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17. d. 22.602 Personen. Die Summe
der Fremden beträgt mithin 33.266 Per-
sonen. —
(Von den inundirten Schäch-
ten.) Der Fortschritt der Arbeiten auf
den inundirten Ofsegger Schächten war
auch im Laufe dieser Woche ein ungestör-
ter. Die Abteufung des neuen Pump-
schachtes ist auf 20 Meter gediehen und
die Grundmauern für die Hochbauten sind
bereits hergestellt. Diese Bauten werden
in eigener Regie durch den meistbetheilig-
ten Werkbesitzer, Herrn Refeen hergestellt.
(K. k. priv. Eisenbahn Pilfen-
Priesen-Komotau.) Ab 15. d. ge-
langen in Prag (Westbahnhof) nach Mün-
chen und Passau via Pilsen Eisenstein Tour-
und Retourbillets mit achttägiger Giltig-
keit zu folgenden Preisen zur Ausgabe:
Nach München und zurück 2. Kl. M. 40,
3. Kl. M. 26.10, nach Passau und zurück
2. Kl. M. 33.25, 3. Kl. M. 21.65.
(Das „Prager Tagblatt“)
dem übrigens von Karlsbad in Erfindungen
schon mehrfaches berichtet wurde, erzählt
nachfolgendes Geschichtchen: „Dem Maler
des Mikton, (Munkacsy) soll unlängst ein
artiges Geschichtchen begegnet sein. Vor
dem Laden einer Kunsthandlung in Karlsbad
wo Munkacsy mit seiner Gemalin
heuer kurze Zeit verweilte — betrachtete
ein Herr die in der Auslage befindlichen
Gemälde. Plötzlich wandte er sich an den
eben vor der Ladenthür stehenden Kunst-
händler mit den Worten: „Von wem ist
denn diese Copie?“ — „Ich bitte, das ist
keine Copie, es ist ein Öriginal-Kunstwerk
ersten Ranges, der Name des Meisters
befindet sich ja auf dem Bilde“, war die
Antwort des geschäftseifrigen Kunst-
händlers, und mit einer gewissen Feier-
lichkeit jetzte er hinzu: „Es ist von
Munkacsy.“ Der Fremde, der kein Anderer
war, als der berühmte Maler in eigener
Person, machte ein düsteres Original-Gesicht
und schien auch noch ferner zu zweifeln.
Darauf that nun der Händler ganz in-
dignirt und mit geläufiger Zunge ver-
wahrte er sich gegen verdächtigende Zu-
muthungen. Munkacsy, der eine Weile
wortlos zuhörte, verlor endlich die Geduld
und unterbrach dessen Perorationen mit
der Antwort: „Entweder habe ich in Ihnen
einen Dummkopf oder einen Betrüger vor
mir.“ Sprach's und ging weiter. Die
Sache kam dann vor die dortige Polizei.
Der Künstler erklärte dem Polizeibeamten
den Sachverhalt und übergab ihm seine
Karte mit dem Ersuchen, dieselbe nach
seiner Entfernung dem Kunsthändler zu
übergeben. So geschah es auch, und man
kann sich denken, wie verblüfft jener
dreingeschaut, als er die Karte des Meisters
gelesen. In größter Eile lief er dem sich
eben Entfernenden nach, bat ihn höchst
inständig um Verzeihung, und indem er
es gerathen fand, in diesem Falle lieber
den Dummkopf hervorzukehren, ent-
schuldigte er sich damit, selbst dupirt
worden zu sein.“
(Königliche Vergnügungen)
Man schreibt aus München: „König Lud-
wig hat, als er dieser Tage in Schloß
Berg weilte, plötzlich die Laune bekommen,
nach Schloß Schleißheim hinüberzufahren.
Die Fahrt mit einem Wagen nimmt wol
vier Stunden in Anspruch, aber der König,
der erst am Abend hatte aufbrechen lassen,
ließ mit seinen vortrefflichen Pferden, auf
die eingepeitscht werden mußte, den Weg
in zwei Stunden zurücklegen. In Schleiß-
heim angekommen, stieg er in dem dorti-
gen Schloß ab. Kaum aber war man zur
Ruhe gegangen, als er plötzlich anord-
nete, daß der sogenannte „Ahnensaal“ und
das „Kaiserzimmer“, das darunter gelegen
ist, taghell erleuchtet werden sollen. Wie
sollte man das anfangen? Die Noth war
groß und in Schloß Schleißheim, wo der
Besuch noch dazu nicht angesagt war und
wo man auf königlichen Besuch durchaus
nicht eingerichtet ist, war es unmöglich,
so viel Beleuchtungmaterial zu beschaffen.
Endlich kam man auf eine Aushilfe. Die
Kirche von Schleißheim hat für ihre
Muttergottesbilder, für ihre Altarleuchter
einen Vorrath von Wachskerzen, und der
mußte denn nun vorhalten. Spät Abends
suchte man den Pfarrer auf. Man wußte
ihn zur Einwilligung zu bestimmen und
so wanderten denn die Wachskerzen der
Kirche ins Schloß und dort dienten sie
mit allem sonst noch herbeigeschafften Be-
leuchtungsmaterial dazu, die vom Könige
gewünschte taghelle Beleuchtung zu ermög-
lichen. Der König weilte einige Zeit hin-
durch ganz allein in den beleuchteten Zim-
mern, blieb noch den anderen Tag in
Schleißheim und fuhr dann wieder zurück
nach seiner gegenwärtigen Residenz Schloß
Berg.“
Badebulletin.
Nach der heute zur Ausgabe gelangenden Kur-
listeNr.332indbis 18Stber. 1920Parteien mit
25664 Personen zur Kur hier eingetroffen
Unter den Angekommenen der letzten Tage
befinden sich:
Herr Moritz Lohse, Oetonom mit Gemalin aus
(Stadt Mailand.)
Blasewitz.“
Herr Viktor Wrede, Fabrikant aus Peine in
(Stadt Gotha.)
Hannover
Herr Leopold Freund, Zeitungs-Verleger mit
Gemalin aus Breslau.
Herr Moritz Bleuer, Güter-Inspektor mit Gemalin
(Palatin von Ungarn.)
aus Ungarn'
Frau Mathilde Mandel, kgl. Professors-Gemakin
aus Berlin
Frau
Margarethe von Vignann, Hauptmanns-
Gemalin mit Sohn aus Berlin (Austria)
Herr Hermann Grove, Pächter aus Netsche
(Katione.)
Herr Ludwig Held, Kaufmann aus Nürnberg
(Salledeaxe)
Herr L. Merian, Privatier mit Geml. aus Basel,
Herr Karl. Im Obersteg, Privatier mit Gemalini
(Goldene Harfe.)
aus Basel
Herr Em. B. Zentler, Kaufmann aus Wien
(Etablissement Pupp.)
Telegramme.
Budapest, 22. September. Die
gemeinsammen und ungarischen Minister
konferirten von 9—10 Uhr bei Haymerle
worauf ein gemeinsammer Ministerrath
unter dem Vorsitze des Kaisers in der
Burg zusammentrat.
Paris, 22. September. Nach einem
noch unbestätigten Telegramme aus Sku-
tari, hatte der englische Konsul in Lon-
don die Weisung erhalten, Skutari zu
verlassen.
Der montenegrinische Commandant
von Podgoritza ließ die angesehendsten
Mohamedauer einkerkern. Diese Vorfälle
iritiren die Bewohner und erschweren
die Uebergabe von Dulcigno.
Paris, 22. September. Es wird
versichert, daß Barthelemy Saint Hilaire
das Aeußere und Sadicarnot die Arbeiten
übernahmen, alle übrigen Minister behal-
ten unter der Conseils-Präsidentschaft
Ferry's ihre Portefeuilles. Der Marine-
minister ist noch nicht ernannt, doch wird
die Constituirung des neuen Ministeriums
wahrscheinlich noch heute erfolgen.
Vergnügungs-Anzeiger.
Etablissement pupp.
Heute Nachmittags 4 Uhr. Direktor: A. Labitzky.
Konzert der Kur-Kapelle.
1. Marsch von Horny.
2. Ouverture zur Oper „Das goldene Kreuz“
von Brin.
3. Feuerfunken, Walzer von E. Strauß.
2. SceneundSuett aus der Oper „Aida“' v. Verdi.
5. a) Memento ) Bachanale, Tönstück für Or-
chester von Ogarew.
6. Ein Blümchen im Verborgenen, Polta-Mazurka
von Ziehrer.
7. Largo aus dem Quatuor in D Nr. 5 von
Jos. Haydn, instrumentirt von Koßmaly.
8. Danse des Pretresses de Dagon de l'opera
„Samson et Dalila“ von Saint-Saens.
9. Chrömatischer Galop von Frz. Liszt.
Stadttheater.
Heute
Der liebe Onkel.
Schwank in 4 Aufzügen von Rudolf Kneisel
Anfang /27 Uhr.
Wiener Börse vom 22. Septemb. 1880
Einheitliche Staatsschuld in Noten
Einheitliche Staatsschuld in Silber
Goldrente.
........
1860er Staats-Anlehenslose ...
Bankaktien
Kreditaktien
Silberg: i...
Napoleonsd'or
Dukaten ...
..
Deutsche Reichsmart....
87.65
:31.25
821.
30
Herr Hermann Kreismann, General-Consul der
Vereinigten Staaten von Amerika aus
Berlin
(Herzog von Edinburg.)
Herr W. Freeman, Kapitän aus England
(Englisches Haus.)
283.10
9.44
7.65
58.25
Název souboru:
karlsbader-badeblatt-1880-09-23-n125_2530.jp2