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Seite 4 „Ascher Tagesbote“ Dienstag, 2. Jänner 1934. herzlichen Neujahrswunsch. Der Wunsch des Sprechers, daß die Treugemeinschaft des Turn- vereines Asch in unserer Stadt immer fester und tiefer sich verankere, fand lebhaften Wi- derhall; war doch selten eine Veranstaltung der Turner so lebenssprühend und werbend wie diese. Turnverein Asch. Mit heutigem Tage be- ginnt wieder der gesamte Turnbetrieb (außer Kinderabteilungen). — Turnerabteilung: Nach der heutigen Turnstunde Fortsetzung des Faustkampflehrganges. — Alle Abteilungen: Bei günstigen Schneeverhältnissen wird Sonn- abend und Sonntag mit einem Schneelauf- lehrgang begonnen. Für Anfänger und Fort- geschrittene. Anmeldungen in den Turn- stunden. Turnverein „Jahn“: Jahreswendefeier. Zum ersten Male im neuen Heime feierte der Turn- verein „Jahn“ die Jahreswende und reihte den vorausgegangenen Erfolgen einen neuen an. Der Sprecher des Vereines, Julius Kraus, gab den zahlreichen Freunden und Gästen in treffenden Worten einen Rückblick über das verflossene Jahr, das in der Geschichte des Turnvereines „Jahn“ einen Wendepunkt bedeutet. Unermeßliche Arbeit wurde geleistet, ehe das Werk vollendet war. Große und schwere Aufgaben stehen noch bevor. Daß zu ihrer Bewältigung die alten Kämpfer in nimmermüdem Eifer mithelfen und durch ihr Vor- bild mitger'ssen jeder, der bisher abseits stand, mitschaffe, zu seinem eigenen Wohle und damit zum Wohle des ganzen Volkes — mit diesem Wunsch klang der Jahreswendespruch aus. Eine bunte Vortragsfolge schuf in verwirrender Schnel- ligkeit immer neue Bühnenbilder, die den unge- teilten Beifall der Gäste fanden. Besonders an- mutsvoll wieder das Tänzchen um Mitternacht und der Walzer von Strauß, der sogar wieder- holt werden mußte. Die turnerischen Vorfüh- rungen standen auf gewohnt hoher Stufe. Be- sonderer Erwähnung wert die Bodenübungen. „Vter ganz gerissene Kerl“ sorgten für Alt und Heiterkeit. Der Deutsche Männergesangverein und der Turnerviergesang brachten in trefflicher Weise einige Lieder zum Vortrag. Als kurz nach Mit- ternacht die Schwabachschen Spielleute von der Bühne herab lockende Tanzweisen erklingen lie- ßen, da fand sich schnell junges Volk, bereit zu einem Tänzchen. Im Fluge verschwanden die Stunden und ehe man sich versah, stak man schon drin im neuen Jahr. Verklungen ist die Festes- freude und manchem wird der harte Alltag Sor- gen bereiten. Ihm soll die Erinnerung an die frohen Stunden in Turnergemeinschaft ein Son- nenstrahl sein, der ihm, nach oben weisend, von wo er kommt, Kraft und Mut gibt im Kampfe um's Dasein und niemals das Große über die kleinen Dinge des Lebens vergessen läßt. Der Spost vom Sage-. : Silvesterfeier beim DSV. Nicht mit Pau- ken und Trompeten, dafür aber unter den Klän- gen einer fabelhaften Jazzkapelle, in fröhlicher Gemütlichkeit, die jedem das Heimgehen schwer machte, feierte der DSV. Asch Abschied vom alten und Einzug ins neue Jahr. Eine stattliche Jahl von Freunden und Gästen hatte der Ein- ladung Folge geleistet und füllte das Vereins- heim im Hotel „Jägerhaus“ mit überschäumen- der Lebenslust. Neue Freundschaftsbande wur- den geknüpft und alte wieder aufgefrischt, Er- innerungen an vergangene schöne Stunden wur- den ausgetauscht. Kurz, es war ein fröhliches Abschiednehmen vom alten Jahre, wie man es sich nicht schöner denken konnte. Hoffentlich hat diese gelungene Silvesterfeier recht ausgiebig dazu beigetragen, zu den alten Freunden neue hinzuzugewinnen, die dem DSV. nicht nur in Stunden der Freude angehören, sondern das ganze Jahr hindurch mitarbeiten und mitschaf- fen an den großen Zielen des DSV. Asch und damit der sudetendeutschen Sportbewegung. : Eishockey. DSV. Asch gegen EV. Eger komb. 5:2. Das am Sonntag nachmittags stattgefundene Spiel brachte den Aschern einen Erfolg, der bei der Spielstärke der Egerer gar nicht hoch genug einzuschätzen ist. Er hat aber auch gezeigt, daß gerade beim Eishockey nur uneigennütziges Zusammenspielen aller zu Erfolgen führen kann. Denn im Einzelspiel waren die Egerer, bei denen die zwei besten Spieler aus der ersten Mannschaft mitwirk- ten, den Aschern bestimmt überlegen; trotzdem mußten sie als Geschlagene das Feld verlassen. Die Heimischen führten ein tadelloses Kom- binationsspiel vor und waren mit Ausnahme des letzten Drittels, wo sie in taktischer rich- tiger Weise auf Resultathalten spielten, ein vollkommen gleichwertiger Gegner. In den bisherigen Spielen war es immer so, daß die Ascher, ehe sie nur überhaupt zur Besinnung kamen, bereits mit einigen Toren im Rück- stand lagen und dann natürlich keine Chance auf Sieg hatten. Auch am Sonntag glaubte keiner der Spieler an Sieg, denn die Egerer Reservemannschaft war für die Ascher nichts Unbekanntes mehr und man mußte jedenfalls auf der Hut sein, um sich vor unangenehmen Ueberraschungen zu bewahren. Als aber die erste Hälfte des ersten Spieldrittels vergangen war, und das Spiel noch 0:0 stand, da leg- ten sich die Ascher gar mächtig ins Zeug und siehe — Fortuna stand diesmal auf ihrer Seite. In prächtiger Manier wurden 5 Tref- fer erzielt, denen die Egerer nur 2 entgegen- setzen konnten. Auch die zwei Egerer Spieler aus der ersten Mannschaft, die im letzten Drit- tel einsprangen, konnten am Ausgang des Spieles nichts mehr ändern. Die Ascher Mann- schaft hat sich überaus wacker geschlagen. Einen hervorheben, hieße die anderen zurück- setzen. Daß nicht mehr als zwei Verlusttreffer fielen, ist zweifelsohne ein besonderes Ver- dienst der ganz hervorragenden Verteidigung. Der Tormann hielt „wie ein Alter“. Die Stürmer brauchen noch etwas mehr Stand- festigkeit auf dem Eise und vor allem auch das nötige Selbstvertrauen zu herzhaftem Tor- schuß. Die Zuschauer waren mit dem gebotenen Sport restlos zufrieden. Der Schiedsrichter, Herr Neumann aus Eger, der vor dem Spiel die Ascher in liebenswürdigster Weise über die neuen Spielregeln aufklärte, war ein gerech- ter und umfichtiger Leiter. ten. 22.35 bis 0.30: Breslau. Mühlacker 16: Frankfurt. 19: Breslau. 20: Griff ins Heute. 20.10: Mit Pauken und Trom- peten, 21: Jenseits der Wälder. 21.30: Hornkon- zert Nr. 4. 22.20: Du mußt wissen. 22,45: Kleine Unterhaltung. 23: Breslau. 24 bis 1: Nachtmusik. München 16: Leipzig. 18.30: Schallpl. 19: Bre2010: Heiteres. 21 und 22.35 bis 0.30: Breslau. Wien 12: Orchesterkonzert. 13.30: Schallpl. 16: Konzert. 16.35 (Graz): Liederabend. 17.20: Zeit- genössische österreichische Komponisten. 19.25: Uebertragung aus der Staatsoper. 22.25: Jazz- orchester Gottwald. Zürich 16: Mozart-Konzert. 17.30: Hausmusik. 19.50: Ballettmusik und frohe Lieder. 21.10 bis 23: „Die Alphütte“, Oper von Kreutzer. Nändpüskaaefziekiten. Auswahl aus den morgigen Sendungen. (Mittwoch, 3. Fänner.) Prag 11.55: Landw. 12.10: Schallpl. 12.25: Pressenachrichten. 12.35: Preßburg. 13.35: Han- del. 13.45: Schallpl. 13.55: Börsenübersicht. 15.30: Schallpl. 15.40: Junge Leute besehen die Welt. 15.55: Börsen. 16: Unterhaltungsmusik. 16.50: Brünn. 17.35: Lieder. 17.55: Tiere im Winter. 18.05: Landw. 18.15: Arbeitersendung. 18.25: Deutsche Sendung. Alice Rühle-Gerstel: In welchem Alter wird die Frau alt? — Arbeiter- sendung. — Sudetendeutscher Arbeitsmarkt. 19: Schallpl. 19.30: Smetana: „Der Kuß“ (National- theater). 21.45: Schallpl. 22 bis 22.15: Presse- nachrichten. Brünn 11.55: Prag. 12: Marktpreise. 12.10: Prag. 12.35: Preßburg. 13.35 und 15.30: Prag. 16.50: Kindertheateer. 17.35: Schallpl. 17.45: Plauderei. 17.55: Prag. 18.05: Zeitschriften und Revue. 18.15: Arbeitersendung. 18.25: Deutsche Sendung. Dr. Friedrich Festa: Film-Aktualitäten. — Arbeitervortrag. 19: Prag. 19.25: Preßburg. 20: Zum zehnten Todestag Georg Wolkers. 21.15: Preßburg. 22 bis 22.15: Prag. Königswusterhausen 6.35: Konzert. 8.45: Lei- besübungen für die Frau. 9: Jagdlatein aus dem lateinischen Amerika. 9.20: Familienforschung. 9.40: Kindergymnastik. 10.10: Neueste Nachr. 11: Winterlicher Blumenschmuck, 11.30: Küchen- zettelsorgen im Jänner. 11.50: Zeitfunk. 12: Zur Unterhaltung. 13.45: Neueste Nachr. 14: Schallpl. 14.45: Brüder einst und jetzt. 15.15: Tierschutz. 15.45: Alte Dichter zum neuen Jahr. 16: Leipzig. 17: Mit Perlenfischern im Indischen Ozean. 17.25: Teemusik. 18: Das Gedicht. 18.05: Was uns bewegt. 18.30: Gespräch mit den Hörern. 19: Breslau. 20: Kernspruch. Anschl.: Klaviermusik von Schubert. 20.30: Perpetuum mobile. (Die be- sten Tanzkapellen.) 22.30: Funktechnik. 23 bis 24: Breslau. Bresιau 16 und 17.50: Leipzig. 18.30: Klavier- konzert. 19: Geister im Riesengebirge. 20.10: München. 21: Volksmusik auf tausend Instru- menten.22.35 bis 0.30: Nachtmusik. Frankfurt 16: Konzert. 19: Breslau. 20: Griff ins Heute. 20.10, 21 und 21.30: Mühlader. 22.20: Du mußt wissen. 22.45: Kleine Unterhaltung. 23: Breslau. 24 bis 1: Nachtmusik. Königsberg 16: Unterhaltungsmusik. 17: Aus Großmutters Bücherschrank. 17.30: Schumann- Konzert. 18.25: Lieder. 19: Breslau. 20.05: Ham- burg: Deutscher Legendenabend. 21: Die Sieben Herzöge, Bilder aus der Geschichte des Welfen- hauses. 22.30 bis 24: Musik am Abend. Langenberg 16: Frankfurt. 18.20: Rasse ist ent- scheidend. 18.35: Plauderei um eine schöne Schall- platte. 19: Breslau. 20: Griff ins Heute. 20.10, 21 und 21.30: Mühlacker. 22.20: Du mußt wissen. 22.45: Kleine Unterhaltung. 23: Breslau. 24 bis 1: Nachtmusik. Leipzig 12: Konzert. 13.25: Schallpl. 16: Kon- zert. 17.50: Brahms-Lieder. 19: Breslau. 20.10: München. 21: Volksmusik auf tausend Instrumen- �aastaaelrieften-. Schüler-Zither-Konzert. Die Weih- nachts- und Sylvesterglocken sind verklungen, ein neues Jahrr hat seinen Einzug gehalten. Mit neuen Hoffnungen, mit neuem Streben setzte mancher den ersten Schritt in's neue Jahr. Auch die Schüler unseres heimischen Zitherlehrers Theodor Ohrner versäumten nicht, bei dem am 1. Jänner nachmittags im Schützenhause stattgefundenen Schüler-Zi- ther-Könzert dem neuen Jahre mit ihrem Zitherspiel ein frohes Geleite zu geben. Ein- geleitet wurde es durch den Vortrag einer Schülerin, worin nicht nur die Gäste auf das herzlichste begrüßt wurden, sondern wo auch die Zither mit ihrem weichen Klang besonders zur Geltung kam. Ist doch die Zi- ther ein Instrument, welches einem die Sor- gen von der Seele nimmt und nicht mit Unrecht als Sorgenvertreiberin bezeichnet wird. Herr Lehrer Ohrner mit seinem Part- ner Herrn Gärtner leistete Fabelhaftes, was ihnen einen lang andauernden Beifall ein- brachte. Auch die Schülerinnen gaben ihr Bestes und wurde auch ihnen reicher Beifall gezollt. Hervorzuheben sind noch die beiden Zitherchöre, die die Schülerinnen mit reiner, sicherer Stimme hervorbrachten. Es ist hier vor allem ihrem Lehrer Herrn Ohrner zu danken, der mit sicherem Blick seine jungen Meister im Banne hielt. Das Publikum, welches reichen Beifall spendete, wird bestimmt auf die Rechnung gekommen sein. Der Be- such war sehr gut. Das Haus war bis auf einige Plätze ausverkauft. Herr Ohrner hat wiederum gezeigt, daß auch in die Kinder- herzen ein kleines Reis von Freude durch das Zitherspiel gepflanzt werden kann und er ist als Lehrer wärmstens zu empfehlen. Auch bei weiteren Konzerten wird Herr Öhr- ner stets Freunde und Gönner haben. —p. Gründung eines Spitzenverbandes für Schrifttum, Musik und Kunst. Kürzlich fand in Prag eine vom Reichsverband deutscher bildender Künstler in der C. S. R. einberufene Delegiertenversammlung zur Gründung eines Spitzenverbandes für Schrifttum, Musik, bil- dende und darstellende Kunst unter dem Vor- sitze des Obmannes des Reichsverbandes deut- scher bildender Künstler, Prof. Franz Hartl, Auſsig, statt. — Der Vorsitzende erläu- terte die Notwendigkeit des Bestandes einer zentralen Organisation aus den Erfahrungen, die die einzelnen Verbände im Kampf um die Wahrung ihrer Interessen gemacht haben. Er streifte kurz die Entwicklung des Reichsver- bandes deutscher bildender Künstler, der eben- falls aus kleineren Künstlervereinen zwangs- läufig hervorgegangen sei und heute zur Sam- melstelle der deutschen bildenden Kunst in Odyssee in der Arktis. Die steuerlose Treibfahrt des russischen Eisbrechers „Cheluskin“. kurz nach seiner glücklichen Befreiung wieder in Newyork, 2. Jänner. Vor drei Monaten trat der russische Eisbrecher „Cheluskin“ von Urmansk Packeis geraten war und nun schon seit fast vier aus eine Reise in die Arktis an, um einer kleinen Wochen hilflos, eingekeilt von hohen Eisbergen, Kolonie auf der Wrangel-Insel wissenschaftliche über das arktische Meer treibt. Instrumente, neue Lebensmittel und andere Be- Aus den bisherigen Berichten Prof. Schmidts darfsgegenstände zu bringen und — wenn nötig geht hervor, daß der Dampfer die geradezu bei- Kranke und Erholungsbedürftige mit in die spiellose Drift über 1250 Meilen hinter sich hat Heimat zu nehmen. Einschließlich der Mannschaft und jetzt wieder in der Nähe der Wrangel-Insel befanden sich 92 Personen an Bord, darunter steht. Da sich der Eisdruck ständig verstärkt, be- mehrere Frauen und ein Kind. findet sich das Schiff in höchster Gefahr. Dies- Aber kurz vor dem Ziel, etwa 200 Meilen nord- mal jedoch ist kein, wenigstens vorläufig, retten- westlich von der Behringstraße, wurde der große des Ufer in erreichbarer Nähe. Professor Schmidt Dampfer vom Packeis eingeschlossen, das sich bittet daher dringend um Hilfe, die, wenn sie nicht immer bedrohlicher zu beiden Seiten auftürmte. bald gebracht werden kann, zu spät kommen dürfte. Da man jeden Augenblick mit dem Bersten des In den nächsten Tagen wird von der Providence Dampfers rechnen mußte, befahl der Komman- Bay aus ein Flugzeug zu einer Rundfahrt über dant, Professor Schmidt, das Schiff augenblicklich das in Betracht kommende Gebiet starten, um das zu räumen und am Land ein Lager aufzuschlagen. gefährdete Schiff aufzufinden. Dieser Flug, der Entsatzungsversuche des Eisbrechers „Litte“ blie- mit einem gewöhnlichen Landflugzeug ein äußerst ben vergeblich, da auch ihm das Paaeis den Weg waghalsiges Unternehmen bedeutet, soll in einem versperrte. Tiefe Niedergeschlagenheit hatte sich Halbkreis von über 1000 Kilometer über das of- damals aller bemächtigt; denn es bestand die drin- fene Meer führen. Aus Wladiwostok sollen gende Befürchtung, daß man den ganzen Winter mehrere große Spezialflugzeuge noch in diesem über in diesem Notlager verbleiben mußte, was Fahr eintreffen. Mit ihnen, so hofft man, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den Untergang be- man die 92 Menschen abtransportieren können, deutete. ehe noch die „Cheluskin“ unter dem Druck der Schließlich aber gab das Packeis seine Gefan- Eisberge zusammenbricht. Bei Chukotsk, südlich genen wieder frei. Vollkommen unerwartet dreh- von der Behringstraße befindet sich ein großes te sich der Wind, der die Eisberge auseinander Lager mit Lebensmittelvorräten für acht Monate. trieb. In größter Eile wurde das Lager abge- Hierhin will man die Schiffbrüchigen nach ihrer brochen. Die Weiterfahrt konnte beginnen. Rettung bringen, denn der endgültige Abtrans- Jetzt melden die Telegraphenstationen von allen port kann erst später erfolgen. Seiten von den SOS-Rufen des Eisbrechers, der diesem Staate geworden ist. Trotz der bisher erreichten Erfolge zur sozialen und wirt- schaftlichen Besserstellung der Künstler ist die Schlagkraft einer einzigen Organisation viel zu gering, um eine entscheidende Beeinflus- sung im Schicksal unseres Künstlerstandes her- beizuführren. Solange es nicht gelingt, zur Unterstützung der Forderungen der einzel- nen Künstlergruppen das Gewicht der Ge- fährdung eines ganzen Kulturfaktors in die Wagschale zu werfen, bleiben alle Anstren- gungen nur ein Stückwerk. Der Zusammen- schluß aller kunstschaffenden Verbände bringt auch eine moralische Stärkung der einzel- nen Organisationen nach innen mit sich, da die Forderungen, deren Durchsetzung bisher jeder einzelnen Gruppe oblag, nunmehr die Sorge aller werden. Durch gemeinsame Ar- beit werden die einzelnen Organisationen der verschiedenen Kunstzweige, die an der Erfolg- losigkeit ihrer Anstrengungen so oft verzwei- felten, einander näher gebracht werden. Nach längerer, angeregter Wechselrede brachte der Vorsitzende hierauf den Antrag des Se rates Dr. Oberschall zur Abstimmung, wonach die anwesenden Vertreter der einzelnen Ver- bände einhellig die Schaffung eines Spitzen- verbandes für Schrifttum, Musik, bildende und darstellende Kunst beschließen und einen Ausschuß mit der Ausarbeitung eines Rah- menstatutes betrauen. Nach Fertigstellung dieser Satzungen erfolgte im Einvernehmen mit den beteiligten Verbänden und unter Mitwir- kung der übrigen, kulturschaffenden Institu- tionen die Gründung dieses Spitzenverban- des, dessen endgiltige Bezeichnung noch vor- zunehmen sein wird, in einer konstituierenden Versammlung. Hierauf wurde die Sitzung vom Vorsitzenden mit herzlichen Dankes- worten für die Mitarbeit der hier an- wesenden Vertreter geschlossen. Was in der Welt vorgeht. Die lebende Antenne. Vor einiger Zeit erhielt die Beschwerdestelle einer bekannten New-Yorker Rundfunkgesellschaft eine Zu- schrift, in der ein Rundfunkhörer von selt- samen Zuständen berichtete, die ihn regelmäßig beim Abhören von Sendungen befielen. Sooft er seinen Empfangsapparat in Betrieb setzte, bekam er seltsame Schmerzen und Zuckungen, die seinen ganzen Körper erschütterten, als wäre er von einem bösen Geist besessen. Ver- geblich wurde ein Arzt zu Rate gezogen; er konnte sich die seltsame Empfindlichkeit des Mannes gegen die Radiowellen nicht er- klären. Erst ein Ingenieur der Rundfunk- gesellschaft wußte Abhilfe zu schaffen. Er fand, daß der empfindliche Hörer buchstäblich „geerdet“ werden mußte. Man gab ihm den Griff eines Spazierstocks in die Hand, der mit Kupferdraht umwickelt war. Das untere Ende des Stocks ruhte in einer Wasserkanne, die durch einen Draht mit einem Erdleiter verbunden wurde. Jetzt konnte er ungestört das ganze Rundfunkprogramm genießen. Prager Effektenkurse vom 2. Jänner Union-Bank-Filiale Asch) TTelefon. Bericht d. Böhm. Hellmann Banken: Roth-Kosteletzer — Böhm. Escompteb. —— Cosmanos BömUnionbank — — Berein. Schafwolle182. — Länderbank Böhm. Handels —— Nationalbank — ordkohlen—— Ziono Ultimo Westhohlen= —— Zivno Kassa Zucer640.— Kredit KroatZucher—— Jugoslavische Restomitzer Zucker — — Schoeller Zucker 1635. — Industriewerte: Krizik 580.— Dux-Bodenbacher —— Ber. Elektrizitäts —— orda3370.— Apollo 343.— Alpine Sellier 1350.— Rothu-Neude 80.— Techo-Solo — 321. — Brosche —— Poldi Ultimo422.— Koliner Spiritus —— . Poldi Kassa Auſsiger Chemie 733.- Prager Eisen 555.— Erste Pilſner eHütten 1215.- Königshofer Shodaulti562. — 825.— . Zettlitzer Kaolin — Skoda Kassa Westhöhm Kaolin — — Kabe460.— Bulgar. Zucher —— Dieschauer 508.— Schönpriesen Inwald Mährisch. —— etSolo—— —— Brünner Maschin. —— Rako Auffiger Raffin. —— Ringhoffer 420.— Karborundum Zinkwalz Koliner Dünger Simmeringer Kupfer Devisen-Kurse der Prager Börse. 2. Jänner 29. Dezember 803.50 806.75 803.25 800.50 Marknoten 800.50 804.50 1350.50 Amsterdam 1354.— 1358.- 65350 650.50 651.50 550.50 Christiania553.50 556.50 489. 495. Kopenhagen 492.— 564.50 571.50 Stockh568.50 177.40 176.85 176.60 131.80 132.20 131.80 110.65 109.40 110.05 467.15 468.225 467.025 27825 276.50 276.25 46.392 46.142 46.142 20.25 20.05 20.05 24.5024.40 24.40 380.125 378.75 378.125 Zürich Berlin 804.50 135450 653.50 55350 492. 567.50 177.65 Rom Paris 132.20 Brüssel Madrid Belgrad Bukarest Wien Warschau Budapest New-York Kè in Zürich Sofia 21.65 15.32 21.75 21.05 110.— 468.35 278.50 6.392 20.25 24.50 379.75 15.32 21.15
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