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„Karlsbader Badeblatt“ am 14. Juni 1890. Wiener Börse vom 13. Juni 1890. nachbarten Spandau war. Es soll sich ein be- deutender Häuserschaden dabei ergeben haben, doch sind die Verletzungen von Menschen glücklicher Weise geringe. Berlin, 13. Juni. Der Erbprinz von Mei- ningen ist heute zum ersten Male wieder ausge- gangen. Rom, 13. Juni. Es wird hier authentisch dementirt, daß eine Zusämmen kunft Crispi's, Ca- bad bevorstehe. privi's und Kalnoky's is Wien, 13. Juni. sexprognose der mete- Adnehmende Be- orologischen Central-Anstalt: wölkung bei steigender Temperatur. Vörse. Wien, 13. Juni. Nach befestigtem Schlusse notirten Kreditaltien am Abend 305.37, ungar. Rente 103.45. Nachmittags nach Bekanntwerden der Rubel 1351/2. — Delegationsrede des Kriegsministers schwächer, Kreditaktien 304.87. Berlin, 13. Juni. Kreditaktien 165.62. Paris, 13. Juni. 33/2 Rente 92.60. Politische Tages-Chronik. Im Delegations-Ausschusse für auswärtige An- gelegenheiten erwähnte Graf Apponyi, es seien ihm aus Bulgarien private Nachrichten zugekommen, welche die dortige Lage in ziemlich düsterem Lichte erscheinen lassen. Dem gegenüber bemerkte Kalnoky, er verfolge die Ent- wickelung der Dinge mit großer Aufmerksamkeit und mit unbefangenem Auge, er glaube daher, für die im All- gemeinen günstige Meinung, welche er in dieser Beziehung ausgesprochen habe, einstehen zu können. Er habe wieder- holt erklärt, daß das Kabinet bereit sei, die Anerkennung des Fürsten auszusprechen; wenn jedoch die Regierung im Voraus weiß, daß sie mit einer Initiative zu diesem Ende nichts erreiche, so dürfte ein derartiger Versuch kaum einen imponirenden Effekt machen. Der König von Dänemark hat sich von Wiesbaden nach Homburg begeben, um sich von der Kaiserin Friedrich zu verabschieden. Die deutsche Kaiserin hat das Bett wieder ver- lassen können und wird bald gänzlich hergestellt sein. Im Befinden des früheren bairischen Minister- präsidenten v. Lutz ist eine Besserung wie es scheint ein- getreten. Die Gehaltsaufbesserung der Offiziere in Deutsch- land hat wenig Aussicht bewilligt zu werden. Selbst in der konservativen Partei hat diese Forderung entschiedene Gegner, die der Ansicht sind, daß eine derartige Gehalts- erhöhung an sich wünschenswerth und berechtigt sein mag, daß sie aber im Zusammenhange mit Gehaltsaufbesserungen für einige wenige Klassen der Zivilbeamten nicht erfolgen dürfe. Man glaubt daher, daß diese Forderung eine Mehr- heit nicht finden, daß aber daran der ganze Entwurf doch nicht scheitern werde. Die „Freis. Ztg.“ hatte behauptet, daß in Frage gekommen sei, den Fürsten Bismarck strafrechtlich auf Grund des Arnimparagraphen zu verfolgen, daß der Kaiser aber sich zunächst ablehnend gegenüber solchen Vorschlägen er- klärt und die erwähnten Cirkulare an die Botschafter im Auslande veranlaßt habe. — Der „Hamburger Korr.“ weist diese Behauptung als „jämmerlichen Klatsch“ zurück und fügt hinzu: „In politischen Kreisen Berlins ist aller- dings in den letzten Tagen davon die Rede gewesen, daß die Hinterbliebenen des verstorbenen Grafen Harry Armin die Wiederaufnahme des bekannten, im Dezember 1874 verhandelten Prozesses beantragen wollen. Und da wird nun gleich frisch darauf los gelogen.“ Daran knüpft das genannte Blatt folgende weitere Abfertigung: „Da wir einmal bei einer summarischen Abrechnung sind, so soll auch erwähnt werden, daß der Pariser „Fi- garo“ die Nachricht brachte, im letzten Ministerrathe zu Berlin habe man sich mit der Person des Fürsten Bismarck beschäftigt. Kaiser Wilhelm soll die Absicht hegen, in einem amtlichen Berichte die Gründe zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, welche zum Rücktritte des Fürsten Bismarck ge- führt hätten. Es ist der „Figaro“, der diese Mittheilung bringt, und schon dadurch ist ihre Glaubwürdigkeit hin- reichend charakterisirt.“ — Eine sehr unzuverlässige Pariser Correspondenz meldet, daß Bismarck auf einige Zeit Friedrichsruhe ver- lassen und sich auf Reisen nach Südfrankreich bezw. Nizza begeben wolle. Die vertrauliche Mittheilung des Fürsten an den Pariser Berichterstatter hätte den Zweck gehabt, die öffentliche Meinung Frankreichs auf jene Reise vor- zubereiten. parke in Szene gehen soll, dürfte wohl abermals zu Wasser werden, nachdem der Morgen keines- wegs günstige Witterungs-Aussichten für den Abend erwarten läßt. (Felix Schweighofer), der seit Diens- tag allabendlich vor total ausverkauften Häusern als Gast die hiesige Bühne betrat, verabschiedet sich leider heute schon wieder u. zw. in der komisch wirksamsten Partie seines dießmaligen Gast- spieles, des Hieronimus in der Gesangs-Posse „Die beiden Purzbichler.“ — So viel wie seit Dienstag wurde im Karlsbader Stadttheater schon lange nicht vielleicht überhaupt noch nicht gelacht — voraussichtlich wird auch der heutige Abend in dieser Hinsicht nicht anders verlaufen, als die anderen des Schweighofer'schen Gastspieles, dessen schon heutiges Ende man nur lebhaft bedauern kann. (Reunion.) Heute Abend findet im Kur- hause wieder eine Tanz-Reunion statt, deren Besuch voraussichtlich wieder ein gleich lebhafter sein wird, wie am verflossenen Samstag.“ (Der Edison-Phonograf) hat sich un- ausgesetzt lebhaften Besuches zu erfreuen und das Interesse für die geniale Erfindung bekundet sich hier nachgerade als ein allgemeines. — Für die Weiterreise des Phonografen wurden hier auch be- reits einige phonografische Aufnahmen veranlaßt und wird der Apparat demnach mit einigen Walzen an seinen Aufenthalt in Karlsbad eriunern; so hat u. a. gestern auch der Konzertmeister der Pleier'- schen Kapelle, Herr Wiedemann, ein Violin-Solo mit Clavierbegleitung dem Repertoire des Phono- grafen einverleibt und wird dasselbe durch Auf- nahme eines Doppel-Quartettes der Pleier'schen Kapelle, welches eine Composition des Herrn Pleier „Alpen-Idylle“ spielen wird, abermals bereichert werden. Auch von einigen hier zur Kur weilenden ersten Kunstgrößen sollen dem Phono- grafen-Repertoire einige Perlen in Aussicht stehen. (Der Vortrags-Abend von O. Lam- borg), welcher Donnerstag im Kurhause stattfand, erfreute sich eines zahlreichen Besuches. Lamborg ist ein Allerweltskünstler ganz eigener Art, der das Publikum ganz vorzüglich zu unterhalten versteht. Derselbe, früher längere Zeit Mitglied der Wiener komischen Oper, ist ein tüchtiger Clavierkünstler und musikalisch hoch beanlagt, er zählt zu den besten Musikhumoristen der Gegenwart, dessen Productionen mit einer eben so feinen, als durchdachten Komik gewürzt sind. Nachdem Herr Lamborg sich auch dazu verstanden hat, entsprechende Abwechslung in die Monotonie seines Programms durch eine Anzahl neuen Pieècen zu bringen, von denen speciell der „Anbruch des Morgens am Lande“ vielen Applaus erzielte, sieht man der Wiederholung seiner Soiréen gerne entgegen und dürften dieselben stets die Be- sucher, denen es um einen heiteren Abend zu thun ist, vollauf befriedigen. (Künstler-Konzert.) Morgen Abends halb 8 Uhr findet im Kurhause ein Konzert statt, in welchem der jugendliche Violin-Virtuose Herr Fritz Kreisler und die Opernsängerin Fräulein Dolores Camilli auftreten werden. Fritz Kreisler ist in Karlsbad bekannt und Viele werden sich noch des sechs- jährigen Künstlers erinnern, der sich schon vor 9 Jahren mit seinem Instrumente bei uns hören ließ. Fritz Kreisler ist am 2. Februar 1875 in Wien geboren, wurde als 5-jähriger Knabe von dem ersten Violin- spieler am einstigen Ringtheater J. Auber im Violin- spiele unterrichtet und fand mit 71/2 Jahren bereits Aufnahme im Wiener Conservatorium (Hellmesberger) 10 Jahre alt, kam er an das Pariser Conserva- torium und erhielt darauf unter 42 Bewerbern den sogenannten Grand premier prix. Sodann begannen seine Künstlerfahrten durch Europa und Amerika und erntete er überall den stürmischesten Beifall. Die Berichte aus den Orten, wo Kreisler auftrat, sind einstimmig anerkennende Urtheile. So schreibt Dr. Ed. Hanslik in der „Neuen freien Presse“ (17./11. 1887): ... „Er (Kreisler) bewies durch seine überraschenden Leistungen, daß er den ihm zu- erkannten ersten Preis des Pariser Conservatoriums redlich verdient hat und dürfte in wenigen Jahren zu den Ersten seines Faches gehören.“ Und am 28. März 1890 schreibt derselbe Meister: .. Herr Kreisler, ein junger Mann und noch vor Kurzem Zögling des Wiener Conservatoriums, darf heute schon ein Meister seines Instrumentes heißen.“ Fräulein Camilli hat ebenfalls einen bedeutenden Ruf, besitzt eine herrliche Contra-Altstimme, vorzüg- liche Schule und viel Temperament. So steht denn für morgen Sonntag ein besonderer künstlerischer Genuß in Aussicht. Einheitliche Staatsschuld in Noten .. Einheitliche Staatsschuld in Silber .. Oesterreichische Goldrente . 5 % Oesterr. (März-) Rente .. Aktien der österr.=ungar. Bank . Kreditaktien. e..... London . Zwanzig-Francs-Stücke . K. k. Münz-Dukaten Deutsche Reichsbanknoten Dire .“. ....... 305.50 117.25 9331/2 5.55 SAUERBNUHII Vorräthig in jedem Hause. Als Trinkwasser beim Kurgebrauche sowie zur Nach- kur ärztlicherseits bestens empfohlen. 10 Trinkhalle: „Merkur“, Marktplatz. MATTOMT alkallveber Toloter Lippmann's Karlshader Brause- Pulver Unser bestes Purgans Vorzügliches Unterstützungsmittel von Trinkkuren. 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