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364 approbirt vom k. bayer. Obermedizinal-Collegium, von Wilderich Lang in München, Heustraße Nr. 29. Ein seit Jahren von ärztlichen Notabilitäten bestens empfohlenes Präparat, frei von allen Gewürzen, nur aus den verschiedenen Arten der Melisse destillirt, somit keine Arznei, ist als ein bewährtes Hausmittel besonders zu em- pfehlen bei Fehlern in der Verdauung, bei Blähungen, Windkoliken, Erbrechen, Magenkrampf, sowie bei nervösen An- fällen von Schwindel und Entkräftung. Aeußerlich angewendet, beseitigt er schnell den so lästigen Wadenkrampf und lindert, etwas erwärmt, als Waschmittel rheuma- tisch-gichtische Leiden. Dieser Balsam ist in Gläsern zu 1 l. 40 θ und 70 � zu beziehen durch Hrn. Apotheker v. Pauer in Cham. Lutz in Waldmünchen. Nur Vertrauen wollen selbst die langjährigsten Leidenden fassen, denn die Schrift versendet ohne Kosten J. X. F. Popp, Heide in Holstein. Hirsch, dem einzigen besuchbaren Gasthof, sehr steif und langweilig wären. Eine Zusammenkunft einiger Auser- lesener zu einem Spiel oder zu ungezwungener Bespre- chung in einem Privathause, wobei man sich das Getränke aus dem Gasthofe kommen ließ, müßte, das versicherten Beide, bei Weitem gemüthlicher sein. „Ich denke, wir könnten Ihr Logis wählen, es ist geräumig und still; versumen wir's etwa mit einem oder zwei Tagen die Woche!“ sagte der Notar in seiner schrecklichen Unbefangenheit. „Verehrter Herr!“ stotterte Helmberg, blaß und roth; „das könnte nimmermehr sein! Die Uuruhe und der Lärm! und dann — bedenken Sie, meine Haushälterin ist in dieser Hinsicht gar eigen! — die Treppen und Fußböden, die regelmäßig hernach aufgewaschen werden müßten! Wenn da gar die Herren sich einmal vergäßen und den Glockenschlag überhörten — eine Häushälterin ist auch ein menschliches Wesen, und hat ein Recht, ihre Lannen zu haben — ich würde wahrhaftig kein genieß- bares Gericht mehr auf dem Tisch bekommen!“ „Aber warum schicken sie denn die Haushälterin nicht weg, und nehmen eine andere?“ fragte der Notar mit naiver Verwunderung. Helmberg starrte ihn an; die Ueberraschung machte ihn fast skumm. „Wegschicken? stammelte er endlich; „eine Andere suchen? Glauben Sie, die ist nur vorräthig und wartet auf mich; und wenn endlich: sie kennt mich nicht — ich sie nicht; wie lange es nur dauert, bis sie weiß, wie viel ich die Wäsche ge- steift will, und zu welchem Grade die Zimmer geheizt werden müssen, oder wie braun ich die Cotteletten ge- wöhnt bin? Nein, da entsage ich noch eher aller und jeder Gesellschaft!“ Der Doktor, der sich allmälig in Eifer geredet hatte, sah jetzt, daß ihn der Notar mikleidig belächelte. „Man kann es auf dieser Welt mit seinen Forderungen so ge- nau nicht nehmen!“ unterbrach er sich nun erröthend; „meine Haushälterin hat ihre vortrefflichen Eigenschaften; in ihrer eigenthümlichen Weise, die Wäsche zu be- handeln, ist sie gewiß unerreichbar, — und die Cotte- letten macht sie vortrefflich! Ich bin zufrieden mit meiner (Fortsetzung folgt.) Estenkiol-Melissen-Halsam, Novität. Brustkranke finden in dem so eben erschienenen Buche: „Die Brust- und Lungentrankheiten“, prak- tische Rathschläge zur Heilung, auch wenn das Uebel chro- nisch oder weit vorgeschritten ist. Das allen Brust- und Lungen-Kranken angelegentlichst zu empfehlende Buch ist vorräthig in Th. Hohenleitner's Buchhandlung in Leip- zig, und kann gegen 60 Pfg. in Briefmarken franco be- zogen werden. Lage!“ Die Ph. Brönner'sche Buchdruckerei in Cham empfiehlt ihr Lager an Formularpapieren, als: Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben für Gemeinden, Armenpflegen und Stiftungen. Ein- und Auslaufs-Journal. Rechnungspapier (Einnahmen und Ausgaben). Der Hagestalz. Chamer Schranne vom 7. November 1878. [Fortsetzung.] Während deß beendigte der Notar seinen leichten Kauf, und die beiden Herren verließen den Laden. Des Notars unbefangene Aeußerung tönte Helmberg noch lange im Sinne nach; sie fiel ihm wieder ein, als er am Weihnachtabend das kostbare Geschenk mit viel Um- ständlichkeit übergab. Sie war so einfach, ja lächerlich jene Bemerkung, und doch unwillkürlich so rührend. Einige Tage nachher machte der Notar dem Doktor seinen Besuch. Sie kamen auf die geselligen Verhält- nisse des Städtchens zu sprechen, und waren überein- stimmend der Ansicht, daß die Abendunterhaltungen im Gerste Korn Weizen Haber Korn Weizen Gerste Durchschnittspreis des Doppethektoliters. Höchster. Mittlerer Niedrgst Mt. Pf. Mk. Pfg. Mr. Pfg. Neunburger Schranne vom 6. November 1878. Redaktion, Druck und Verlag von Habe. Ph. Brönner, Buchdrucker in Cham.
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