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Er trägt den Kopf so stolz wie ein Imperator und seine umherspähenden Augen schei- nen unaufhörlich zu spötteln. Er schimpft eben auf Lassen, der Opern zu komponiren wage, statt für Bayreuth Sänger und Sängerinnen heranzubilden. Dann wendet er sich zu Mottel, einem jungen. Komponisten, dessen Öper erst jüngst aufgeführt wurde, mit den Worten: „Ich bin Ihnen sehr ver- bunden, daß Sie so viel für mich gethan; aus Dankbarkeit will ich Ihnen dabei behilflich sein, Ihre Oper — in die Donau zu werfen.“ — Mottel fühlt sich unendlich geehrt und verpflichtet: Bei der Soirée sind die mitwirkenden Künstler vollzählig anwesend. Vor Allem die drei Prima- donnn, Materna von der Wiener, Brandt von der Berliner und Malten von der Dresdener Oper. Am schönsten und anmuthigsten unter ihnen ist die Malten; ihre Gestalt ist entzückend, ihre Manieren sind bezaubernd. Die meisten halten sich im Bibliothekssalon auf. In einem Lehnstuhl sitzt eine bleiche, etwas korpulente Dame; es ist die Tochter Theophil Gau- tier's, die einen Roman in der Sprache Khiwa's geschrieben. In dunkelrothem Atlaskleide schwebt die Fürstin Liechtenstein vorüber, die früher Fräu- lein Stein und Mitglied der Wiener Oper war. Wagner befaßt sich am meisten mit ihr; sie scheint muthwillig zu sein, denn der Meister droht ihr öfter mit dem Finger. Da ist ferner der preußische Hausminister, Graf Schleinitz und dessen Gemalin. Beide sind alte und intime Freunde von Wagner und Liszt; eine der Töchter Wagner's verbringt stets bei ihnen in Berlin den Fasching. Eine dünne seufzende Stimme erregt unsere Aufmerksamkeit. Es ist die Stimme Delibes', dessen Begeisterung den Eindruck macht, als sei er in Verzweiflung. Es ist erstaunlich, daß im Salon Wagner's die französische Konversation überwiegend ist, ja selbst Wagner spricht beinahe fortwährend französisch. Er machte, mit einem Wort, so viele Konzessionen, daß er alle Welt überrascht. Und er zieht sich auch nicht früher zurück, bevor sich die Gäste entfernen. Nur von Zeit zu Zeit verschwindet er. Die Diener haben die Teller in der Bibliothek vergessen. Wagner trägt sie persönlich hinaus; was draußen geschieht, das kann man nur ahnen. Mittlerweile ist es halb Elf geworden und die Gäste, welche die Gewohnheiten des Hausherrn kennen, entfernen sich rasch. Sie haben ihre Pflicht gethan, sie können gehen. Gegen elf Uhr ist's im „Wahnfried“ schon still und finster. Die Gäste finden sich noch in den Konditoreien und Hotels zusammen und amüsiren sich noch lange mit den Eindrücken von der Soirée und mit den dort gehörten geistvollen Aperqus. Darin stimmen sie Alle überein, daß die Größe Wagner's so groß ist, daß seine Kleinlichkeiten sie nicht zu devalviren vermögen, und daß man sich kein ärgeres Armuthszeugniß geben kann, als wenn man bei Wagner überhaupt irgend etwas appre- hendirt. Denn Wagner als Menschen darf man nicht nehmen, wie er sein sollte, sondern wie er ist. Wagner ist dieselbe Individualität wie Bismarck. Beide sind gewaltthätige Naturen; allein Niemand hat in diesem Jahrhundert Größeres zuwege ge- bracht, als sie Beide: in der Kunst und in der Politik.
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