald erreichte Reichhaltigkeit und Menge der ausgestellten Objecte. Deshalb sind wir auch über- zeugt, daſs jeder einzelne Besucher die wirksamste Re- clame für dieses deutsche Unternehmen sein wird. — Die allwöchentlich fünfmal auf beiden Ausstellungsplätzen stattfindenden Concerte der hervorragenden Stadtkapellen Nordwestböhmens benützt das Publicum immer mehr zu spontanen nationalen Ovationen. Jede von den Musik- kapellen intonierte nationale Weise wird stürmisch accla- miert. Ein besonderer Genuſs steht den Ausstellungsbe- suchern am nächsten Sonntag bevor. An diesem Tage findet nämlich nachmittags auf dem Austellungsplatze ein Massen-Gesangsconcert der Gesangvereine von Komotau, Saaz, Eidlitz, Görkau und Brüx statt, bei dem u. A. der prächtige Massenchor „Deutschösterreichs Bannerlied“ von Ferd. Ohlhanns zur Aufführung gelangen wird. Für die nächste Zeit sind zahlreiche corporative Besuche von landwirtschaftlichen und Gewerbevereinen und sonstiger Corporationen aus dem gesammten nordwestlichen Böhmen und aller Schulen des Brüxer Bezirkes, sowie vieler Schulen der Nachbarbezirke angemeldet. — Die Reihe der Sonderausstellungen wird durch die Geflügel- und Kleinviehausstellung eröffnet, welche in der Zeit vom 30. Juli bis 2. August stattfindet. Dieselbe wird ganz außerordentlich zahlreich beschickt sein, nachdem sich über 250 Aussteller angemeldet haben. Am 1. August wird ferner die bienenwirtschaftliche Ausstellung eröffnet werden. Ausſig, 23. Juli. (Christlichsociale Umtriebe.) Wie verlautet, soll nächstens der schwarze Prinz Liechten- stein im Elbethale und Böhmen überhaupt Versammlungen abhalten und das deutsche Volk für seine schulfeindlichen Ideen zu begeistern suchen. Hoffentlich werden die Deutschen aller Orte auf der Hut sein und den Bestrebungen der Feinde unserer freien Schule in gebürender Weise ent- gegentreten. In Verbindung mit diesen Umtrieben steht die Gründung eines Blattes Neuer freier Generalanzeiger“. welches christlichsocialen Zwecken dienen soll. Dasselbe gibt R. v. Gottesheim herans, welcher früher bei der „Elbe- Zeitung“ und zuletzt beim „General-Anzeiger für das Elbe- und Bielathal“ thätig gewesen. Medicinalrath und Hofrath Dr. Sotier, Wad Kissingen. Seit klängerer Zeit habe ich Ihr Prävarat Fleisch- saft „Puro“ in schweren und leichten Fällen gestörter Verdauung und deshalb schlechter Ernährung, bei Recon- valescenten, Magen-, Darm- und anderen Erkrankungen mit sehr gutem Erfolge angewandt und danke ich Ihnen, daſs Sie mich auf das Prävarat aufmerksam gemacht haben. Bis jetzt hat kein Präparat ähnlicher Art meine Patienten und mich so befriedigt, zumal Ihr Fleischsaft mit verschiedenen Beimengungen, insbesondere in Gelee wie ihn Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich in Kissingen erhielt — lange ohne jede Störung ge- nommen wird. Fleischsaft „Puro“ verdient empfohlen zu 11' werden. Prachtvoller Ausflug von Karlsbad. Kurort Giesshübl Sauerbrunn per Bahn über Welchau-Wickwitz, per Wagen über Drahowitz in 11/2 Stunde, zu Fuss in 21/2 Stunden erreichbar. OMNIBUS täglich 2-mal ab Karlsbad um 11 Uhr vormittag und 1 Uhr nachmittag — Abfahrt vom Theaterplatz. Fahrkartenverkauf in Mattoni's Trinkhalle am Marktplatz. 1 Omnibusplatz hin und zurück fl. 1.50 fl. 5. — Einspänner fl. 8.- Zweispänner Fahr- preise: tffervescing powder wiih Carlshad naturess Sast Karlshad Lippmann's Pulver bieten Die 973 Karlsbader Hineralwasser-Salze in beoondeto witksamit und in angenehmet Form. 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Apotheke Karlsh Deutsche Redacteure, Journalisten, Schriftsteller sollten nicht versäumen, beigewissenhafter Vorbereitung auf ihren Beruf auch einen kleinen Cursus im Um- gehen mit Besen, Scheuereimer und Aufwischlappen durchzumachen. (Fortsetzung folgt.) der beste Tnee Lipton-Thee zu haben in der Continental-Bodega, Marienbaderstrasse. 1 Liter Wirtschafts-Rum 1 am Mühtbrunn, vie-â- Annahme der Foben: Von 6 bio 90tket mot Αbqabε Reoultate: Vonεi00trab- An Sonnlagen werden keint Anterouckh und io dem Stad ilorntolri epéclal pour anεesu
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