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andere Wünsche u. s. w, jetzt sei man
übrigens auf der Suche nach ergiebigen
Quellen, drei habe man bereits gefunden,
doch sei abzuwarten, ob dieselben nicht
mit der Kaltenbrunner zusammenhängen.“
(Zur Trauung) der Prinzessin
Pauline von Württemberg mit dem Dr.
Willim wird gemeldet: Die Braut wurde
von dem Herzog Nikolaus von Württem-
berg, Gouverneur in Krakau, zum Altar
geführt, der Bräutigam von den beiden
Herzoginnen-Witwen (Mutter und Groß-
mutter). Vor der Kirche war eine Ehren-
pforte errichtet, die die Worte „Der Herr
segne Euch“ trug. Diesen Spruch wählte
der dortige Hofprediger Suchner zum
Thema seiner Rede und hob in derselben
außerdem hervor, der Bräutigam möge
seine hohe Braut für ewig in sein Herz
schließen, sie habe um seinetwillen Vieles
aufgegeben, auf Vieles verzichtet u. s. w.
Diese Worte müssen die Veranlassung
gewesen sein, daß die hohe Braut un-
mittelbar nach dem üblich gesprochenen „Ja“
mit lauter Stimme erklärte: „Ich füge
hinzu, daß ich nichts aufgegeben habe,
woran mein Herz hing, und daß ich be-
neidenswerth glücklich bin.“ Dieser Bei-
satz zu dem bedeutungsvollen „Ja“ kon-
sternirte den Herrn Hofprediger so, daß
er erst nach Minuten zur Ceremonie des
Ringwechselns schritt. Zur Festtafel waren
der Amtsrichter und der Standesbeamte
zugezogen. Bald nach Aufhebung derselben
trat das junge Ehepaar seine Hochzeits-
reise nach dem Süden an.
(Vesluv-Bahn.) Die Drahtseil-
bahn auf den Kegel des Vesuv, wurde
am 1. Mai dem Verkehre übergeben. Mit
ihrer Benützung wird eine Fahrt auf den
Vesuv von Neapel aus auf 15 bis 20 Lire
zu stehen kommen. Man fährt von Neapel
aus auf der Eisenbahn nach Resina, von
da auf einer Straße nach der 600 M.
hoch gelegenen Vesuv-Warte; von da
führt jetzt eine ebenfalls fahrbare Straße
31/2 Kubikm. weit nach dem unteren
Stationshause der Drahtfeilbahn, welche
800 M. am Kegel des Besuv in die Höhe
steigt und 200 M. von der Krateröffnung
entfernt endigt. Die Fahrt auf dieser
Drahtseilbahn wird fünf bis acht Minuten
dauern.
Badebulletin.
Nach der heute zur Ausgabe gelangenden Kur-
liste Nr. 36 sind bis 6. Mai 2086 Parteien mit
2713 Personen zur Kur hier eingetroffen
Unter den Angekommenen der letzten Tage
befinden sich:
Baronesse Clotilde von Günderrode, Stiftsdame
aus Frankfurt a. M. (Goldenes Schild.)
Herr Johann Wrede, Justizrath mit Gemalin
aus Bonn.
(dto.)
Herr Hans Herzog, Artillerie-Offizier mit Ge-
malin und
Frey-Herzog, Oberstens-Gemalin aus
(Königsvilla.)
Aarqu.
Herr Heinrich Heimann, kgl. geh. Kommerzien-
rath aus Breslau.
(Blauer Hecht)
Frau Hermann Samson, Rentiere und
Fräulein Willhöfft, Gesellschafterin aus Leipzig.
(Goldene Krone.)
Frau Anna de Liagne, kgl. niederländ. Consuls-
Gemalin aus Leipzig.
(do)
Herr Alfred Graf Strachwitz, Rittergutsbesitzer
aus Schlesien.
(Villa Schnee.)
Franz Herrmanns, Lederfabrikant aus
Erfurt.
(Hotel Morgenstern.)
Berend-Beeren, Rittergutsbesitzer a. Klein-
Beeren.
(Weiße Gemse.)
Karl Heim, Oberbürgermeister mit Ge-
malin aus Ulm. (Kaiser v. Rußland)
Dr. W. de Neufville, geh. Sanitätsrath
aus Frankfurt a. M. (Deutscher Kaiser.)
Herr G. A. de Neufville, geh. Commerzienrath
aus Frankfurt am M.
o.)
Herr Heinrich Ancker, Kaufmann aus Ruß in
Östpreußen.
(dto.)
Karl Levy aus Berlin.
dto.)
August Straßer mit Gemalin aus Augs-
urg.
(Bernhart's Haus.)
W. Kuypers, Rentier mit Gemalin aus
Rotterdam.
(dto.)
Helene von Wulffen, Rentiere aus Pöts-
(dto.)
Friedrich Borrmann, Landwirth aus Gr.
Paglau.
(4 Jahreszeiten)
Hermann Schaefer, Baumeister aus Ham-
burg.
(dto.)
Rudolf Knöhr, Baumeister aus Hambürg.
(to.)
Herr S. V. Boesen aus Kopenhagen. .
Herr
Herr
Herr
Herr
Herr
Frau
Herr
Herr
Herr
Herr
am
Herr
Telegramme.
Wien 8. Mai. Der „Polit. Corr.“
wird aus Konstantinopel unterm heutigen
gemeldet, daß die Pforte beabsichtigt, in
der Montenegrinischen Angelegenheit eine
Enquete an Ort und Stelle zu beantragen.
und sich nach dem Ergebniß dieser En-
gnete bereit erkläre, einvernehmlich mit
den Mächten die weiteren Maßregeln zu
beschließen.
Wien. 8 Mai. Das Abgeordneten-
haus beendete die Budgetdebatte und
nahm die Arlbergbahn=Vorlage, die ser-
bische Eisenbahn-Convention, die Begün-
stigungen für die Etschregulirungs-Ge-
nossenschaften und endlich die Gewährung
eines Staatsdarlehens für die Dux-Os-
segger Kohlenwerksbesitzer an.
Berlin, 8. Mai. Bei der in der
heutigen Reichstagssitzung erfolgten 2.
Lesung der Elbeschifffahrts-Akte empfiehlt
Delbrück, den vorliegenden Kommissions-
Anträgen mit dem Vorbehalte zuzustimmen,
daßdiederzeitige Elbezollgrenze nur durch
ein Gesetz verlegt werden könne. Bis-
mark erklärt, in diesem Vorbehalte eine
Pression auf die Regierung zu erblicken.
Man dürfte aber ein verfassungsmäßiges
Recht des Bundesrathes nicht schmälern,
deßhalb bezeichne er die Annahme der
Kommissionsanträge mit Vorbehalt als
unmöglich. Dem Bundesrathe stehe das
Recht zu, das Freihafengebiet Hamburgs
zu begrenzen. Bismark bedauert das ver-
stärkte Auftreten des Partikularismus und
hoffte das Centrum für sich zu haben,
weßhalb er zu Zugeständnissen bereit war,
die uns im preußischen Landtage be-
schäftigen sollen, das Einzige was ihn in
seiner Stelle hält, sei der Wille des
Kaisers. Angesichts solcher Hindernisse liege
ihm der Wunsch nach Ruhe nahe. Hält
man die Macht des Centrums unüber-
windlich, würde er im Friedensinteresse
bei seinem Rücktritte rathen, ein Mini-
sterium zu wählen, nach dem Wunsche der
Centruns-Conjervativen. Er ist todtmüde,
wenn er seine Bestrebungen dauernd durch-
kreuzt sieht.
Wolffs bekämpft diese Ausführungen
Bismarks, Windthorst hebt hervor, das
Centrum opponire nicht aus Oppositions-
lust, wenn der Reichskanzler den Kirchen-
frieden hergestellt, werde er vieles er-
reichen, was jetzt unerreichbar ist. Fort-
setzung der Debatte Montag.
Vergnügungs-Anzeiger.
Etablissement PUPp.
Heute Nachmittags 4 Uhr. Direktor: A. Labitzky
Konzert der Kur-Kapelle.
Programm:
1. Polonaise C-moll von Chopin.
2. Duverture „Rienzi“ von R. Wagner.
3. Bouquet dés fleurs, Walzer von Mattei.
4. Slavische Rhapsodié Nr.2 vonDorak
5 Gavotte von Seeligsohn.“
6. Ballet=Musik a. d. Op. „Königin von Saba“
vvon Goldmark.
7. Agnus dei a. d. Manzoni-Messe von Verdi.
8. Kadetten-Marsch von Peters.
Posthof-Garten.
Morgen Montag um 4 Uhr
Konzert der Kurkapelle
Direktor: A. Labitzky.
Kurhaus.
Morgen Abends halb 8 Uhr.
Abend-Konzent der Ku-Kapel.
Direktor: A. Labitzky.
Stadtthenter.
Heute:
Die Gypsfigur.
Posse mit Gesang in 3 Akten von Th. Taube.
Musik von Louis Roth.
Anfang halb? Uhr.
Wiener Börse vom 8. Mai
1880.
Einheitliche Staatsschuld in Noten
Einheitliche Staatsschuld in Silber
Goldrente
1860er Staats-Anlehenslose ...
Bankaktien........
Kreditaktien
London
Silber ....
Napoleonsd'or ..
Dukaten..
........
Deutsche Reichsmark.....
72.85
7.25
130.=
838.
276.10
119.15
Frau
Název souboru:
karlsbader-badeblatt-1880-05-09-n8_0190.jp2