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eine Versammlung aller Oberhirten behufs
wichtiger Besprechungen über Zeitfragen
und kirchliche Bedürfnisse statt, wobei die
anwesenden Kirchenfürsten mit ihren Prä-
laten sich in einem großen Bilde von einem
berühmten Maler abbilden ließen und das
Gemälde dem hl. Vater nach Rom sandten
Von diesem großen Gemälde ließ Papst
Leo XIII. photographische Nachbildungen
herstellen, und an alle Bischöfe von ganz
Amerika versenden.
Unsere heutige Abbildung ist eine Copie
dieses großen Kunstgemäldes und zeigt uns
in verschiedenen Gruppen die Oberhirten
der katholischen Kirche in den Vereinigten
Staaten, von denen eine Anzahl nach Ge-
burt oder Erziehung Deutsche sind.
Nachrichten vom Ausland.
(Conversionen.) In Rom ist kürzlich
die Gräfin von Bylandt, Wittwe des früheren
holländischen Gesandten am englischen Hofe
mit ihrem Sohne vom Protestantismus zur
katholischen Kirche zurückgekehrt. Es erregt
dies um so mehr Aufsehen, als noch andere
vornehme Niederländische Familien infolge
der Zerfahrenheit im protestantischen Kirchen-
wesen mit derselben Absicht umgehen sollen.
(Convertit Koföd Hausen †.) In
Kopenhagen, der Hauptstadt von Däne-
mark, ist der hervorragende Convertit Koföd-
Hausen im Alter von über 80 Jahren am
4. Dezember gestorben. Sein Name wird in
Ehren in der Geschichte Dänemarks fortleben.
1883 legte er seine protestantische Prediger-
stelle nieder, davon überzeugt, er dürfe in der
lutherischen Kirche ferner des Amtes nicht
mehr walten. Die Feier des vierhundert-
jährigen Geburtstages Luthers (1883) bot
Gelegenheit, offen seine Gedanken bezüglich
Luthers auszusprechen. Am 9. Juli 1887
kehrte er in den Schoos der katholischen Kirche
zurück.
(Unglaublicher Schwindel.) In Rom-
ist kürzlich eine Gaunergeschichte entdeckt worden,
welche man heutzutage nicht für möglich
halten sollte. 2 italtenische raffinirte Spitz-
buben und eine Weibsperson legten sich hoch-
adelige Namen bei (Graf X Baron Z u. s. w.)
und überredeten drei franzisische Rompilger,
den Pfarrer Sue von Loigny, den dortigen
Notar und einen Kaufmann, die Befreiung
des Papstes zu unternehmen. Im Vatican,
sagten die Schwindler, spielte ein Laie im
Auftrage der Tripelallianz (!) fälschlich die
Rolle des Papstes: der ächte wahre Papst
Leo XIII. hingegen wurde von seinen Feinden
betäubt und in einen unterirdischen Kerker
des Vaticans gebracht, wo ein Prinz, der
Herzog Johann von Lothringen, ihn bewache.
Wenn man jedoch dem Prinzen eine größere
Summe gäbe, würde er den Papst entweichen
lassen. Die drei Franzosen ließen sich durch
allerlei fabelhafte Bekundungen und Doku-
mente überzeugen, händigten den 3 italie-
nischen Gaunern 60,000 Francs ein und
kehrten hierauf hoffnungsvoll nach Frank-
reich zurück. Nachdem sie Monate lang
ohne Nachricht blieben, gingen ihnen die
Augen auf, und sie wandten sich an die
Polizei, welche das Kleeblatt verhaftete und
in den 3 Verhafteten alte Bekannte aus dem
Verbrecheralbum vorfand. Die Namen dieser
italienischen Spitzbuben sind Bustelli und
Ubaldacci.
* (Berg-Unglück.) In Wien fuhren
am Samstag den 2. Dez. 3 junge Männer
mit der Bahn nach Payerbach, um den
Sonntag zu einer Bergpartie auf die Rax-
alpe zu verwenden. Dieser Weg ist aber
ziemlich beschwerlich, da er meist an Felsen-
wänden vorbeiführt, und an vielen Stellen
zur Sicherheit der Touristen Eisenklammern
und Drahtseile angebracht sind. Einer der
3 Bergsteiger ein Mediziner rutschte aus,
und stürzte ungefähr 15 Meter tief über
eine Felswand hinab, wo er bewußtlos,
blutüberströmt liegen blieb. Die anderen
beiden holten aus dem nahen Schutzhause
Leute, die den Verunglückten von der Un-
glücksstätte in das Haus trugen. Dort
wurden dem Verunglückten Nothverbände
angelegt, worauf man ihn nach Payerbach
transportirte.
— Am Weihnachtsfeste hat auf der
Raxalpe der Wiener Tourist Johann Dein-
zer den Tod gefunden. In Gesellschaft
eines Freundes hatte Deinzer am Sonntag
Früh Wien verlassen um die Feiertage zu
einem Ausfluge auf die Raxalpe zu be-
nützen. Deinzer ist am Montag auf dem
Wege zu einer Schutzhütte im tiefen Schnee
erfroren gefunden worden.
Aus Wien machten am 24. Dez.
der Advokatskonzipient Dr. Kohn, der Bank
beamte Robert Tick und ein Dr. Palzau
einen Ausflug ins Gebirg, und bestiegen
am hochheil. Weihnachtsfeste (!) den Groß
glockner von Heiligenblut aus. Auf einem
Eisfelde stürzten alle drei über hohe Felsen
und waren auf der Stelle todt. Die Leute
mußten ihre Tollkühnheit, im Dezember
den Großglockner zu besteigen, mit dem
Leben büßen. Ein gläubiger Christ hält
es für frevelhaft, an solch hohen Feste die
9l. Religionspflichten des Kirchenbesuches
zu vernachläßigen.
Nachrichten aus Amerika.
(Für den „Kathol. Volksfreund“ zusam-
mengestellt.)
(Der Präsident Cleveland) der Ver-
einigten Staaten von Nordamerika hat dem
hl. Vater Papst Leo XIII. ein koftbares
Werk überreichen lassen, das alle von ihm
erlassenen Dokumente enthält. Das Buch
ist ein Meisterwerk der Buchdruckerkunst,
das er nur an ein paar seiner intimen
Freunde und an einzelne hervorragende
Personen abgibt. Das Papier ist schotti-
sches Leinwandpapier mit unbeschnittenen
Enden. der Druck besteht aus großen, alter-
thümlichen Buchstaben und das Titelblatt
zeigt das Bildnis Cleveland's. Der Ein
band des für den hl. Vater bestimmten
Buches wird schwarz und reich vergoldet
sein; ein Blatt wird die Widmung ent-
halten: „Seiner Heiligkeit Papst Leo XIII.,
sein Bewunderer Crover Cleveland.“
(Arbeiternoth in Amerika.) In der
Stadt Chicago wird die Zahl der jetzt
Beschäftigungslosen auf 117,000 geschätzt.
In einer Conferenz der Vertreter der
Wohlthätigkeits-Anstalten des Staates Illi-
nois wurde ein Comite ernannt, um einen
Die beiden Ersten bilden eine Hülle
Für blitzendes und schneid'ges Instrument.
Die and'ren Beiden sind für Thier
und Menschen
Nothwendig und ein Lebenselement.
Das Ganze löset innige Verbindung
Und ist dem Chemiker gar wohl bekannt.
Doch wenn das letzte Paar voran man
stellt,
Wird eine Grenze ihm gesetzt zu Land.
Gebets-Apostolat.
Gebetsmeinung für Januar:
Die 50jährige Jubelfeier des Gebets-
Apostolates.
Milde Opfergaben für fromme Zwecke.
Für die Kirche in Münchberg (Pf. Ma-
rienweth 1):
Aus A. „Gott segne es!“ (v. Rompilgerin) 5 A
Ungenanrit. „Gott segne es i“
Landwirth schaftliches.
Bezüglich des Biehverkaufs ergeht an
die Landleute die dringende Mahnung: ver-
kauft nur nach Lebendgewicht, das
ist die einzig richtige Art. Dabei ist zu
bemerken: beim Verkauf nach Lebendgewicht
müssen bei Rindvieh nach eintägigem Fasten
50—60 Proz. an Fleischgewicht bezahlt
werden, bei Kälbern auf 100 Pfo. Lebend-
gewicht 60—65, bei Schweinen in aus-
gemästetem Zustande 80-85 Pfd. Fleisch.
Zum Lebendgewichtverkauf gehört freilich
eine Viehwage, die jetzt schon sehr billig
geliefert werden. Solche können auch auf
Kosten der Gemeinden angeschafft werden.
In einem Jahr schon würden sich dieselben
reichlich bezahlt machen.
*(Kartoffeln bei Frost zu versenden.)
Man taucht die Säcke, in welchen die Kar-
toffeln versendet werden sollen, in kaltes
Wasser, fülle dann die Kartoffeln ein, und
begieße die Säcke von außen wieder mit
kaltem Wasser. Auf diese Weise verpackt,
halten die Knollen den stärksten Frost aus.
Der Grund ist ein ganz natürlicher, denn
durch die Nässe werden die Zwischenräume
des Gewebes mit Eis angefüllt, und das
auf dem Sacke sich bildende Eis verhindert
das Eindringen der Kälte oder vielmehr
das Entziehen der Wärme, die in den Kar-
toffeln enthalten ist.
Schrannen-Mittel-Preise.
Preis per Doppelhektoliter.
Weizen Korn Gerste Haber
Regensburg, 30. Dez. 2349 17.16 1960 15.74
traubing30. Dez. 22.74 16.69 18.76 13'94
Ingolstadt? 3). Dez. 20109 1697 17.58 1362
23.5016.93 — 13.97
�ham, 28. Dez.
arserg0De21.31 18.— 1735 11.50
Preis per Centner.
7.00 5.90
Amberg, 80. Dez.
Unterstützungsfonds von 1 Mill. Dollars
aufzubringen.
Original-Räthsel.
Für den „Kathol. Volksfrd.“ gedichtet von §. D. R.
Nachdruc verboten.
Verantwortliche Redaktion: Jaoob Gratzmeier, Militär-Curatus a. D., in Regensburg.
Dateiname:
katholischer-volksfreund-1894-01-07-n1_0120.jp2