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Seite 6 „Karlsbader Badeblatt“ Nr. 112 16. Mai 1900 Kur-Frequenz in Karlsbad. Nachtrag zu den Localnachrichten. (Silberne Hochzeit.) Im engsten Fa- milienkreise begiengen gestern Herr Kaufmann Anton Mattusch und Frau das Fest der silbernen Hoch- zeit. Dem Paare kamen viele Glückwünsche zu. (Karlsbad im Schnee!) Eine besondere Ueberraschung ward uns heute Morgens zu Theil — das jugendliche saftige Maiengrün er Bäume und Sträucher war wie mit blendend weißem Zucker be- streut, eine Schneeschichte hüllt Stadt und Flur ein. Ein reizender ungewohnter Anblick fürwahr, ein schlechter Trost jedoch für alle Ausflügler und Kurgäste, denn ein trübseliger Tag harrt im Ge- folge! Es wäre nur hoch an der Zeit, wenn die liebe Sonne endlich einmal gleichfalls als Gast bei uns einkehren würde! (Der Todtschlag in Schönlind. ) Wie wir seinerzeit meldeten, hat am 9. v. M. der Fleisch- hauer Pfeffer in Schönlind bei Falkenau seinen Concurrenten den Fleischhauer Gläßner durch Messer- stiche getödtet. Pfeffer will die That in Nothwehr und deshalb gethan haben, weil Gläßner hinter ihm gerufen habe: „Wenn ich den Juden (Pieffer) er- wisch', muss er sterben“, auch soll Gläßner mit einem Stocke auf ihn eingeschlagen habe. Die Zeugenaussagen förderten jedoch ganz andere Mo- mente an den Tag, so daſs Pfeffer von den Ge- schworenen in Eger gestern zu zwei Jahren schweren Kerker verurtheilt wurde. (Meteorologisches.) Besser als Falb be- währen sich als Wetterpropheten die Sterne. Nach neueren meteorologischen Feststellungen gelten folgende Erfahrungssätze: Erstrahlen die Sterne in prächtigem gleichmäßigem Lichtschein, deutet das auf schönes Wetter; lebhaftes Glitzern aber lässt Sturm er- warten, da es auf starke Bewegung der oberen dünneren Luftschichten schließen lässt, die leichter er- regt werden, als die unteren Schichten und deshalb auch von atmosphärischen Veränderungen schon be- rührt werden, wenn die unteren Schichten noch ruhig sind. Aus diesem Grunde kann ein geübtes Auge auch aus der Wölkchenbildung künftigen Sturm erkennen. Sieht man deutlich das Himmelszelt mit vielen Sternen besät, gleich als wäre es blank ab- gewaschen, kommt Regen, da sich in feuchter Luft die Lichtstrahlen deutlicher spiegeln. Familien-Nachrichten. Geborene: 26. April: Der Barbara Masiek, Wäſcherin, e. K 28. Anton Kunz. Schneider, e K — 3. Mai Anion Rödig, Fris ur, e K. — 4 Karl Walter, Schlosser, e. M. — 7. Anton Abel, Conducteur der Staatsbahn, e. M — 9 Ferd Gareis, Geschäftsreisender, e. M. Gestorbene: 6 Mai Marie Rustler, Postamtsdienerstochter, 5 M., kath. — Sophie Pleiffer, Arztensgattin, 33 J., verh., kath. Lo enz Steidl, Dienstknecht, 57 J., verw., kath 7. Franz Dambeck, Tischiergehilte, 50 J., verb, kath. Alois Heller, Decoratiousmaler, 50 J., verw., kath. 8 Ernst Konbäuser, Kutcherssohn, 125 J., 1ath. Franz Kudlae, Wirtschafterinsohn, 3 M, kath' —9 Emil Dreſsler, Cassaadjunctenssohn, 5 M, kath. — 11 Todtg. Knabe der Ann Kasparek. Gefundene und verlorene Gegenstände. Verloren: 1 Zvicker von Gold. — 1 Boa von schwarzen Straußsedern, klein, mit schwarzen Samtbändern. — 1 Notizbuch, in schwarzer Wachsleinwand gebunden — 1 Geldtäſchchen v. Silberdraht geflochten. — 1 Visitkarten- Täschchen vo braunem Leder, enthaltend Visitkarten, auf Baronin van Tets lautend. 1 Regenschirm von schw. Seide mit dunk lgrünem Griff in Form eines Enten- kopf s. — 1 Portemonnaie von gelbem Leder mit einem Kleeblatt, enthaltend 6 Kronen und etwas Kleingeld. — 1 Eserina von Gold, graviert G. W. 18 13/299. — 1 Notizbuch, schwarz gebunden mit Spiegel, enthaltend eine 5 fl-Note — 1 Broche von Gold in Hufeisenform mit Perien befetzt. — 1 Crayon von Gold mit zwei schwarzen Ringen. — 1 Hund, kleiner Mops, gelblich, Ohren und Schweif nicht gestutzt. Gefunden: 1 Brille. — 1 Taschentuch. — 1 Regenschirm. — 1 Uhrschlüssel. — 1 Arbeitsbeutel mit Inhalt. — 1 Ohrring. Filiale der k. k. priv. Oesterreichischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe in Karlsbad (Telephon Nr. 6.) Verzinsung von Geld-Einlagen im Conto- Corrent auf Giro-Conto und gegen Gassaseheine mit 33/4 % Verzinsung bei 8-tägiger Kündigungsfrist. mit 4 % Verzinsung bei 20-tägiger Kündigungsrist. 1899 1900 Plus oder Min. 1899 1900 Flus oder Minus Parteien Versonen 231 295 262 312 +31 +17 5687 7289 5766 7428 +. 79 +139 Meteorologische Beobachtungen von Franz Bernharth, k. u. k. Hof-Optiker, Karlsbad, Alte Wiese. 15. Mai Extreme d. Temperatur des Vortrages- Barometerst. Temperatur Luftfeuchtigke in Thaupunt Dunstdruck (Max. in mm Bewöltung Windrichtung Maximum +4' Mittimum —30 C. Bemerkungen: Kaltes unbeständiges Wetter voraussichtlich. Uhr Früh 7 9 mm + 3. 5.5 trüb N.W Uhr Nchm. 720 mm 6.0 trüb N-W. 6 Uhr Abd. 720 mm + 3' C D“c �.5 trüb CHEMISCHE MIKROSKOPISCHE UNTERSUCHUNGER EXACT UND BILLIG! SPECtAUTAT: Habn-ANALVSEN. LIPPMANN'S Kronen-APOTIEKE Karlsbad Wilh därtner's Hotel Am 15. Mai wurden angemeldet Vom Beginn des Jahres an ergeben sich bis 15. Mai Wiener Börse vom 15. Mai 1900. (Wiener officieller Coursbericht.) Nürnberger Kof ν Modernstes secessionistisches Restaurant. Besondere Küche für Diabetiner nach Arztl. Vorschrift. Im Tiefparterre: Mans Sachs-Keller u. Biliardzlmmer. Nürnberger, Pilaner bürgerl. und Tüppelsgrüner Bier weine aus der eigenen Wein-Exhortkelieroi. (Strafe für Bigamie — in England) Lord Russel, der sich im glücklichen Besitz zweier legi- timen Gattin en befindet, von denen er die eine in Eng- land und die andere in Amerika geheiratet hat, wird in einigen Tagen in London erwartet, wo sein Fall zur Verhandlung kommen soll. Man streitet inzwischen darüber, ob eine der beiden Ehen für ungiltig erklärt werden muss, oder ob Lord Russel wegen Bigamie an- zuklagen ist. Der Oberrichter von England Sir Killowen wurde über den merkwürdigen Fall von einem wissbe- gierigen Reporter befragt. „Welche Strafe erhält ein Mann, der zwei Frauen geheiratet hat?“ begehrte der Revorter zu wissen. „Zwei Schwiegermütter!“ antwortete Sir Killowen ohne Besinnen, und man sah es ihm an, daſs er von der Härte dieses Schicksals tief ergriffen war. Einheitliche Staatsschuld in Noten 18. Einheitliche Staat schuld in Silber ... Oesterreichische Goldrente Kronenrente 41% . Ungarische Goldrente 41/2 Kronenrente 4 % Oesterri-ung. Bank-Actien. Creditactien .. ... .... Londonist DeutscRefür 100 Mt. d. i. W. 20-Mark-Stücke ...... Zwanzig-Francs-Stücke . Italienische Banknoten .... Rand-Ducaten... 98.25 116.10 97. 0 116.30 91.90 17. 721.5. 242.67 118.27 23 60 1926 90.55 Farlsbader Nuvnverein (gegr. 1860.) Vereinsturnen jeden Dienstag und Samstag von 8—9 Uhr abends. Vorturnerstunde jeden Mittwoch von 159—1/210 Uhr abends in der Eurnhalle (Schulgasse.) Ordentl. Mitglieder: Eintrittsgebür 1 Krone. Monats- beitrag 60 Heller. Beitragende Mitglieder: Jahres- beitrag 4 Kronen. Die Aufnahme der Vereinszöglinge erfolgt unentgeltlich. Anmeldungen werden daselbst an obigen Turnstunden entgegengenommen. Der Turnrath. 11.34 PREIS-LIStE von der Weingärtner's Karlshader Mineralwasser-Versendung Löbel Schottländer, Karlsbad. Natürliches Karlsbader Mineralwasser. Die Versendung erfolgt nur in Gla- flaschen einer Grösse. 1 Glasflasche enthält 1 Liter oder 4 Becher. Bei nachstehenden Preisen ist Kiste, Ver- packung und Anfuhr zur Bahn mit in- begriffen. 1 Kiste enthaltend 50 Flaschen K 28. — „40„K 22.40 „„30„ K16.80 1„„25“K 14.— 20ηK11.20 Natürliches Karisbader Sprudelsalz krystullislrt pulverförmig in Glasflaschen zu 125 u. 250 Granun. Preis pro Kilo K 12.— „1/2 „ K 6.— U„ K 3.— Verpackungskosten bis 11/2 Kilo 1 K. Pulvertörmiges Sprndelsalz in Schachtein mit 10 Päckchen zu 5 Granun 1 K. Für Sadekuren Karlsbader Sprudelselfe das Stück zu 100 Gramm 60 h. Karlsbader Sprudel-Pastillen Eine grosse Schachtel 1 K Sprutellauge, Sprudellaugensalz, Eine kleine Schachtel 60 h 1 Flasche 80 h. 1 Packet zu 1 Kilo2 K. Annahme von Bestellungen im Burean der Karlsbader Mineralwasser-Versendung, Egerstrusse 575. Karlsbader Seifen, Kerzen und Parfümerie-Filiale Telenlion Nr. 224. Haus „Vorussia“ Kaiserstraße hält sich dem geehrten P. T. Publicum auf's Beste empfohlen. En gros. Händlern und Hausierern besondere Begünstigung. 1555* En detail. Erste Karlsbader Kaffeebrennerei (Patent) mit Dampfbetrieb 1354* Sehenswerte Erfindung. Täglich frisch gebrannter Kaffee. Specialität: Echte Karlsbader Kaffeemischung. Rohe Kaffees werden zum Brennen übernommen. Gustaw Kohn, Kaffee-Import. Colonialwaaren en gros. Haus „Moldau“, Bahnhofstrasse.
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