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Text:
Ascher Zeuung Nr. 119.
Seite 4.
9 Oktober 1913.
Als im Winter voriges Jahres zahlreiche Nach-
ahmungen der Zwanzigkronennoten in Umlauf
kamen, deren Urheber nicht gleich zu finden waren,
entschied man sich bei unserem Noteninstitute, wie
immer, wenn ein solcher Zwischenfall eintritt, zur
Ausgabe neuer Noten. Ihre Herstellung verursachte
größere Schwierigkeiten, als die ebenfalls vom
Januar datierten Noten des Jahres 1907. Selbst-
verständlich erwachsen dadurch der Notenbank Druck-
kosten, und diese stellen sich natürlich umso höher,
je kürzer die Umlaufszeit der Noten ist. Schon der
Umstand, daß man mit dem im Januar begonnenen
Drucke erst jetzt fertig wird, beweist, daß die Kosten
eine große Rolle spielen, weil ja die Nachzählung,
Kontrolle und Ueberkontrolle eine so gründliche und
intensive ist. Trotzdem wird es immer und überall
Nachahmungen geben, da ja die Hilfsmittel der
Technik, die der Notendruckerei zur Verfügung stehen,
auch von Berufsfälschern angewendet werden können.
Charakteristisch ist für die Kunst der Notenfälschung
eine Anetdote, die man sich in den Kreisen der
österr-ungar. Bank erzählt. Da hat nämlich die
deutsche Notendruckerei der österreichischen eine neue
Tausendmarknote zur Begutachtung eingeschickt.
Der Leiter der Notendruckerei der österr-ungar.
Bank, dem die Note überantwortet war, schickte sie
nach einigen Tagen, mit einigen Dankworten zurück
nach Berlin und die Sache war erledigt. Die neuen
Tausendmarknoten kamen aber doch nicht heraus,
denn der Sendung ließ man ein paar Tage später
eine zweite folgen, die den echten Tausender enthielt;
der erste war nur eine sehr gelungene Nachahmung,
die man in Berlin als solche nicht erkannt hatte.
Zu den Kosten des Notenumlaufes kommen also auch
noch die der Studien und Versuche, denn es werden
immer wieder Noten probiert, die dann nicht in
Umlauf kommen.
Ueber diese Ausgaben erhält man aus den Nach-
weisungen der österri-ungarischen Bank keine genü-
gende Aufklärung, aber es liegen andere Taten vor,
die ein Urteil ermöglichen. Der Umlauf der längst
eingezogenen österreichisch-ungarischen Staatsnoten
kostete in der Umlaufszeit von 1866 bis 1904 für
100 Millionen durchschnittlich jährlich 160,000 Kronen
oder, wenn man die verlorenen oder anderweitig
vernichteten und nicht zur Einlösung präsentierten
Stücke in Abzug bringt, nur 80,000 Kronen. Inter-
essant ist es auch, daß zu einer Aufrechterhaltung
eines Gesamtnotenumlaufes von 23,149.737 Stück
Fünfguldennoten durch 8 Jahre jährlich 14,737.386
Stück neu ausgegeben werden mußten. Die Um-
laufsdauer einer Note war also nur rund 20 Mo-
nate. Die Herstellungskosten einer Tausendkronen-
note sind etwa 9,42, einer Hundertkronennote 9.03,
einer Zwanzigkronennote 6.8, einer Zehnkronennoté
4.7 Heller. Der Gewinn der Notenbank an der Zirku-
lation ist also trotz der hohen Herstellungskosten ein
ganz bedeutender und der Anteil des Staates an
der Hartgeldzirkulation ist viel geringer, obwohl der
Staat diesen ungeschmälert einzieht. Das Papiergeld
hat zwar ein wesentlich kürzer befristetes Dasein im
Durchschnitte als die Münzen, und auch die Zahl
der Noten, die im Umlaufe ein vorzeitiges Ende
finden, ist nicht gering; wird aber die Note einge-
zogen, so erwachsen dem Staate nur neue Druck-
kosten, ein effektiver Verlust aber tritt nicht ein.
Beim Hartgeld ist das aber durch den eintretenden
Metallschwund der Fall. Am größten ist derselbe
beim Goldgeld, von dem freilich, namentlich in letz-
ter Zeit, recht wenig in Zirkulation ist.
Die Kosten des Hartgeldumlaufes setzen sich daher
zusammen aus den Herstellungskosten und aus den
Umprägungskosten. Die Prägungskosten stellen sich
bei uns für ein Zehnkronenstück auf 2, für ein
Zwanzigkronenstück auf 4 Heller, die Umprägekosten auf
2 Heller. Das Durchschnittsalter, das eine Münze er-
reichen kann, stellt sich auf etwa 191/2 Jahre, dann
sinkt ihr Goldwert unter das sogenannte Passier-
gewicht. Die Erhaltungskosten betragen etwa 0,9
Heller pro Jahr. Natürlich werden die Einziehungen
desto größer, je länger die betreffenden Münzen im
Umlaufe sind. Das Liegen in den Kästen der Noten-
bank greift sie jedenfalls weniger an als das Ab-
greifen in der freien Zirkulation, weshalb wir mit
günstigeren Verhältnissen arbeiten wie z. B. Deutsch-
land, wo das Geld jahraus jahrein durch alle Straßen
des Verkehres rinnt.
Das ameritanische Goldland „Eldorado.“
Die Entdeckung des fabelhaften Goldlandes Eldo-
rado in Südamerika, von dem die Berichte der spanischen
Eroberer erzählen, ist allem Anschein nach dem be-
kannten Archäologen der Columbia-Universität. Prof.
Marshall Howard Saville mit seinen Ausgrabungen
in Ecuador gelungen. Der Gelehrte stieß hier bei
seinen seit sechs Jahren betriebenen Forschungen in
der Provinz Esmeraldas, die sich an der Küste, an
Columbia angrenzend, bis nach dem Aequator er-
streckt, auf ein bisher völlig unbekanntes Volk, des-
sen hochinteressante Kultur ein wahres „goldenes
Zeitalter“ offenbart.
Bei seinen Forschungen boten ihm die dunklen
Andeutungen der spanischen Chronisten die ersten
Fingerzeige, und zu seinen Erstaunen erkannte er-
daß ihre Angaben über das wunderbar Eldorado
durchaus nicht so sagenhaft sind, wie sie früher er-
schienen. Die Ausgrabungen, die er an den von
Spaniern als volkreiche Städte erwähnten Oertlich-
keiten ausführte, förderten eine ganz neue einzig-
artige Kultur ans Licht. Die Zivilisation dieses
bisher unbekannten Volkes besteht in der Art, wie
es sich mit goldenen Schmucksachen wahrhaft über-
lud. Kein anderes Volk der Welt hat noch eine
derartige Schmuckfreude an den Tag gelegt. Zahl-
reiche goldene Schmucksachen lassen erkennen, daß diese
Leute ihre Kleider und ihren Körper reich mit Göld
behängten. Außer Hals- und Armbänder und Fuß-
spangen wurden schön gearbeitete Ohrgehänge ge-
funden; goldene Pflöcke wurden in die durchbohrte
Oberlippe gesteckt und halbmondförmige Schmuckstücke
hingen an der Nase. Die seltsamste Schmuckform
aber ist die Goldverzierung der Zähne, die noch an
verschiedenen Schädeln festgestellt werden konnte. In
den Oberzähnen wurden Löcher sorgsam ausgebohrt,
nicht etwa, wie man wohl zunächst meinte, zum Plom-
bieren, sondern einfach zum Schmuck. In diese Löcher
wurden Goldstücke gelegt, die Zähne wurden mit
Golddraht umwunden; ja es wurde sogar das Email
von den Zähnen abgekratzt, und an Stelle des
natürlichen Schmelzes bedeckten Goldplättchen die
Zähne, so daß dem Obergebiß das Aussehen eines
breiten goldenen Streifens gegeben war. An dem
einen Gebiß konnte man so wenig von dem ursprüng-
lichen Email entdecken, daß man zunächst glaubte,
die Zähne wären ganz aus Gold. Ueberhaupt be-
deckten diese Leute Teile ihres Gesichtes mit gol-
denen Stiften und Nägeln, die sie in Löcher im
Fleisch einbohrten. Die Wangen waren so direkt mit
Gold bedeckt. Bei La Tolita, auf einer Insel Tola
an der Mündung des Santiago-Flusses, sind 40 hohe
Trümmerhaufen, von denen bisher nur einer durch-
forscht wurde. Man fand hier ein in sitzender Stel-
lung begrabenes Skelett, eine Anzahl von Tonge-
fäßen und ein goldenes Ei mit einem kleinen Smaragd
darin. Bei oberflächlichen weiteren Grabungen wur-
den Schätze von Gold und kleinen Juwelen gefunden.
Die Juwelierkunst dieses alten Volkes war sehr hoch
entwickelt und bereits bis zur künstlerischen Verar-
beitung des Platins gediehen. Auch Fischhaken, Na-
deln und Ahlen bestanden aus Gold. In der Ver-
wertung des Platins steht diese Esmeralda-Kultur
selbst in der so reichen Goldschmiedekunst der alten
südamerikanischen Völker einzigartig da; ebenso in
dem Goldschmuck, dem Wahrzeichen des „Eldorado“.
Taaesneuigkeiten.
Der Chicagoer Massenmörder.
Aus Newyork wird berichtet: Der von der Chi-
cagoer Polizei unter dem Verdachte, die Tanzlehrerin
Mildred Verroad ermordet zu haben, (verhaftete
Henry Spencer, legte nach 14stündigem Verhör
kaltblütig das Geständnis ab, 18 Raubmorde
und 2 Polizistenmorde begangen zu haben. Er
will ferner viermal geheiratet und seine
Frauen getötet haben. Er schloß sein Geständnis
mit den Worten: „Jetzt bin ich aber zu müde, mich
auf weiteres zu besinnen. Ich muß schlafen. Wenn
ich ausgeruht bin, kann ich vielleicht noch mehr er-
zählen.“ Die Polizei in Philadelphia will eruiert
haben, daß der wirkliche Name des Mörders Edward
Good ist.
Grauenvolle Folterung durch Neger.
Aus Brüssel wird gemeldet: Ueber die Ermordung
des belgischen Stationsassistenten Raeymaekers im
Kongo kommen jetzt furchtbare Einzelheiten. Der
früher bei den Eingeborenen beliebte Assistent war
infolge von Fieberanfällen sehr reizbar und ließ sich
nach einem Wortwechsel mit einem Häuptling dazu
hinreißen, ihm einen Fußtritt zu versetzen, daß der
Häuptling tot zu Boden stürzte. Darauf packten
Neger den Stationsassistenten, verstümmelten ihn,
schlugen ihm alle Zähne mit einem Brett aus, rissen
ihm die Haare aus und zwangen ihn, die Zähne
zu essen. Schließlich rissen sie ihm das Fleisch stück-
weise vom Körper und töteten ihn durch zwei Schüsse.
Die Mörder wurden verhaftet.
Einen Monat im unterirdischen Kanal geschmachtet.
Aus Mailand wird gemeldet: Dienstag früh ent-
deckten bei der Ausbesserung der unterirdischen Ka-
nalisation mehrere Arbeiter ein bis zum Skelett ab-
gemagertes, noch atmendes menschliches Wesen. Sie
hoben es vom Boden auf und brachten es ins Kran-
kenhaus. Dort erholte sich das unglückliche Geschöpf
einigermaßen und es konnte festgestellt werden, daß
es sich um den achtzehnjährigen Malergehilfen Franz
Isella aus der Provinz Novara handelt. Mühsam
erzählte er, daß er am 6. September auf der Durch-
reise durch Mailand auf den Vorstufen des Domes
eingeschlafen und während der Nacht von drei Bur-
schen beraubt worden sei. Um seine Sachen zurück-
zubekommen, sei er ihnen gefolgt. In einer einsamen
Straße aber hätten sie ihn überfallen und durch
eine Oeffnung in den unterirdischen Kanal ge-
worfen. Seit jener Nacht, also seit einem Mo-
nat sei er in fortwährender Todesangst in er
Dunkelheit im Kloakenwasser umhergeirrt und habe
vergebens einen Ausweg gesucht. Zur Nahrung haben
ihm die im Kloakenwasser schwimmenden Abfälle
gedient. Sein Zustand ist fast hoffnungslos.
Mord im Auto.
Aus Magdeburg meldet man: Eine geheimnisvolle
Mordaffäre, in die ein hiesiger Kaufmann verwickelt
ist, erregt in Magdeburg und den Nachbarorten
Neue Bantnoten und ihre Kosten.
Roman von Anny Wothe.
(Fortsetzung).
„Wie freue ich mich, liebe, gnädige Frau,“ nahm
sie das Wort, ihrer Besucherin die Hand reichend,
„daß Sie nun doch gekommen sind. Die Schwester
Pförtnerin sagte mir, sie sei nahe daran gewesen,
Sie abzuweisen.“
„Es ist so gütig von Ihnen, Frau Oberin, daß
Sie mir erlauben, Ihre Anstalt zu besichtigen; aber
ich fürchte, Sie heute zu stören, da Sie Besuch im
Kloster haben.“
„Nicht doch, Liebe; die ehrwürdige Mutter aus
Würzburg ist von der Reise ermüdet. Sie wird ge-
wiß, nachdem sie sich gestärkt, ein wenig ruhen, da
stehe ich ganz zu Ihrer Verfügung. Es ist uns
immer eine Freude, wenn jemand kommt, unsere An-
stalt anzusehen. Waren gnädige Frau mit den letz-
ten Arbeiten zufrieden?“
„Ich bin entzückt! Die Stickereien sind ganz
wundervoll ausgeführt. Wie glücklich müssen die
Kinder sein, die unter Ihrer Hut hier herangebildet
und tüchtig gemacht werden fürs Leben!“
Die Nonne lächelte fein.
„Kinder sehen selten ein, was ihnen frommt.
Ich glaube, daß es auch zuweilen Unzufriedene bei
uns gibt. Es sind Kinder armer Leute, gnädige
Frau, die hier erzogen werden, meist elternlose oder
solche, die ihre Eltern nicht kannten.“
„Ja, Sie sprachen schon davon, wenn ich Sie
und die frommen Schwestern mit Ihrer Kinderschar
auf meinen Spaziergängen drüben im Walde traf.
Besonders Ihr jüngster Pflegling, Frau Oberin, hat
es mir angetan.“
„Das Irmele,“ sagte die Nonne zärtlich. „Ja,
es ist ein lieb' Ding, unser ganzer Verzug.“
„Eben deshalb bin ich gekommen, Frau Oberin,“
bemerkte Heinrike zögernd.
Erstaunt sah die Klosterfrau auf. Das blinkende
Kreuz auf ihrer Brust zitterte leise.
„Ich möchte fragen, ob Sie mir das Kind an-
vertrauen wollen. Ich habe mit meinem Mann schon
darüber gesprochen. Unser einziger Junge ist so
allein, und da würde ich glücklich sein, ihm in Irmele
eine Spielgefährtin und mir ein Töchterchen geben
zu können.“
Die schwarzen Lider der Klosterfrau senkten sich
verschleiernd über ihre erschreckten Augen.
„Es ist eine undankbare und schwere Aufgabe,
gnüdige Frau,“ wandte sie ein.
„Ich weiß es; aber vielleicht können wir dem
armen, kleinen, verwaisten Ding eine Heimat geben,
und ihm Vater und Mutter ersetzen.“
Die Oberin nichte. Es war, als ringe sich ein
Seufzer aus ihrer Brust; dann aber lächelte sie gütig
und sagte milde:
„Irmeles Glück kommt natürlich hier in erster
Linie in Frage, liebe, verehrte Frau. Uns allen
wird ja die Kleine an allen Ecken fehlen in jedes
Herz bringt sie die Sonne. Wir haben gedacht, daß
wir sie immer im Kloster behalten würden. Von
den ersten Wochen ihres Lebens an haben wir sie
gehegt und gepflegt. Eines Morgens lag sie vor
der Klosterpforte, und die Schwestern drängten sich
um das kleine Wesen, das leise weinte. Da nahm
ich es auf und an mein Herz, und das Kleine
lachte, daß allen Schwestern die Tränen kamen. Und
nun sollen wir Irmele hergeben? Verzeihen Sie,“
fuhr sie fort, „nicht unsere Wünsche kommen hier
in Betracht, sondern einzig und allein Irmeles Glück.
Ich wage allerdings nicht, die Sache allein zu ent-
scheiden. Wenn Sie mich ins Refektorium begleiten
wollen, dort finden wir wohl noch die ehrwürdige
Aebtissin von Würzburg. Sie wird meine Zweifel
vielleicht bannen können, und auch mit dem Herrn
Kaplan möchte ich reden.“
„Sie leiden,“ entgegnete Heinrike, warm der
Nonne die Hand reichend. „Sie brauchen ja Irmele
aber nicht zu verlieren. Sie kann ja noch immer
in Ihr stilles Kloster zum Unterricht kommen, wenn
sie alt genug ist, und sie kann weiter von den from-
men Frauen lernen.“
Die Oberin schüttelte ihr Haupt und schob leise
den weißen Schleier von ihrer breiten Stirn.
„Unser Herz hängt nicht am Irdischen, liebe Frau.
Doch jetzt kommen Sie. Ich werde Sie führen.“
Sie schritten durch kühle, halbdunkle Gänge nach
dem Refettorium. Ein hoher, dunkelgetäfelter Raum
mit hohen Spitzbogenfenstern. Auf ernsten, gerad-
lehnigen Stühlen um den Tisch herum “sechzehn
Nonnen, junge und alte. Am oberen Ende präsi-
dierte eine kleine, alte Frau mit scharfen, schwarzen
Augen in dem gelben Gesicht und dem funkelnden
Aebtissinnenkreuz auf der mageren Brust.
Reste einer frugalen Vesper — Milch und Brot
standen noch auf der Tafel.
Die Oberin stellte ihren Gast vor und lud ihn
zwischen sich und die Aebtissin an den Tisch.
Heinrike nahm dankend die frische, köstliche Milch
und das grobe, trockene Brot. Noch nie hatte es
ihr so herrlich gemundet. Verwundert schaute sie auf
die Schwestern. Sie hatte es sich immer so herrlich
gedacht, weltabgeschieden in einem Kloster zu leben,
und nun sah sie hier in der Schwestern Kreise
zur
tiefinnerlich gehaltene Fröhlichkeit von einer
und
andern fliegen. Sie sah das stille Genügen,
sie kam sich plötzlich so arm vor, ganz bettelarm.
der
Dann hatte eine Schwester nach der anderen
das Refektorium verlassen, und sie war mit
Oberin und dem Gast des Klosters allein.
Die Oberin übermittelte Heinrikes Anliegen
ehrwürdigen Mutter, und die alte Klosterfrau nichte
dazu mit dem Kopfe.
„Ganz gut, meine Tochter,“ sagte sie, „ganz
gut. Ich glaube, daß unser Klosterlind bei euch ge-
sich
deihen wird. Nicht vielen ist es so gut beschieden.
Deine Bedenken, liebe Schwester,“ wandte sie
an die Oberin, „wurzeln in den eigenen Wünschen,
Wenn
in Wünschen, die wir nicht haben dürfen.
es denn euer Wille ist, so könnt ihr mit dem Herrn
Kaplan und der Schwester Oberin alles festmachen,
was die Zukunft der Kleinen sichert bemerkte sie
zu Heinrike, und leise fügte sie hinzt. In unseres
Vaters Himmelsgarten sind viele Wohnungen.
Das Tor des Lebens.
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Porta fontium