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Nr. 94. Mittwoch den 18. August 1880. III. Jahrgang. XARLSBANER BADEBLAT7. Redaktion und Administration Saison-Abonnement: m Hause „Belenens Für Karlshad 5 fl. — kr. promenade.“ Saison-Tagblatt. erInlan7 K. . Inserate werden nur gegen Verauszahlung auf- (Erscheint mit Ausnahme der Montage täglich.) genommen und kostet die Zpalige Petitzeile oder deren Raum8tr. Monatl. Abonnement: Pranumerationen und Inferate werden Zür Karlsbad1 fl. — kr. in erratndiesesBa eand...1 fi. 40 tr. nere artt,gg Herausgeber: Ernest Iraniech. Inserate übernehmen: Haasenstein amp; Vogler, Annoncenbureau in Wien, Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, Breslau, Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart aseStnZuriω,Sennajanneis�eteau,amg,beenaiuarSaeS. ωeuncenraßbrgundZüricope. Tokal- und Bädernachrichten. (Des Kaisers Geburtsfest.) Nach einem Nachmittag, der sich oft derart drohend anließ, daß man glauben konnte, die Beleuchtung müsse zu Wasser werden, erfreuten wir uns gestern eines Abends, wie er günstiger für die Abhaltung der Vorfeier nicht hätte gedacht werden können. In gedrängter Kürze sei hier über die- selben referirt. Um sechs Uhr begann die Fest-Vorstellung im Stadttheater, der ein zahlreiches distinguirtes Publikum, Prinz Taxis als Regierungsvertreter, Fürst Schaumburg-Lippe, der Stadtrath, Offiziere der Armee und des Schützen-Corps u. s. w. beiwohnten. Nach der Festouverture hob sich der Vorhang, im Hintergrunde der Bühne unter einem Blumenhain war die Büste des Monarchen angebracht, zu beiden Seiten der Bühne waren die Mitglieder des Männergesangsvereines aufgestellt. — Frl. Rostan sprach den Prolog, worauf der genannte Verein die Volkshymne vor- trug, welche das Publikum stehend anhörte. Nach diesem offiziellen Theil der Festvor- stellung nahm das Lustspiel „Der König von 16 Jahren“ seinen Anfang. Ueber die Aufführung selbst werden wir morgen berichten. — Um 8 Uhr war es bereits lebendig in den Straßen, um diese Zeit begannen die Stadtbeleuchtung und die Konzerte der Kurkapelle in der Mühl- brunn- und Sprudel-Kolonnade. Wenige Minuten vor dem Ende der Theater- Vorstellung erfolgten zwei Schüsse als Signal, daß der große Adler u. zw. mittelst einer Stuppine mit einem Male beleuchtet wurde. Der Versuch gelang prächtig — kaum waren drei Minuten verflossen, glänzte der Doppelaar schon aus dem Tannendunkel heraus. Der Hirschensprung und der Kreuzberg waren mit Lämpchen beleuchtet, ebenso sämmtliche Brücken und Ufermauern, auch viele Privat- häuser und sämmtliche ärarische Gebäude erglänzten im Lichter- und Flaggenschmucke. Das durch bengalisches Licht erzeugte Farbenspiel auf der Franz Josefshöhe muß als besonders gelungen bezeichnet werden. Wir müssen uns eine detaillirte Schilderung des Abends vorbehalten und schicken heute nur obige in aller Kürze haltenen Mittheilungen voraus. (Frl. Hermine Mayerhoff) beginnt heute als Prinz Methusalem ein mehrtägiges Gastspiel im hiesigen Stadt- theater. (Konzertausfall.) Sowohl das Posthof-Konzert als das Abend-Konzert im Salle de Saxe entfallen heute, weil die Kurkapelle anderweitig in Anspruch genommen ist. In Sanssouci) findet heute Nachmittags ein Konzert der Kapelle des hiesigen Veteranen-Vereines statt, dessen Reinerträgniß dem Prager Invalidenfonde gewidmet ist. (Im Park Schönbrunn) fand Montag das letzte dießjährige Konzert der Regiments-Kapelle Graf Nobili, unter Komzak's Leitung statt. Die genannte Ka- pelle zählt zu den besten der österreichischen Armee und erfreute sich bei allen Kön- zerten hier vielfachen Beifalles Leider hatten heuer die meisten Konzerte derselben unter der Ungunst der Witterung vielfach zu leiden, dessenungeachtet fand sich stets ein musikfreundliches Publikum im Park Schönbrunn ein, wenn Kapellmeister Kom- zak daselbst konzertirte. (Zauber-Soiree.) Sonntag den 22. d. M. veranstaltet der bekannte Künstler und von seinen im Vorjahre hier im be- sten Andenken stehende Professor Nietzsch aus Dresden, im Kurhaus-Saale eine Zauber-Soiree mit reichhaltigem, gutge- wähltem Programm. Die Soiree bietet die Annehmlichkeit, daß während derselben servirt wird, was wohl dem Besuch der- selben vielfach förderlich sein dürfte. (Gießhübl-Puchstein.) Die am 13. August ausgegebene Kurliste der Bade-, Trink=, Molkenkur- und Wasserheilanstalt Gießhübl-Puchstein verzeichnet 62 Parteien mit 103 Personen. Die Anzahl der Passanten betrug seit Beginn der Saison 12.190. (Marienbad). Die am 14. Au- gust ausgegebene Nummer 167 der Marien- bader Kurl'ste weist 7752 Parteien mit 11.936 Personen aus. Unter den in der letzten Zeit Angekommenen befinden sich Baron Daniel Bonfi, k. k. Geheimrath aus Siebenbürgen, Frau Sofie Bibikow, russische Generalswitwe, Gräfin Anna v. Bernstorff aus Berlin, Dr. Nicolaus Ritter v. Koslow, kais. russ. Geheimrath aus Petersburg, Dr. David v. Wywodzow, kais. russ. Hofarzt und Staatsrath, der britische General Sir Georges Viscount Templetown aus Irland, Generalmajor v. Bermann, Generalstabsoberst Albin Baron Teuffenbach, Gräfin Marie Potocka und Graf Julius Florkiewicz aus Galizien, Gräfin Auguste Breda, k. k. Stiftsdame aus Prag, Gräfin Elisabeth Ugarte aus Heidelberg, Graf Vittold v. Poletzlo aus Warschau, Sir James Camphell Barronet aus Gloucestershire, Count Alfred Lutte- roth aus London, Baron Thomsen aus New-York, Ministerialrath v. Torkos aus Pest, die Universitätsprofessoren Wilhelmn v. Giesebrecht aus München, Dr. Mattheu Charteris aus Glasgow, o. ö. Prof. Dr. Schell von der technischen Militär-Akademie in Wien, der Schriftsteller Paul Lindau aus Berlin, der Präsident des allg. österr. Beamtenvereins Fellmann Ritter v. Nor- will u. A. (Aus Gmunden) wird gemeldet: Der Großherzog von Toscana mit Gemalin weilt gegenwärtig hier und wird als Gast des Kaisers an den Hof- jagden auf Gemsen und Hochwild, welche am 15. d. wieder begannen, theilnehmen. (Aachen.) Nach den neuesten Nach- richten wird die Königin von Belgien mit Gefolge erst am 20. August zu einem län- geren Kuraufenthalte hier eintreffen. Die- selbe wird bei Dremel in „Neullen's Hotel“ Wohnung nehmen, und bereits wird ein Theil dieses, ohnedies höchst comfortabel und prachtvoll eingerichteten Hotels schon jetzt für den hohen Besuch noch besonders hergerichtet. Während des Aufenthaltes
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