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Reichsstelle für Textilwirtschaft im größeren Kreise
eine Besprechung statt über die allgemeine und in
einzelnen Teilen des Reiches sich bedrohlich ent-
wickelnde Absatzstockung in der Textilindustrie, die
im Hinblick auf die bereits eingetretenen und weiter
bevorstehenden Betriebseinstellungen und die dadurch
vermehrte Erwerbslosigkeit der Textilarbeiterschaft
Welche Früchte die Volksverdummung hervorzu-
tunlichst bekämpft werden muß. Staatssekretär Dr.
bringen imstande ist, zeigt neuerdings der Betrug
Hirsch legte in längeren Ausführungen die Ursachen
an einer Bäuerin, von dem man glauben sollte, daß
der Krisis dar und beleuchtete die an sich möglichen
er nur im finstersten Mittelalter möglich gewesen wä-
Mittel zu ihrer Bekämpfung. Die Besprechung sollte
re. Kommt da im Juli 1916 in Einkl zu der
sich nach dem zugrundeliegenden Plan nur mit einem
Bauerstochter Barbara Bösinger, in der Gegend von
der verschiedenen Mittel beschäftigen, nämlich die
Kirchberg am Wagram, eine zigeunerhaft aussehende
Frage klären, ob und in welchem Umfang es möglich
etwa vierzigjährige Frau, blickt sie scharf an und sagt
sei, der notleidenden Industrie Aufträge zuzuführen.
Diese Aufträge sollen nicht nur von denjenigen be-
ihr än fremdländischem Alzent, sie sei krank. Sie
hördlichen Stellen erteilt werden, denen die Be-
hat sofort Trost für die Erschrockene. Für Geld und
schaffung von Textilwaren für ihren Geschäftsbereich.
Lebensmittel wollte sie den Spuk, der die Krankheit
obliegt, sondern es sollen auch die großen Organisa-
verursacht habe, bannen und sie wieder gesund machen.
tionen der Verbraucher, wie Konfumvereine, Komunal-
Die gute Barbara Bösinger glaubt an den Spuk und
verbandsorganifationen, Genossenschaftsverbände, auch
glaubt an die Wunderkraft der Frau, und mit einer
Handelsvereinigungen und ähnliche auf die volfs-
Beute von 144 K entfernt sich die Marie Weißen-
wirtschaftlich wichtige Tatsache einer Auftragsver-
bacher, wie sich die Schwindlerin nannte. Bald kommt
gebung im gegenwärtigen Zeitpunkt hingewiesen wer-
den. Der Entschluß der Auftragserteilung soll ihnen
sie aber wieder, um einen seltsamen Sokuspotus auf-
nun dadurch erleichtert werden, daß einmal die Er-
zuführen. Sie verlangt ein Ei, nurmelt über ihm
zeuger unter dem Einfluß der Behörden die Preise
Gebete, betreuzigt sich mehrmals und zerschlägt es
unter Verzicht auf Gewinn wesentlich herabsetzen,
schließlich. Die Barbara Bösinger machte große Au-
und daß den Abnehmern weiterhin für den Fall
gen als die Schwindlerin aus dem Ei ein Büschel
der Entwertung der zu liefernden Waren infolge
zusammengebundener Haare zog und ihr versicherte,
weiteren Steigens der Mark gewisse Erleichterungen
es seien Haare ihrer verstorbenen Mutter, die keine
in Aussicht gestellt werden sollen. In der Bespre-
Ruhe im Grabe finden und nicht in die ewige Selig-
chung wurden die Pläne der Regierung verschieden-
keit eingehen könne. Sofort erklärte sich aber die
aartig beurteilt. Es konnte ein abschließendes Ergeb-
Zauberin bereit, der Mutter die ewige Seligkeit zu
nis um deswillen nicht erzielt werden, weil infolge
eines Versehens nur ein Teil der Verbraucherorgani-
verschaffen, wenn sie das dazu nötige Geld bekomme.
sationen zu der Besprechung eingeladen war. Sollte
ie Bösinger, die nach dem „Wunder“ mehr denn
die Zufammenführung des arbeitswilligen Erzeugers
je an die Gaunerin glaubte, gab ihr 1200 K. Und
mit dem kaufwilligen Verbraucher gelingen, so wür-
so ging es nun weiter. Im Verlaufe von drei
den dann die weiteren Verhandlungen über Abschlüsse
Jahren kam die Betrügerin an die dreißigmal und
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jedesmal führte sie einen neuen Schwindel auf. n
mal zauberte sie aus einem Ei einen kleinen Toten-
kopf hervor, was seine schaurige, die gläubige Schrn
der Bösinger erhöhende Wirkung nicht verfehlte.
Schließlich hatte sie an 160.000 K fortgetragen und
ihr Opfer mußte in die Sparkasse laufen, um sich mit
neuem Bargeld zu versorgen. Allein die Wunderfrau
kam nicht wieder. Dafür erschien eine andere auf der
Bildfläche, die den Tod der ersten meldete. Bei
einem nächsten Besuch sagte sie der hochaufhorchenden
Bäuerin, daß in ihrem Hause ein Schatz vergraben
sei. Wie groß er sei, das hinge ganz von ihr selbst
ab. Denn so viele Tausender, die sie für seine Hebung
hergebe, so viele Millionen werde sie vorfinden.
Vor allem dürfe sie aber nichts darübersprechen, sonſt
würde der Schatz verschwinden. Von der Verschwie-
genheit der Bösinger hatte auch die angebliche Wei-
ßenberger die Wirkung ihrer Zauberkünste abhängig
gemacht und nur so konnte der Schwindel
so lange ohne Gefahr fortgesetzt werden. Im Juni
kam die Schatzgräberin zum letztenmal und brachte
die Freudenbotschaft, daß im Juli die Zeit gekom-
men sein werde, den Schatz zu holen. Eine Zeit-
lang wartete die Bösinger geduldig. Als der Juli
aber immer weiter fortschritt und die Heißerkehnte
nicht erschien, begann sie zu plaudern und so kam
die Sache zur Kenntnis der Gendarmerie, die die n-
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