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Nr. 42. Eui4ipünffraif KABLSBANE BANEBLATT. Redaktion und Administration: Saison-Abonnement: im Hause „Bell vere7, Stefans- 5 fl. — tr. Für Karlsbab promenade. aison-Tagblatt. er Post, Inland7fl — tr. Inferate werden nur gegen Vorauszahlung auf- (Erscheint mit Ausnahme der Montage täglich.) genommen und köstet die zspalkige Petitzeile oder deren Raum8 tr. Monatl. Abonnement: Pränumerationen und Inserate werden Für Karlsbad1 fl. — kr. nenatnee nd1 fl. 30 t. in der Leihbibtiothet „ammer“ e3 ar Herausgeber: Ernest Franiech. Freitag den 18. Juni 1880. nnze. III. Jahrgang. Inserate übernehmen: Hansenstein ∓ Vogler, Annoncenbureau in Wien, Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, Breslau, Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart aegûrieaujanneRudolfMosse, Leipzig, Stuttgart, Hallea8., StraßburgundZüricX. Öppeiiio.. Tokal- und Bädernachrichten. (Kurfrequenz.) Heute gelangen die Nummern 145 und 146 der Kur- liste zur Ausgabe. Nach diesen Listen sind bis 15. Juni 11256 Personen hier eingetroffen, während am gleichen Tage des Vorjahres 8646 Personen in der Kurliste verzeichnet waren, was einem Plus von 1608Personen für die diesjährige Saison gleichkommt. (Dichter in Karlsbad.) Der berühmte norwegische Dichter Asbjernsen, Hofrath Baron Dingelstedt, Heinrich Laube, Paul Heyse, Karl v. Thaler, der Redakteur der „Neuen Freien Presse“, Davison, der Redakteur des aktuellsten und pikantesten Berliner Journals, des „Börsen-Courier“, Michael Klapp, Herr Freund, der Herausgeber der „Breslauer Morgenzeitung“ und Herr Walter von den „Times“, der langjährige Stammgast Karlsbads und des „Hotel Änger“, weilen als Kurgäste in Karlsbad. (Im Stadttheater) macht das Gastspiel des Herrn Girardi jeden Abends ein volles Haus und des Lachens ist in diesen Vorstellungen kein Ende. Leider beendet der Künstler schon heute sein nur 4 Abende umfassendes Gastspiel in Karlsbad, um demnächst ein Gleiches in Teplitz zu beginnen. Girardi hat in allen hier gespielten Partien sein Komiker- und speziell Künstlertalent vollauf bestätigt und dem hiesigen Theaterpublikum einige wahr- haft vergnügte Abende verschafft, trotzdem die Auswahl der Stücke für das Gastspiel nicht gerade die glücklichste genannt zu werden verdient, denn die bekannte Posse „Einen Jux will er sich machen“ und selbst das heute zur Aufführung gelangende „Lumpaci Vagabundus“ wären vielleicht durch eine geeignetere Wahl zu ersetzen gewesen. Der Schwank „Eine Vereins- schwester“ und die Operette „Dorothea“ kamen gestern zu bester Geltung. Neben Girardi machten sich im ersten Stückchen Frl. Hild und Herr Lindau und in der Operette Herr Rosen besonders verdient. — Der Soloscherz von Salingre „Faust und Margaretha“ von Girardi trefflich vorgetragen, erzielte rauschenden Beifall. — Im Sommertheater hat auch gestern trotz des Auftretens des wahrhaft einzig dastehenden Drahtseilkünstlers Weinratta nur ein spärliches Publi- kum sich eingefunden. Zur Aufführung gelangte zum zweitenmal „Größenwahn“. Heute bleibt das Sommertheater geschlossen. Schlackenwerth, 14. Juni. Der 10. Juni, der Geburtstag des Herrn Erz- herzogs Ferdinand, Großherzogs von Toscana und der 13. Juni, der Namens- tag der Frau Großherzogin-Witwe Maria Antonia, welche seit 9. d. zum Besuche hier verweilt, wurde von den Bewohnern Schlackenwerths in festlicher Weise be- gangen. An beiden Tagen wurde in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt abge- halten; die Theilnahme war eine so zahl- reiche, daß das geräumige Gotteshaus die Menge der Andächtigen kaum zu fassen vermochte; das Schützen-Corps, der Mi- litär-Veteranenverein und die Feuerwehr waren vollzählig ausgerückt. Nach dem Gottesdienste nahmen Ihre k. Hoheiten die Glückwünsche der Geistlichkeit, des Bürgermeisteramtes, der großherzoglichen Beamten, des Lehrpersonales und der Vereine entgegen. Am Vorabende des 13. Juni wurde der Frau Großherzogin- Witwe von dem Schützen-Corps, der Feuerwehr, dem Veteranen- und Gesang- vereine ein Fackelzug mit Serenade dar- gebracht und der Stadtring glänzend be- leuchtet. Se. k. Hoheit der Großherzog hat aus diesem Anlasse dem Stadtpfarrer und dem Bürgermeister je 50 fl. für die Stadtarmen, dem Schützen-Corps, dem Veteranenvereine und der Feuerwehr je 40 fl., der Schützen- und Veteranenmusik je 25 fl. zukommen lassen. An beiden Tagen fand Hofdiner statt, zu welchem am ersten Tage der Ortspfarrer, der Bürger- meister, der Schützenobmann und die groß- herzoglichen Beamten, am zweiten der k. k. Bezirkshauptmann von Eger, Statt- haltereirath Beith, der Bezirkshauptmann von Karlsbad Se. Durchlaucht Prinz Taxis und der Commandant des Karls- bader Militärbadehauses Oberstlieutenant Baron v. Enis geladen waren. (Franzensbad) Se. k. k. Hoheit der Herr Feldmarschall Erzherzog Albrecht hat als Protektor des Vereins für Mili- tärs in Franzensbad demselben 200 fl. allergnädigst zu spenden geruht. Des- gleichen ist die Stadtgemeinde Eger diesem Vereine als Stifter mit dem Betrage von 100 fl. beigetreten. — Auch heuer werden wie in den Vorjahren an Samstagen, jedoch nur über vorhergegangene jedesmalige Ankündigungen Reunionen stattfinden, welche um 8 Uhr Abends beginnen und um 11 Uhr enden werden. Die erste Reunion fand am 12. d. statt und war von den Herren und Damen stark besucht. — Die doch etwas schöneren Tage haben auf die Entwicklung des Badelebens in der er- freulichsten Weise eingewirkt; reges Leben herrscht im Parke und den Anlagen, von den Gesichtern ist der Winterschmerz ge- wichen und hat der Zufriedenheit Platz gemacht und der Zuzug der Gäste ist im steten Wachsen begriffen.“ Musik. Selten wird uns Sterblichen eine hohe Freude zu Theil, ist uns das Glück hold und schlägt es ein, dann ist die Freude und der Genuß auch doppelt. Von dem freundlichen Leser der Recensionen über Musik im Posthofe, hatte ich mich schon verabschiedet und bitte um milde Beur- theilung, ich habe meine Absicht kund ge- than und glaube, daß meine Ansicht be- rechtigt. Fast wie zum Danke schien es mir wie für geleistete Arbeit, daß ich durch Vermittelung des mir so befreundeten und hochverehrten Herrn Musikdirektors Labitzky vernahm, daß in der Nähe von Karlsbad ein Schatz verborgen und zwar in Alt- rohlau bei dem Herrn Fabriksbesitzer Nowotny; nämlich eine reichste Sammlung von Beethoven's Autografien, Briefen, Büchern ꝛc., wie sie wohl kaum existirt und ich möchte wünschen, daß er den kostbaren Schatz dem Berliner Museum oder der
Dateiname: 
karlsbader-badeblatt-1880-06-18-n42_0865.jp2