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Das Bürgerthum Wien's vertritt ein Tele-
gramm aus dem Hotel Impérial durch dessen
Besitzer Herrn Johann Frohner. Im Namen
der Grazer Freunde telegrafirt der treffliche
lyrische und dramatische Dichter, Bataillons-
Commandant Friedrich Marx: „Ein dreifaches
Hoch dem deutschen Dichter, dem Apostel
des Schönen in Nord und Süd, dem treuesten
Freunde, zum 50. Geburtstag aus der grünen
Steiermark.“
Aus Ungarn telegrafirte noch am späten
Abend im Namen der Redaction des „Pester
Journals“ dessen Chef Dr. Adolf Silberstein.
Die Münchner Freunde sandten die herz-
lichsten Glückwünsche zugleich namens der
liberalen Münchner Presse durch Ludwig
Friedmann; die Weimarer „beste Gratulation“
durch den Eisenbahndirektôr Ernst Kohl; die
Frankfurter „dem lieben, alten vielgefeièrten
Freunde zu seinem heutigen bedeutungsvollen
Geburtsfeste“ durch Professor Friedlieb Rausch,
mit den Worten Platen's schliessend:
„Zu des liebsten Tages Preise
Werden rings um Dich im Kreise
Kinder sich und Freunde sammeln
Lob und Liebe Dir zu stammeln!“;
Aus Hamburg sandte der Redacteur des
„Fortschritt“ Buchhändler Eugen Richter einen
Festartikel und folgende Verse:
„So wie die Alten sungen, so zwitschertest
Du nach,
Und heute nun die Jungen, sie zwitschern
froh Dich wach
Aus fernem Land herüber so mannhaft scholl
Dein Sang,
Dir ward am Strand der Tiber, im Fremd-
land niemals bang.
Dein Wort und Lied sie gaben Dir Will-
Komm überall,
Die deutschen Lieder haben gegrüsst den
Erdenball.
War's Vaterland verschlossen dem deutschen
Sohne auch.
Er hütet unverdrossen den schönsten Blüthen-
strauch
Der deutschen Geistesworte, es glüht in
Lieb' sein Herz
Dem einzig schönen Horte — er sehnt sich
heimathwärts.
Glück auf, Du stolzer Sänger, Glück auf
zum Jubeltag,
Warst Du der Freiheit Dränger, wir ahmien
heut Dir's nach!“
Berlin ist seltsamer Weise, vielleicht weil
die dortigen Freunde des Jubilars auf Reisen
sind, oder wie unzählige andere Collegen
nicht davon unterrichtet waren, nur durch
eine einzige Stimme vertreten und diese ist
obendrein die eines Italieners, des als Corre-
spondent der „Gazzetta Piemontese“ und an-
derer in Rom' und Neapel erscheinender ita-
lienischer Blätter vor Kurzem von Paris nach
Berlin übergesiedelten lombardischen Dichter
Ferdinando Fontana vertreten. (Nachträglich
gratulirte noch das �Literarische Centralbureau‘.
Direct aus Italien und zunächst im Namen
der deutschen Colonie in Venedig gratulirte
Banquier Reitmayer, der, nebenbei gesagt, von
Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joset, für die
dem kais. Hoflager bei der Zusammenkunft
Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich mit
Victor Emanuel in Venedig geleisteten Dienste
das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens erhielt.
Aus Rom sandte der vielgereiste und
vieler Sprachen mächtige Advokat Venturini
ein Telegramm: „im Namen der römischen
Freunde und Bewünderer des illustren Poeten
und Publicisten“ ihn zum heutigen Tage wie
für die Zukunft freundschaftlich beglück-
wünschend. Desgleichen gratulirte Prof. Dr.
Ad. Berivin, akademischer Rath und Biblio-
thekar der Academie di Sa. Cecilia.
Selbst aus dem fernen Calabrien und zwar
aus Nicastro, der Geburtsstadt des Dichters
und Literarhistorikers Professor Pietro Ardito,
Gymnasialdirector in Spoleto, der zur Zeit
seine Ferien im Kreise seiner Familie zu-
bringt, traf ein Telegramm ein, das „dem
theuersten Freunde, dem Dichter der deuîsch-
italienischen Allianz“ zu seinem 50. Geburts-
tage die herzlichsten Glückwünsche darbringt.
Der hochbetagte deutsche Professor Moritz
Fritzsch in Genua schreibt u. a.: „Mögen Sie
noch viele Jahre in Ihrem ruhmvollen Streben
die Geister Italiens und Deutschlands zu ver-
einigen, rüstig und segensreich fortarbeiten.
Wir werden an diesem Tage Ihr Wohl in
echtem Marsala trinken.“ O Professor Carlo
Viani, Schüler des Professor Fritzsch und
gründlicher Kenner sämmtlicher moderner
Sultursprachen, bis zur Einziehung der Kloster-
güter in Italien als Pater Sempliciano Prior
des Augustinermönchklosters in Sestri ponente,
wo Prot. Schanz 1865 eine Zeitlang zum Ge-
brauche der Seebäder lebte und im gedachtem
Kloster gastliche Aufnahme fand: „Es lebe
der 19. September, der in Ihnen einen M ann
geboren werden sah, der, nachdem er Deutsch-
land zahlreiche eigene Dichtungen geschenkt,
demselben auch die Bekanntschaft mit einem
guten Theile unserer italienischen, noch un-
übersetzten Poesien vermittelt hat. Ich werde
nie vergessen, mit welcher Leichtigkeit und
Genauigkeit Sie 1865 die Gedichte Guadagnolis
übersetzten, damals wo Sie die italienische
Sprache noch nicht so auf zwei Beinen kannten
wie gegenwärtig. Das was Sie bereits für die
Vereinigung der deutschen Geister mit den
italienischen Geistern gethan haben, ist ein
sicheres Unterpfand dessen, was Sie in Zukunft
noch leisten werden. Mögen Sie Ihren Geburts-
tag wenigstens noch ein Jahrhundertlang fröh-
lich begehen. Wenn der Himmel meine Wünsche
erhört, werden Sie ihn wit immer grösserer
Freude erleben. Glauben Sie mir, dass unter
den Vivats, die Ihnen aus Deutschland und
Italien erschallen werden, keines herzlicher
und aufrichtiger sein kann, als das, welches
ich Ihnen zu Ihrem Gebürtstage sende und
seien Sie versichert, dass ich nichts anderes
wünsche, als Sie noch viele Jahre gesund
und giücklich zu sehen.“ Und so sei es!
Wiener Borse vom 21. Sept. 1878.
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