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Nr. 113. Donnerstag den 9. September 1880. III. Jahrgang. KARLSBADER BANEBLAT7. Redaktion und Administration Saison-Abonnement: im Hause „Bellevue“, Stefans- promenade.“ Für Karlsbad kr. . 5 fl. — Saison-Tagblatt. erPost, Inland7 E. Inserake 1cm: werden nur gegen Vorauszahlung auf- (Erscheint mit Ausnahme der Montage täglich.) ekoiepalige Petitzeile oder derenRaum Monatl. Abonnement: PräuInſerate werden inerinistratton dieseatte 1 fl. — tr. Zür Karlsbad erand.1 l. 40 tr. Wart,g e 3 ichmr. Herausgeber: Ernest Jraniech. Inserate übernehmen: Haasenstein & Vogler, Annoncenbureau in Wien, Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, Breslau, Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart atreguria3eeudolrMosseBeresuabLepzig, Stuttgart, SaeS auundZürA.oppele.. Tokal- und Bädernachrichten. (Kurfrequenz.) Gestern gelangte die Nummer 325 der Kurliste zur Aus- gabe. Nach derselben sind bis 5. Sep- tember 25186 Personen hier eingetroffen, während am gleichen Tage des Vorjahres 23208 Personen in der Kurliste verzeichnet waren, was einem Plus von 1978 Per- sonen für die diesjährige Saison gleich- kommt. (Zum Karlsbader Quellen- sch u tz.) Die auf den 9. September an- beraumte Kommission zur Feststellung des erweiterten Schutzrayons der Thermen gegen den Bergbau wurde von der Statt- halterei vertagt, bis die Nivellements der Kohlenwerke und Kaolingruben des Karls- bader Revieres vorliegen werden. (K. k. priv. Eisen bahn-Pilsen- Priesen-Komota u.) Behufs er- leichterung des in den Herbsttagen lohnend- sten Besuches der anziehendsten Punkte des Böhmerwaldes, wird Sonntag den 26. September l. J. um 6 Uhr Morgens ein Separat-Personenzug von Pilsen (Bahnhof der Pilsen-Priesner Bahn) nach Jeuilleton. Von der Nordsee. 1. Ostende. 5. September. Nun hat auch hier, wie in den meisten Seebädern der Nordsee, die Saison ihren Culminationspunkt bereits überschritten und deutlich zeigt sich dieß in der Ab- nahme der Badenden sowohl als auch in den häufiger werdenden Ankündigungen der Wohnungen; die sonst bei den Kon- zerten der hiesigen Badekapelle stark fre- quentirten Lokalitäten des Kursaales füllen sich jetzt kaum zur Hälfte und immer spär- licher werden die Spaziergänger am Strande des Meeres. — Es ist eben September und dieß ist ja immerhin der Schlußmonat für alle Kur- und Bade- saisonen, so auch für Ostende. Obzwar Eisenstein, mit Passagier-Aufnahme in sämmtlichen Zwischenstationen verkehren, zu welchen Billets mit einer 50 %igen Fahrpreisermäßigung zur Ausgabe gelan- gen werden. Die Rückfahrt kann außer mit dem an diesen Tage rückkehrenden Separatpersonenzug (Abfahrt von Eisen- stein um 8 Uhr Abends) mit jedem beliebigen Personenzuge innerhalb 5 Tagen angetreten werden. Näheres ist den affi- chirten bezüglichen Plakaten zu entnehmen. (Gauner in Marienbad.) Der zum Kurgebrauch in Maxienbad weilende Kaufmann Nikolaus Amenkow aus Peters- burg spielte kürzlich, wie das Kreisgericht in Eger mittheilt, im „Cafe Eremitage“ mit zwei ihm unbekannten Herren Karten Als Herr Amenkow seine Brieftasche öff- nete und einen Geldbetrag herausnehmen wollte, griff plötzlich einer dieser Fremden hinein, riß einen Hundertmarkschein heraus und machte sich sammt seinem Genossen schleunigst aus dem Staube. Dieses frechen Diebstahls dringend verdächtig erscheinen ein sicherer Johann Schuh aus Duppau, ungefähr 40 Jahre alt, und ein gewisser Moriz Morgenstern aus Leipnik. nun alle diese Symptome die Vorboten von einer baldigen Beendigung der Saison sind, so läßt die Frequenz doch immerhin nichts zu wünschen übrig, was die heute zur Ausgabe gelangte Fremdenliste nach- weist. Nach Angabe derselben sind bis 5. September 21250 Personen hier ein- getroffen, was gegen das Vorjahr ein großes Plus nachweist, immerhin aber noch lange nicht die Wünsche der Ostender befriedigt, die diese Saison 26.000 Per- sonen erwarten. — Von hervorragenden Persönlichkeiten hat Ostende bis nun, außer den bereits gemeldeten Celebritäten Wenige mehr aufzuweisen und lassen auch die Unhaltungen und Konzerte länger auf sich warten wie früher. — Eines der letzten erwähnenswerthen Konzerte war das, des auch in Karlsbad wohl bekannten Klavirvirtuosen J. Winiawski, der im (Die Erbfolge im König- reich der Niederlande.) Im Haag hat eine Prinzessin das Licht der Welt erblickt. König Wilhelm III. vollendet am 19. Februar nächsten Jahres sein vierundsechzigstes Lebensjahr. Wenn nun besagte Prinzessin das einzige Kind des Königs bleibt, so ist ihr Geschlecht eine für die Erbfolge wichtige Frage. Holland wurde bekanntlich erst im Jahre 1815 zum Königreiche der Niederlande erhoben und durch die Verfassung vom 24. August d. J. die Thronfolge geregelt. Der Ar- tikel 16 derselben lautet: „Bei gänzlicher Ermanglung männlicher Nachkommenschaft im Hause Nassau-Oranien sind die Töchter des Königs nach dem Erstgeburtsrechte zur Thronfolge berufen.“ Bei der Ver- fassungsrevision im Jahre 1848 wurde dieser Artikel beibehalten. Nun hat König Wilhelm III. zwar noch einen Sohn aus erster Ehe, den am 25. August 1851 ge- borenen Alexander, dessen Gesundheitszustand ist jedoch ein so bedenklicher, daß Niemand erwarten darf, er werde sich je vermälen und ein hohes Alter erreichen. Nach menschlichem Ermessen ist daher die Prinzessin Vereine mit der Londoner Sängerin Frl. Dyna Beumer und des königl. niederländ. Hof-Violoncellisten M. J. Hollmann, dasselbe im Saale des Casino arrangirte und das sich eines guten Besuches, sowie zahl- reicher Acclamationen von Seite des Au- ditoriums erfreute. Außer einigen Militär- Konzerten bietet die Badedirektiou nichts mehr Hervorhebenswerthes, und bleibt dem Publikum nur noch das Theater, so- wie die verschiedenen Excursionen am Meere zur Zerstreuung übrig. 2. Blankenberghe. 6. September. Von den nach Ostende am meisten besuchten Seebädern nimmt wohl Blanken- berghe einen der hervorragendsten Plätze ein. — Dieses ungefähr vier Meilen von Ostende entfernte Bad bietet demselben
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