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Nr. 42.
Regensburg, Sonntag den 17. Oktober 1897.
Jahrgang XXX.
Das Markyrium der heiligen Wilgefortis, genannt: Sanck Kümmerniß.
II.
(Nachdruck verboten.)
So ging er nächtens zum Kreuze,
Daran Sankt Wilgefort stand,
Er geigt' ihr die lustigsten Lieder,
Ihr thut er sein Elend bekannt.
Da schüttelt die todte Prinzessin
Rasch einen der goldenen Schuh
Von ihren zierlichen Füßen
Und warf ihn dem Geigerlein zu.
Es war zu Santen am Rheine
Ein Spielmann in großer Noth,
Er hatte der Kinder nicht wenig,
Doch ach, so wenig an Brod.
Zwar Brod nun hatt' er in Fülle,
Doch hurtig ward es bekannt
Und ward zum König getragen,
Daß er den Pantoffel entwand.
Zwar schwur, daß gern sie ihm schenkte,
Das Geigerlein auf sein Wort,
Es wollte doch keiner ihm glauben
Und führten zum Richtplatz ihn fort.
So kamen sie ihres Weges
An Wilgeforts Kreuze vorbei;
Daß zum Valet er ihr spiele,
Sie ließen ein Kurzes ihn frei.
„Du Geigerlein sollst nicht sterben,“
Der König spricht und gebeut,
„Wir andern aber von heute
Sind gläubige Christenleut'.“
Da nickte die Heil'ge am Kreuze
Da freute der König sich sehr,
Das Geigerlein item erfreute
Und jegliches Volk sich umher.
Bald regt es am Ureuze sich wieder,
Sie streift auch den anderen Schuh
Vom zierlichen Fuße und schwenkt ihn
Und wirft ihn dem Geigerlein zu.
UUnd staunend sahen das Wunder
Die Schaaren von ferne und nah,
Auch tief im Herzen gerühret
Das Zeichen der König ersah.
Da nahm er und rührte die Fiedel
Und strich sie wohl und so fein,
Schmerz, Trauer u. Rührung u. Sehnen
Floß in sein Spiel hinein.
Aus der schönen Gedichtsammlung des P. Dreves S. J. „Stimmen der Vorzeit“. Paderborn bei Junfermann.
Die 44. General-Versammlung der Katholiken Deutschlands zu Landshut.
(2. Fortsetzung.)
Nach diesen einleitenden Begrüßungs-
Ansprachen fanden die eigentlichen offiziellen
Vorträge flatt.
Die erste Rede hielt Herr Reichsrath
und Universitäts-Professor Dr. v. Hert-
ling aus München
über katholische Kirche und Wissenschaft.
Der Redner berichtete zunächst über den
(Original-Mittheilung für den „Kathol. Volksfreund“ nach den Berichten von Augenzeugen.)
kürzlich zu Freiburg in der Schweiz abge-
haltenen internationalen wissenschaftlichen
Katholikenkongreß, wo 7000 Män-
ner aller Nationen über alle wissenschaft-
lichen Gebiete verhandelt haben. Das
einigende Band war in Freiburg die ge-
meinsame Unterwerfung unter die kirch-
liche Autorität. Diese Versammlung
hat gezeigt, daß auch in der Gegenwart
eine enge Harmonie zwischen Glauben und
Wissenschaft besteht. Im weiteren Verlauf
seiner Rede warf der gefeierte Münchener
Univerfitätsprofessor einen Rückblick auf
die großartigen Verdienste der katho-
lischen Wissenschaftlin der Vergangen-
heit, vor allem im Mittelalter. Redner
verstand es meisterhaft, die katholische Welt-
auffassung gegen den Spott des modernen
Materialismus und Darwinismus zu ver-
theidigen und unseren Gottes- und Schöpf-
Dateiname:
katholischer-volksfreund-1897-10-17-n42_3360.jp2
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