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StAWü, Gestapo-Stelle Würzburg

Archiv

Archiv: 
Archiv Kürzel: 
StAWü
Archivgliederung: 
StA Würzburg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Gestapo-Stelle Würzburg
Bestandsbeschreibung: 
Die Polizeidirektion Würzburg hatte seit 1929 eine Politische Abteilung, die „Abteilung 9“, die insbesondere für politisch motivierte Straftaten zuständig war und die Keimzelle der späteren Gestapo Würzburg bildete. Nach der sogenannten "Machtergreifung" 1933 wurde die bayerische Polizei umgestaltet: Heinrich Himmler wurde kommissarischer Polizeipräsident von München und kurz darauf „Politischer Polizeikommandeur“ in Bayern. Sein enger Mitarbeiter Reinhard Heydrich übernahm die Abt. VI der Polizei, die Politische Abteilung. In München wurde die Bayerische Politische Polizei (BPP), geschaffen; sie war von der Polizeidirektion München weitgehend unabhängig. Himmler wurde damit die Politische Polizei in Bayern und somit auch die Abteilung 9 der Polizeidirektion Würzburg unterstellt. Als Exekutive diente vor allem die sogenannte Hilfspolizei, das waren in der Regel Männer von SA und SS, aber auf Anforderung auch Bereitschaftspolizei, Schutzpolizei und Gendarmerie. Mitte der 1930er Jahre wurde die Polizeiorganisation im Deutschen Reich vereinheitlicht, bei den Bezeichnungen setzte sich das preußische Vorbild durch. In ganz Preußen wurden sogenannte "Staatspolizeistellen" geschaffen, die aus dem Zuständigkeitsbereich des preußischen Innenministeriums gelöst wurden: Durch ihre Unterstellung unter den Ministerpräsidenten wurden die Staatspolizeistellen der traditionellen Polizeiverwaltung entzogen, schließlich vollständig aus der inneren Verwaltung herausgelöst und selbständig. Himmler übernahm 1934 die Leitung der preußischen Gestapo und war ab 1936 schließlich „Reichsführer SS und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern“. Die Polizei wurde reichseinheitlich organisiert und erhielt einheitliche Bezeichnungen, die Würzburger Politische Polizei nannte sich jetzt Staatspolizeistelle, oder kurz: Gestapo. Die Polizeibehörden wurden aufgeteilt in die sogenannte "Ordnungspolizei" (Orpo) und die "Sicherheitspolizei" (Sipo). Zu letzterer zählte neben der Kriminalpolizei auch die Politische Polizei. Leiter der Sipo war Himmlers Mitarbeiter Reinhard Heydrich. Leiter der Politischen Abteilung der Polizeidirektion Würzburg war seit 1929 Polizeiinspektor Max Nöth, er wurde ausschließlich im politischen Nachrichtendienst beschäftigt. Ab 1934 wurde Nöth zur Bayerischen Politischen Polizei nach München versetzt, sein Nachfolger in Würzburg und damit Leiter der politischen Polizei wurde Kriminaloberkommissär Josef Gerum. In der Politischen Abteilung arbeiteten schon vor der sogenannten "Machtergreifung" Polizisten (unter anderem Wittmann, Krapp, Pössinger, Lutz, Stolz, Vogel, Völkl), die teils bis Kriegsende bei der Gestapo verblieben. Die ganze Polizeidirektion Würzburg hatte Ende 1935 einen Sollstand von 20 Mitarbeitern, die Politische Polizei machte davon nur einen Teil aus. Die Würzburger Gestapo war Anfang 1936 nur für den Stadtkreis Würzburg zuständig, die Ausdehnung ihres Sprengels erfolgte zuerst im Bereich der Abwehr. Laut dem bayerischen Innenministerium sollte die Tätigkeit der fremdländischen Nachrichtendienste steigen. Wegen der Überbelastung der BPP-Zentralpolizeistelle sollten ab sofort bei den Polizeidirektionen besondere Dienststellen eingerichtet werden, „denen ausschließlich die Behandlung der abwehrpolizeilichen Angelegenheiten obliegt“. Die Außenstelle Würzburg der Bayerischen Politischen Polizei sollte für den Bereich Abwehr für den ganzen Regierungsbezirk zuständig sein. Die Abt. III der Würzburger Gestapo, zuständig für die Abwehr, wurde 1941 nach Nürnberg verlegt. In Würzburg wurden nach Mitte 1941 abwehrpolizeiliche Aufgaben nur noch in geringem Maße mitbetreut. Auch die Kriminalpolizei Würzburg dehnte 1936 ihren Sprengel auf den gesamten Regierungsbezirk aus. Das Gestapo-Gesetz 1936 bestimmte „die Kreis- und Ortspolizeibehörden zu Hilfsorganen der Staatspolizeistellen (Mittelinstanz)“. Die bisherige BPP in München verlor einen großen Teil ihrer Befugnisse, die Staatspolizeistellen in den Regierungsbezirken wurden eigenständiger, ihre Tätigkeit auf den gesamten Regierungsbezirk ausgedehnt. Die Staatspolizeistellen unterstanden ab 1936/1937 direkt dem Staatspolizeiamt (Gestapa) in Berlin, nicht mehr der BPP in München. Durch einen Runderlass Himmlers wurde 1937 die Bayerische Politische Polizei in München in die Staatspolizeiorganisation integriert, die Staatspolizei-Stellen schieden „damit als selbständige Behörden aus den Polizei-Direktionen aus“. Den Staatspolizeistellen, d.h. auch der Gestapo Würzburg, oblag fortan „die Wahrnehmung aller Aufgaben der Geheimen Staatspolizei in ihrem Bezirk“. Die Staatspolizei-Stelle (Stapo) Würzburg war demnach ab 1937 „für alle im Regierungsbezirk Mainfranken anfallenden Angelegenheiten innerpolitischer Art zuständig“. Seit 1936 unterlag auch die Gestapo Würzburg den Weisungen des Gestapa in Berlin. Die Aufgabe der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) und schon zuvor der Abteilung 9 der Polizeidirektion Würzburg bestand darin, „alle staatsfeindlichen Bestrebungen zu erforschen und zu bekämpfen und das Ergebnis der Erhebungen zu sammeln und auszuwerten. Die Politische Polizei überwachte schon seit Anfang der 1930er Jahre politische Versammlungen, auch die der NSDAP, kümmerte sich um die Verbreitung illegaler Flugschriften und legte Karteien über politisch verdächtige Personen an. Der Bestand der Gestapo-Stelle Würzburg ist relativ gut überliefert und damit in Deutschland fast einzigartig (nach der Gestapo Düsseldorf und der in Neustadt a.d.Weinstraße, letztere liegt im Staatsarchiv Speyer). Die Unterlagen anderer Gestapo-Stellen wurden meist während des Krieges oder auch danach entweder als Kriegsschäden durch Bombenangriffe oder durch Behördenmitarbeiter zur Informationsvernichtung mutwillig zerstört. Erhalten ist die Mehrzahl der personenbezogenen Akten, allerdings wurden Akten zu den Personen mit den Anfangsbuchstaben A - G sowie V offenbar durch Gestapomitarbeiter im Ausweichlager in Thüngen fast vollständig vernichtet. Die 1945 noch in Würzburg befindlichen Akten fielen einem Luftangriff zum Opfer. Sachakten sind mit Ausnahme der Akten zu den Judendeportationen nicht mehr vorhanden. Der Bestand gliedert sich in zwei Teile, da die amerikanischen Besatzer bestimmte Unterlagen aus dem ursprünglichen Gestapo-Bestand herauszogen und dem Document Center Berlin zuführten. Darunter befanden sich vornehmlich Akten etwa zu Ausländern oder Juden, die die Verbrechen der Nationalsozialisten belegen sollten. Ende der 1990er Jahre gelangte dieser "Selekt" wieder zurück nach Würzburg und wird nun dort im Staatsarchiv verwahrt. Bald darauf wurde mit der digitalen Verzeichnung der Gestapo-Akten des Document Center in FAUST begonnen, die Erfassung ist inzwischen abgeschlossen. Die übrigen Gestapo-Unterlagen wurden in den 1970er Jahren im Zuge des sogenannten "Bayern-Projekts" des Instituts für Zeitgeschichte auf Karteikarten verzeichnet und sind derzeit erst teilweise in FAUST erfasst. Für die Böhmen-Datenbank wurden lediglich die fast 12.000 FAUST-Einträge der Akten aus dem Berlin Document Center durchsucht. Aufgrund der dabei erzielten hohen, repräsentativen Ergebnisquote von 437 Archivalien, von denen wiederum nur eine Auswahl in die Böhmendatenbank übernommen wurde, ist die Recherche in den Karteikarten ausgespart worden. Sie können dank ausführlicher Personen-, Orts- und Sachverzeichnung nach einschlägigen Stichworten durchsucht werden. Der Bestand ist teilweise in FAUST verzeichnet, die Nutzung einzelner Archivalien muss jedoch aufgrund der Schutzfristen gesondert beantragt und genehmigt werden.
Umfang AE: 
24780
Umfang lfm: 
67,6
Zugänglichkeit: 
teilweise zugänglich

Findmittel

Titel des Findmittels: 
Gestapostelle Würzburg
Untergruppe: 
Juden
Signatur der Bohemica: 
97, 100, 101, 118, 142, 203, 204, 240, 273, 277, 285, 291, 326, 328, 352, 358, 361, 473, 536, 564, 571, 664, 789, 846, 1191, 1280, 1340, 1361, 1368, 1369, 1462, 1494, 1497, 1501, 1603, 1604, 1610, 1615, 1624, 1634, 1958, 1969, 2029, 2131, 2177, 2342, 2495, 2571, 2651, 2662, 2882, 2923, 2944, 2977, 3082, 3137, 3254, 3255, 3302, 3307, 3316, 3906, 3912, 3976, 3989, 4096, 4188, 4589, 4636, 4779, 5010, 5065, 5190, 5308, 5310, 5311, 5320, 5321, 21679
Bohemica-Beschreibung: 
Cohen (geb. Haas, 1864 Reckendorf), KZ Theresienstadt, außerdem zu Koronczyk und Renner von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, 1942 (Nr. 97). Cohn (geb. 1869 Radzionkau), Hausierer, Stadterlaubnisschein beantragt (1939), KZ Theresienstadt (1942) mit seiner Ehefrau (geb. Sonn, 1870), 1939-1942 (Nr. 101). Cohn (geb. Krämer, 1867 Höchst i.Odw.), KZ Theresienstadt, außerdem zu Schwab von der Reichsvereinigung der n in Deutschland, 1942-1943 (Nr. 100). Consentius (geb. 1907 Berlin), Sekretärin, Postüberwachung und Passbeschränkung wegen Beziehung mit einem Juden in Prag (1936), Schutzhaft (1936), Wiedergutmachungsverfahren (1958-1960), außerdem zu Jeremias (Jude aus Berlin und Prag), zu dessen Schwester, zur jüdischen Ärztin Prahn aus Berlin, zur Jüdin Bloch aus Nürnberg, zum jüdischer Paar Heymann aus Berlin, zum Juden Karliner aus Berlin, zum Juden Besteck aus Berlin, 1936-1960 (Nr. 118). Donnerstag (geb. 1862 Unsleben), Schulden bei ehemaligen Putzfrau Hahn in Unsleben, KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 142). Hahn (geb. 1856 Neugedein), Vermögenseinziehung (1943), Heimeinkaufsvertrag abgeschlossen, starb kurz vor KZ Theresienstadt (1942), außerdem zu posthume Vermögenseinziehung bei Engel (geb. Nussbaum 1865-1942), Kahn (1861-1939), Stern (186(8)-1941), zu Ausbürgerung Sondheimer (geb. 1871), Schwab (geb. 1880), 1939-1944 (Nr. 273). Hahn (geb. 1871 Heusenstamm), verdächtiges Verhalten (1939), Deportation nach Osten, vermutlich Theresienstadt (1942-1943), außerdem zu dessen Frau (geb. Schloss) und dessen Tochter (geb. 1926), 1939-1943 (Nr. 240). Hahn (geb. 1881 Nenzenheim), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1953), außerdem zu Hanauer, 1942-1953 (Nr. 285). Hahn (geb. Kuhn, 1870 Altenschönbach), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 291). Hahn, (geb. 1864 Kirchschönbach), Lederhändler, Auswanderungsantrag (1941), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1960-1961), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Kuhn 1870), Brodmann, Befähigungszeugnis" aus dem 1. Weltkrieg Hahn (geb. 1892), 1941-1961 (Nr. 277). Hähnlein (geb. 1864 Kleinlangheim), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 203). Hähnlein, Thekla, (geb. 1896 Kleinlangheim, KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 204). Hammelburger (geb. 1859 Niederwerrn), Devisenvergehen (1941), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1953), 1941-1953 (Nr. 328). Hammelburger (geb. 1884 Niederwerrn), Auswanderungsantrag USA (1941), KZ Theresienstadt (1942), Vermögenseinziehung (1943), 1941-1943 (Nr. 326). Hanauer (geb. 1863 Gochsheim), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1953), 1942-1953 (Nr. 352). Hanauer (geb. 1874 Heubach), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1954-1961), außerdem zu Hanauer (geb. 1881), Wildmann, 1942-1961 (Nr. 361). Hanauer (geb. 1875 Wiesenfeld), Bauer, Schutzhaft (1938), KZ Theresienstadt (1942), Vermögenseinziehung (1943), RE-Verfahren (1953-1955), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Steinheimer 1874), Enteignung Fleischmann (geb. Wechsler 1896 1938), 1942-1955 (Nr. 358). Hartmann (geb. 1883 Neuern/Böhmen), Deportation nach Izbica und Lublin/ KZ Majdanek, 1942 (Nr. 536). Hartmann (geb. 1883 Neuern/Böhmen), Kaufmann, Schutzhaft (1938), Deportation nach Lublin (1942), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Stern), nach Theresienstadt deportiert wurde Holländer (geb. Stern 1873), 1938-1942 (Nr. 473). Hecht (geb. 1872 Sulzdorf a.d.Lederhecke), Privatier, Schutzhaft KZ Dachau (1938), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1959-1961), außerdem zu Hecht (geb. Steinberger, 1876 Würzburg), Hecht (geb. Krämer 1879), KZ Theresienstadt (1942), seine Untermieter Freudenberger, Rosenthal, 1938-1961 (Nr. 571). Hecht (geb. Steinberger, 1876 Würzburg), Vermögen nach ihrem Tod (1942), außerdem zu deren Ehemann (geb. 1872), KZ Theresienstadt (1942), 1942-1960 (Nr. 564). Heidelberger (geb. Rossmann, in Maßbach, 1861-1942), Auswanderungsantrag Israel (1939), jüdische Altersheim Würzburg (1939), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1960), 1939-1960 (Nr. 664). Heimann (geb. 1873 Homburg a.Main), Händler, Schutzhaft (1938), KZ Theresienstadt (1942), ebenfalls nach Theresienstadt deportiert dessen Ehefrau (geb. Rosenfeld, 1880), 1938-1942 (Nr. 789). Heinemann (geb. Kremer, 1870 Poppenlauer), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 846). Hermanns (geb. Berliner, 1859 Wörth a.Main), KZ Theresienstadt, 1942-1943 (Nr. 1191). Hersch (geb. 1873 Haßloch), Kaufmann, Polizeihaft wegen staatsabträglicher Äußerung (1935), Arbeitseinsatz (1940-1941), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1958), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau, außerdem zu dessen Söhnen, zu Saalheimer, Haas, 1935-1958 (Nr. 1280). Heß (geb. 1863 Geroda), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1958-1959), außerdem zu Edinger, 1942-1959 (Nr. 1369). Heß (geb. 1870 Unterleinach), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 1361). Heß (geb. 1873 Sulzdorf a.d.Lederhecke), Auswanderungsantrag USA (1941), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverfall (1943), 1941-1943 (Nr. 1340). Hess (geb. 1897 Geroda), jüdische Altersheim Würzburg (1940), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1960), 1940-1960 (Nr. 1368). Heußinger (geb. 1869 Oberlauringen), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1957-1959), 1942-1959 (Nr. 1462). Heymann (geb. 1858 Hamburg), Kaufmann, Schutzhaft (1938), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverfall (1943), 1938-1944 (Nr. 1497). Heymann (geb. Rosner 1896 Nürnberg), Heimatschein für die 1937 nach Prag ausgewanderte Heymann (1938), RE-Verfahren (1956), außerdem zu deren Ehemann Heymann (geb. 1858 Hamburg), deren Sohn, zu Martin (geb. 1923 (1934 in die USA)), 1938-1956 (Nr. 1494). Hichberger (geb. 1874 Hohenfeld), KZ Theresienstadt, Vermögensverfall, 1942 (Nr. 1501). Hirnheimer (geb. 1897 Greußenheim), Studienrat, Schutzhaft (1938), Auswanderungsantrag Israel (1939), angebliches Hamstern (1939), Streit mit Vermieter (1939), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1953), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Norden, 1914), deren Kinder (geb. 1937, 1939, 1942), 1938-1953 (Nr. 1604). Hirnheimer (geb. Fuchs, 1861 Fuchsstadt), Auswanderungsantrag Israel (1939), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1953), 1939- 1953 (Nr. 1603). Hirsch (geb. 1872 Goldbach), KZ Theresienstadt (1942), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Gärtner, 1879), 1942-1943 (Nr. 1610). Hirsch (geb. 1875 Frankenwinheim), Getreidehändler, Schutzhaft (1938), während der "Reichskristallnacht" durch SA-Leute bestohlen, Enteignungsmaßnahmen (1940), Auswanderungsantrag USA (1941), KZ Theresienstadt (1942), 1938-1942 (Nr. 1624). Hirsch (geb. 1888 Würzburg), Kaufmann, Auswanderungsabsichten (1938), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1960), SPD- und Reichsbanner-Mitglied, 1933-1960 (Nr. 1615). Hirsch (geb. Hahn 1870 Kirchschönbach), Auswanderungsantrag USA (1941), jüdisches Altersheim Würzburg (1942), KZ Theresienstadt (1942), 1941-1942 (Nr. 1634). Hofmann (geb. 1868 Kleinbardorf), Zwangsverkauf des landwirtschaftlichen Anwesens, Umzug nach Würzburg (1939), KZ Theresienstadt (1942), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Blum, 1869), 1939-1943 (Nr. 1969). Hofmann (geb. 1891 Thüngen), Kaufmann, Versuchte Erschwindelung eines Passes (1936), Fahndung bei dessen Eltern Hofmann (geb. Laubheimer) (1936), angebliche Flucht in die Tschechoslowakei (1936), RE-Verfahren (1960), 1933-1936 verschiedene Gefängnisse und KZ Dachau, 1936-1960 (Nr. 2029). Hofmann (geb. 1898 Kleinbardorf), Kinderschwester, Auswanderungsantrag England (1939), KZ Theresienstadt (1942), Toterklärung (1958), 1938-1958 (Nr. 1958). Holländer (geb. Stern, 1873 Bad Kissingen), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverfall (1942-1944), 1942-1944 (Nr. 2131). Holzinger (geb. Schuster, 1867 Sterbfritz), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 2177). Hülle (geb. Hiller 1877 Breslau), Nachweis jüdische Abstammung (1937), verbotene Untervermietung an Deutsche (1941), Verwarnung wegen Briefwechsel Söhnen in England (1941), Erschleichung der Mitgliedschaft bei der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverfall (1942), RE-Verfahren (1957), 1928 konvertiert zum Christentum, außerdem zu Söhnen Bentheim, (geb. 1907, 1909), beide in England, 1937-1957 (Nr. 2342). Ickelheimer (geb. 1867 Lenkersheim), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 2495). Israelski (geb. 1864 Zolesza), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 2571). Jakob (geb. 1897 Aschaffenburg), Eisenwarenhändler, Schutzhaft wegen Verbreitung von Gerüchten über "angesehene Personen" (1933), Beleidigung eines Parteigenossen (1938), Verdacht der geplanten Auswanderung nach Verkauf einer Tankstelle (1938), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (Anneliese Kaye) (1959), ebenfalls deportiert wurde dessen Ehefrau (geb. Löb 1895) außerdem zu Aschaffenburger Juden Rosenstock, Solinger, Thurnauer, Löbenberg, Huth, Löwenthal, Rotschild, Levi, 1933-1959 (Nr. 2662). Jakob (geb. 1928 Frankfurt a.Main), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 2651). Kahn (geb. 1870 Creglingen), Buchhalter, staatenlos, KZ Theresienstadt (1942), 1939-1942 (Nr. 2923). Kahn (geb. Gutmann 1869 Kleinsteinach), KZ Theresienstadt (1942), Rückerstattungsverfahren (1959), enthält auch Leichenschauschein Kahn (1932), 1932-1959 (Nr. 2944). Kahner (geb. 1869 Bad Neustadt a.d.Saale), Weinhändler, Beantragung Kuraufenthalt in Ungarn (1938), Auswanderungsabsicht (1939), Versteigerung des Umzugsgutes, KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1958), deportiert wurde wahrscheinlich auch seine Ehefrau (geb. Jonas 1877), 1938-1958 (Nr. 2977). Kälbermann (geb. Frank, 1871 Prichsenstadt), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 2882). Kann (geb. Glück 1876 Berlin), Witwe, Postüberwachung wegen Verdacht auf Devisenvergehen (1939), Auswanderungsabsicht (1941), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverwertung (1942-1943), RE-Verfahren (1959), außerdem zu Postüberwachung bei der Isaak (geb. Kahn 1885 Laufersweiler), Schneiderswitwe, 1939-1959 (Nr. 3082). Karger (geb. 1903 Annaberg) alias Kutschera (geb. 1903 Melnik), Kaufmann, Anfrage über den festgenommenen Spion aus Berlin, 1938 (Nr. 3137). Katzenstein (geb. 1863 Borken), KZ Theresienstadt, Vermögenseinziehung, Versteigerung von Möbelstücken, 1942 (Nr. 3255). Katzenstein, Leo, (geb. 1871 Rhina), Kaufmann, Empfang von deutschfeindlichen Zeitungsausschnitten aus Argentinien, Postüberwachung, Auswanderungsabsicht, KZ Theresienstadt, Vermögensverwertung, Wiedergutmachungssache, außerdem zu seiner Frau (geb. Schiffer 1877), 1936-1960 (Nr. 3254). Kaufmann (geb. 1866 Altenstein), Viehhändler, Schutzhaft November 1938, jüdische Pfründnerhaus Würzburg (1939), KZ Theresienstadt, ebenfalls deportiert wurde dessen Ehefrau (geb. Neumann 1878), 1938-1943 (Nr. 3316). Kaufmann (geb. 1872 Unterleichtersbach), Hotelier, Überwachung der jüdischen Hotels in Bad Brückenau (1936), Betriebskontrolle und Beanstandungen, Entziehung der Konzession für den Betrieb (1937), KZ Theresienstadt (1942), Wiedergutmachungssache (1953), außerdem zur Ehefrau (geb. 1877), zu Schönfärber (geb. 1901 Dornheim), Kaufmann, zu Strauß (geb. 1881 Bad Brückenau), Hotelbesitzer, 1936-1953 (Nr. 3302). Kaufmann (geb. Rosenstein, 1861 Urspringen), KZ Theresienstadt, Verkauf ihrer Möbel (1942), RE-Verfahren (1960), 1942-1960 (Nr. 3307). Klau (geb. 1872 Poppenlauer), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 3906). Klau (geb. Frank, 1860 Rödelsee), unerlaubte Nachrichtenübermittlung nach Frankreich (1941), KZ Theresienstadt (1942), Vermögensverwertung (1943), außerdem zu Schwiegertochter (geb. Baumblatt, 1896 Theilheim), 1941-1943 (Nr. 3912). Klein (geb. 1904 Mannheim), Gemeindeschreiber, Postüberwachung wegen Spionageverdachts (1936-1938), Unterschlagung und Betrug (1938), politische und strafrechtliche Beurteilungen (1939, 1940), außerdem zu dessen Ehefrau (geb. Reimann, 1914 Wesseln), Grove Spiro (wohnhaft in London), Bäcker (geb. Schlott 1909 Asch/Böhmen), Bedienung, Kaufmann (geb. 1908 Hellstein), Ingenieur, 1934-1940 (Nr. 3989). Klein (geb. Schlachter, 1872 Braunsbach), Auswanderungsabsicht (1941), KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1959), 1941-1959 (Nr. 3976). Klenk (geb. Schneyer, 1898 Kitzingen), Bedienung, Schutzhaft wegen Verdacht der Rassenschande (1936), Überwachung (1937), außerdem zu Jude Kann (geb. 1872 Komotau/Böhmen), Vertreter, 1936-1937 (Nr. 4096). Klugmann (geb. Bachmann 1859 Schwanfeld, KZ Theresienstadt, Vermögensverfall (1942), RE-Verfahren (1960), 1942-1960 (Nr. 4188). Kohn (geb. 1881 Marktbreit), KZ Theresienstadt (1942), Verkauf von Einrichtungsgegenständen (1942-1943), 1942-1943 (Nr. 4589). Kolb (geb. Jakob 1867 Frankenwinheim), Verkauf von Einrichtungsgegenständen, KZ Theresienstadt (1942), 1942 (Nr. 4636). Krämer (geb. 1864 Giebelstadt), Zuzugsgenehmigung nach Würzburg, jüdische Kranken- und Pfründnerhausstiftung (1939-1940), KZ Theresienstadt (1943), außerdem zu Krämer (geb. 1873), 1939-1943 (Nr. 4779). Krebs (geb. Grünbaum 1868 Wenkheim), KZ Theresienstadt (1942), Verkauf von Mobiliar (1942-1943), RE-Verfahren (1959, 1960), 1942-1960 (Nr. 5010). Kremer (geb. 1873 Poppenlauer), Verkauf von Mobiliar, KZ Theresienstadt (1942), RE-Verfahren (1954-1955), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Wildberg 1880), 1942-1955 (Nr. 5065). Krümpel, Verkäuferin in Würzburg, will tschechoslowakischen "Halbjuden" heiraten, Verweigerung der Ausstellung eines Reisepasses, Postüberwachung (1936), außerdem zu "Halbjude" Müller (geb. 1912 Budweis/Böhmen), Kaufmann, 1936 (Nr. 5190). Kuh (geb. 1866 Stadtlengsfeld), ehemaliger Kaufmann, Auswanderungsabsicht nach Palästina (1939), Polizeihaft, weil er seinen Davidstern verdeckt hat, Verkauf von Mobiliar, KZ Theresienstadt (1942), außerdem zu dessen Ehefrau (geb. Sündermann, 1874), 1939-1943 (Nr. 5308). Kuhl (geb. 1865 Unsleben), Viehhändler, Auswanderung nach Karlsbad (1938), Vermögensverfall (1943-1944), 1938-1944 (Nr. 5311). Kuhl (geb. Rosenthal 1861 Mühlfeld), KZ Theresienstadt, 1942 (Nr. 5310). Kuhn (geb. 1866 Aidhausen), KZ Theresienstadt, Versteigerung von Mobiliar (1942), RE-Verfahren (1957, 1959), 1942-1959 (Nr. 5320). Kuhn (geb. 1868 Aidhausen), KZ Theresienstadt, Versteigerung von Möbeln, Vermögensverfall (1942), RE-Verfahren (1958), ebenfalls deportiert dessen Ehefrau (geb. Schloss 1878) 1942-1958 (Nr. 5321). Müller (geb. 1885 Priesen), tschechischer Staatsbürger, ab 1927 Würzburg, 1934 nach Prag, der Rassenschande verdächtigt, ist kein Jude im Sinne des Gesetzes zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre, soll für den tschechischen Nachrichtendienst gearbeitet haben, 1938-1940 (Nr. 21679).
Bemerkungen: 
Die Nutzung einzelner Akten muss aufgrund der Schutzfristen gesondert beantragt und genehmigt werden.;Bei den erfassten Archivalien handelt es sich um eine Auswahl der im Bestand enthaltenen Bohemica.

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