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Sommer-Theater.
Die Näherin.
Posse mit Gesang in 4 Akten von Ludwig Held. Musik
von Carl Millöcker.
Stadttheater.
Das Spitzentuch der Königin.
Operette in 3 Akten von Bohrmann-Riegen und R. Genée.
Musik von Johann Strauß.
Wiener Hörse vom 10. August 1882.
MAttONI's
Micsslnüllen
reinster alkalischer Sauerbrunn,
bestes Tisch- u. Erfrischungsgetränk
vorräthig in allen Hotels, Cafés und
Restaurants.
Bodenbach-Obergrund a. d. Elbe,
Restauration zum blauen Stern
sammt dem nebenanliegenden
Speise-Salon „Altona“
empfiehlt einen kurgemäßen kräftigen Mittagstisch zu
mäßigen Preisen.
Zu Abend werden je nach Verlangen auch halbe Portionen
237—7
verabreicht.“
Um zahlreichen Besuch bittet
Gust. Möschl.
Staatsschuld in Noten
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�...
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Prospekte umgehend. — Telegramm -Adresse:
οtei Staγiz, οαeach.
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Med. Dr. v. Guggenberg.
Une jeune demoiselle
de la Suisse française, desire se plaver dans une fa-
mille (Anglaise préferable) pour enseigner l'Anglais,
le Français et la musique à de jeunes enfants. S'addres-
ser S. F. „Goldener Löwe“. Karlsbad.
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Kunhaus.
Grösste Restauration in Mitte der Stadt.
Hohe, luftige Räume, Salons für separate Diners, Kaffee- und
Spiel-Salon mit neuen Wiener Billards und reichhaltiger Lektüre.
Diners à la carte und à part zu jeder Tageszeit.
Montag und Mittwoch Abend-Konzerte der Kurkapelle
bei freiem Entrée.
Grosse Restauration und Café Glaspavillon für 800 Gäste
y�1âlρdfk“ und grossartige Garten-Restauration. Sonntag Nachmittags-
Konzert, Freitag Abend-Konzert des Kurorchesters.
Speisen und Getränke werden auch ausser Haus verabreicht.
Um gütigen Zuspruch bittet hochachtungsvoll C. L. KRO,
Stadtpark-, Kurhaus- und Bahnhofs-Restaurateur
in Karlsbad.
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Dresden-Neustactt am aγlzt,
frei gelegen.
frei gelegen.
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Solide Preise, gute Bedienung (Service und Licht wird nicht berechnet)
verbunden mit
In Karlsbad sind die Liqueure
bei WILHELMSTADLER, Con-
ditorei, Mühlbadgasse, zu haben.
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O000000000�00000009
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Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein
Hochachtungsvollst
A. WIESINGER.
8000000οο0οοοοοοοοοοοοοοξ
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in Neuchâtel (Schweiz)
findet mit jedem Tage mehr die ihr ge-
bührende Anerkennung: der stets stel-
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Beweis.
Wegen ihrer musterhaften Zuberei-
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als leichtverdauliches Stärkungsmittel
für Reconvalescenten sehr zu empfehlen.
Das entölte Cacao-Pulver zeichnet
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aus.
Für Touristen, speziell im Gebirge, ist Chocolade vorzüglich.
Entrepôt général à Paris, 16, rue Montmorency.
a Londres, 36 & 37, Mincing Lane.
SMEZIN
der erste, der Beifall klatschte. Alles blickte erstaunt
hinauf und man sah oben den Hauswirth im
Schlafrock, das Haupt mit einer Nachtmütze bedeckt.
Jetzt freilich hat er diese Gewohnheiten abge-
legt, und nur wenn er gut gelaunt, erwacht in
ihm noch der alte Grobian. Sonst aber ist sein
Umgang höflich und seine Erscheinung eine
freundliche. Er trägt den Kopf so stolz wie ein
Imperator und seine umherspähenden Augen schei-
nen unaufhörlich zu spötteln. Er schimpft eben auf
Lassen, der Opern zu komponiren wage, statt für
Bayreuth Sänger und Sängerinnen heranzubilden.
Dann wendet er sich zu Mottel, einem jungen.
Komponisten, dessen Öper erst jüngst aufgeführt
wurde, mit den Worten: „Ich bin Ihnen sehr ver-
bunden, daß Sie so viel für mich gethan; aus
Dankbarkeit will ich Ihnen dabei behilflich sein,
Ihre Oper — in die Donau zu werfen.“ —
Mottel fühlt sich unendlich geehrt und verpflichtet:
Bei der Soirée sind die mitwirkenden Künstler
vollzählig anwesend. Vor Allem die drei Prima-
donnn, Materna von der Wiener, Brandt von der
Berliner und Malten von der Dresdener Oper.
Am schönsten und anmuthigsten unter ihnen ist die
Malten; ihre Gestalt ist entzückend, ihre Manieren
sind bezaubernd.
Die meisten halten sich im Bibliothekssalon
auf. In einem Lehnstuhl sitzt eine bleiche, etwas
korpulente Dame; es ist die Tochter Theophil Gau-
tier's, die einen Roman in der Sprache Khiwa's
geschrieben. In dunkelrothem Atlaskleide schwebt
die Fürstin Liechtenstein vorüber, die früher Fräu-
lein Stein und Mitglied der Wiener Oper war.
Wagner befaßt sich am meisten mit ihr; sie scheint
muthwillig zu sein, denn der Meister droht ihr
öfter mit dem Finger. Da ist ferner der preußische
Hausminister, Graf Schleinitz und dessen Gemalin.
Beide sind alte und intime Freunde von Wagner
und Liszt; eine der Töchter Wagner's verbringt
stets bei ihnen in Berlin den Fasching. Eine dünne
seufzende Stimme erregt unsere Aufmerksamkeit.
Es ist die Stimme Delibes', dessen Begeisterung
den Eindruck macht, als sei er in Verzweiflung.
Es ist erstaunlich, daß im Salon Wagner's die
französische Konversation überwiegend ist, ja selbst
Wagner spricht beinahe fortwährend französisch. Er
machte, mit einem Wort, so viele Konzessionen, daß
er alle Welt überrascht. Und er zieht sich auch
nicht früher zurück, bevor sich die Gäste entfernen.
Nur von Zeit zu Zeit verschwindet er. Die Diener
haben die Teller in der Bibliothek vergessen.
Wagner trägt sie persönlich hinaus; was draußen
geschieht, das kann man nur ahnen. Mittlerweile
ist es halb Elf geworden und die Gäste, welche die
Gewohnheiten des Hausherrn kennen, entfernen sich
rasch. Sie haben ihre Pflicht gethan, sie können
gehen. Gegen elf Uhr ist's im „Wahnfried“ schon
still und finster. Die Gäste finden sich noch in den
Konditoreien und Hotels zusammen und amüsiren
sich noch lange mit den Eindrücken von der Soirée
und mit den dort gehörten geistvollen Aperqus.
Darin stimmen sie Alle überein, daß die Größe
Wagner's so groß ist, daß seine Kleinlichkeiten sie
nicht zu devalviren vermögen, und daß man sich
kein ärgeres Armuthszeugniß geben kann, als wenn
man bei Wagner überhaupt irgend etwas appre-
hendirt. Denn Wagner als Menschen darf man
nicht nehmen, wie er sein sollte, sondern wie er ist.
Wagner ist dieselbe Individualität wie Bismarck.
Beide sind gewaltthätige Naturen; allein Niemand
hat in diesem Jahrhundert Größeres zuwege ge-
bracht, als sie Beide: in der Kunst und in der
Politik.
Název souboru:
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