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Adler von Regensburg; 26) Jakob Lündner, Gast- th von Plößberg; 27) Johann Stadler, Brauer Altmannstein; 28) Friedrich Karl Albrecht, ditor von Regensburg; 29) Joseph Maurer, Tuch- her von Tirschenreuth; 30) Ignaz Lilienthal, ößhändler von Regensburg. Als Ersatz-Geschworne einberufen: 1) Ignaz Hauer, Bäckermeister; Chr. Sturm, Rothgerber; 3) Franz Winkler, ernwirth; 4) Nepomuk Züntl, Garkoch; 5) Georg heitinger, Melber; 6) Benedikt Gürtler, Leder- dler — sämmtliche von Amberg. Die Zahl der aus Paris ausgewiesenen Bayern lägt schon 2000; für die mittellosen ist dem schwei- schen Gesandten, der sich unserer Landsleute sehr immt, ein unbedingter Credit eröffnet worden, so alle Ausgewiesenen mit den nöthigen Reisemitteln ehen werden können. In Toul hat man sogar bis 15 jährige Institutsmädchen, die meisten aus nchen gebürtig, ausgewiesen. Die bayerische Regierung hat den aus Frankreich gewiesenen Oesterreichern freie Fahrt auf den serischen Bahnen bereitwillig gestattet. Eine Zahl selben ist bereits durch München durchgereist. UIngolstadt. Die Franzosen können auch in der Ge- henschaft ihren Grande nation-Dünkel nicht lassen. Daher mmit es auch, daß das Verhältniß zwischen den gefangenen izieren in Ingolstadt und denen unserer dortigen Gar- n ein so gespanntes ist, daß sie sich nicht einmal gegen- g grüßen. Ueber ihre Behandlung in Bayern können ddie Kriegsgefangenen überhaupt nicht beklagen. Den iizieren werden zu ihrem Lebensunterhalt monatlich 21 fl. bezahlt, und denjenigen, welche aus dem Schlachtenschiffbruch feine Moneten gerettet haben, hat man auch noch ein tislogis in einem Brückenkopf-Thurm angewiesen. Die nnschaft aber, welche in den Casematten einlogirt ist, wird der gleichen Menage, wie die Garnison, genährt und er- dazu per Mann und Tag 4 Kreuzer, außerdem jene, sche an den Festungswerken arbeiten, und deren es 2-300 „für diese Arbeit, die täglich 6 Stunden dauert, 12 Kreuzer. t Ausnahme der afrikanischen Civilisatoren, welchen man, wohl sie seit ihrem Eintreffen in Ingolstadt sich nichts mehr Schulden kommen ließen, doch nicht zu trauen scheint, und man deßhalb nur unter Bewachung in die Stadt läßt, ist Gefangenen innerhalb des Festungsrayons vollkommen De Bewegung gestattet, die sie theils zum Herumbummeln den Straßen der Stadt und zum Einkaufen ihrer Lebens- fürfnisse daselbst, theils zu allerlei Kurzweil benützen, womit sich außerhalb der Mauern der inneren Stadt die Zeit reiben, wie Angelfischen in der Schutter, die den Festungs- bben durchfließt ꝛc. Ueberhaupt lassen sich — die Offiziere, en Gesichter ihre Mißstimmung unverhohlen ausdrücken, die Leute keine Traurigkeit spüren, wie z. B. ein Trupp zt, der halblaut singend, aus einem Stadtthor hervorkommt, eer Mann einen mächtigen Rettig in der Hand. Von den Erkos sieht man Einige mit einem Reinigungswerke be- häftigt, welches darin besteht, daß der Eine sein Hemd mit Wellen der Schutter in die entsprechende Berührung bringt, ehrend ein Anderer seine auf einem Brette ausgebreitete Bauschhose ein. chen Bearbeitung mit einer Wasch- bürste unterzieht. Die Gefammtzahl der in Ingolstadt be- findlichen Kriegsgefangenen beträgt bekanntlich mehr als 5000, wovon circa 1100 Turkos sind. Das Gerücht von den Beängstigungen, welche Na- poleon III. schon seit einer Reihe von Jahren durch die Erinnerung an eine Prophezeihung gelegentlich er- fahren, ist in vielen Kreisen verbreitet. Nur achtzehn Jahre weniger ein Viertel und nicht einen Tag länger soll nach der Vorhersagung des Nostradamus das zweite französische Kaiserreich leben — danach befürchtet wohl Napoleon den Sturz seines Thrones am 2. September 1870, da er sich am 2. Dezember 1852, ein Jahr nach dem Staatsstreich, als Kaiser proklamiren ließ. Und wunderbar: Am 2. September 1870 hat sich Napoleon als Kriegsgefangener ergeben. Commerci a. d. Meuse. Eine Compagnie des bei Toul als Cernirungstruppen campirenden 9. bayer. Infanterie-Regiments hat dieser Tage einen glücklichen Fang gemacht. Sie erwischte nämlich zwei auf der Mosel stromabwärts laufende Weinschiffe, welche nicht weniger als 160 Fässer mit 80,000 Kilogramm Wein enthielten. Die Schiffe wurden natürlich sofort mit Beschlag belegt, der kostbare Inhalt ausgefrachtet und nach dem Dorfe Pagny in Depot gebracht. In Darmstadt passirte dieser Tage ein Zug Landwehr durch, vor welchem ein Waggon die origi- nelle Aufschrift trug: „Vor Durst zu bewahren!“ Bei Wörth, den G. August 1870. (Von einem Soldaten des 1. kgl. bayer. Inf.-Negts., der die Schlacht bei Wörth selbst mitmachte. Die Höhen mit Geschütz bepflanzt, Ringsum Turkos, Zuaven, So lag bei Wörth, gar wohl verschanzt, Ein Stündchen noch zu schlafen, Im Schutz der besten Legion Magentas Herzog, Mac-Mahon! Da stürmt in dichten Reih'n heran Das Heer der nord'schen Brüder, Zwei, dreimal setzen sie wohl an, Sie wirft das Feuer nieder; Und oben brüllt der Wüste Sohn, Hoch! Mac-Mahon! Hoch! Mac-Mahon! Doch, was kommt da im raschen Lauf? — Die Teufel sind's, die blauen, Die haben sich den Berg hinauf Die Gasse bald gehauen? Und oben schallt's im Jammerton: Hilf! Mac-Mahon! Hilf! Mac-Mahon! Und hinterher gut Würtemberg, So Artillerie wie Jäger, Die schoßen auch nicht überzwerg Hoch! Deutschland hoch? so jauchzt es schon, Ach! Mac-Mahon! Ach! Mac-Mahon!
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