Název fondu:
Reichsstadt Nürnberg, Ratskanzlei A-Laden, Akten
Popis fondu:
Neben einem eigenen Losungarchiv wurden seit dem 15. Jahrhundert in der Kanzlei des Inneren Rats Ratsverlässe, Briefbücher, Ratschlagbücher, Ämterbüchlein u.a. getrennt von dem Archiv geführt und verwahrt. Hier sind auch die Briefe und Supplikationen registriert worden, die in sog. Fragschachteln Vorlage zur Entscheidung im Rat waren. Lediglich chrolonogisch gemäß der vierwöchigen Amtsdauer der Bürgermeister gegliedert, lagen diese Aktenstücke in einer Vielzahl (zuletzt mehr als 1500) von Schachteln, bis sich der Rat im Jahr 1559 zu einer Neuorganisation entschied. Der Kanzlist Leonhard Mennwart ordnete die Bürgermeisterschachten nach Betreffen und entwarf das Findbuch (Original: Veraltete Repertorien Nr. 588-589). Die Bezeichnung A-Laden bezog sich auf Schriftstücke, die vor dem Jahr 1558 angefallen sind. Zur Unterscheidung hat man dagegen das jüngere Registraturgut als B-Laden bezeichnet. Die Registratur der A-Laden muss in einem oder zwei großen Schränken untergebracht gewesen sein, die acht Fache oder Laden in der Höhe und 27 Fache in der Länge zählten. Bei der Mediatisierung Nürnbergs 1806 verblieb das Archiv zunächst im Kanzleigewölbe im Rathaus. Wegen des zunehmen den Raumbedarfs der bayerischen Behörden und des Zuwachses durch das ansbachische Archiv mussten größere Mengen reichsstädtischer Archivalien als Altpapier verkauft werden. Deshalb wurde auch die Überlieferung der Ratskanzlei ausgedünnt, so dass nur noch ein Restbestand übrig geblieben ist. Dieser wurde in den 1820er Jahren mit anderen wichtigen nürnbergischen Archivalien im Rathaus verlagert und im Saal I (in der Nordwestecke des Erdgeschosses) zusammengeführt. Zur Untergleiderung am Fach hat man jedoch wieder auf ein System einzelner Laden zurückgegriffen, wodurch neue Signaturen entstanden, z. B. "S I L 7, Nr. 6", d.h. Saal I, Lade 7 usw. Nach dem Umzug des Kreisarchivs in das neue Gebäude in der Archivstraße im Jahr 1880 ist diese, erst ab 1820 entstandene Ordnung allerdings beibehalten worden. Im Zuge von Ordnungsarbeiten hat der Archivangestellte Jürgen Wyschkon den Bestand A-Laden revidiert und entsprechend der alten Ordnung tektiert. Damit sind die zwischen 1820 und 1880 gültigen, seitdem aber weiter verwendeten Signaturen hinfällig geworden. Die Konkordanz ergibt sich durch den Vergleich alter und neuer Bestellnummern im Repertorium. Bestellungen richten sich nach dem reichsstädtischen Laden-System: A 1 - A 217. Als Zitierweise soll deshalb für den Kernbestand gelten: "Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden Nr." Einzelne Schriftstücke und Akten, die im 19. Jahrhundert diesem Bestand aus pertinenzgründen zugeordnet worden sind, werden vorbehaltlich späterer provenienzgemäßer Zuweisung als Anhang zitiert. Als im Jahr 1905 aus den A-Laden 208 Urkunden entnommen, registiert und einzeln gelegt wurden (siehe Repertorium Nr. 15), entstand die bis dahin nicht übliche Unterteilung in Akten und Urkunden. Bei den Urkunden gilt weiterhin die seitdem gängige Zitierweise. Nürnberg, Dezember 1990 Dr. Peter Fleischmann Hinweis zur Verzeichnung in FAUST: Der Bestand ist derzeit nur in Teilen in EDV, ansonsten in analoger Form verzeichnet. Die Einträge des Findbuchs von 1559 wurden bei den erhaltenen Archivalien weitgehend nach der Vorlage übernommen, jedoch hinsichtlich Rechtschreibung und Zeichensetzung vorsichtig modernisiert. Bei Einträgen, die sich auf nicht mehr vorhandene Archivalien beziehen, wurde die Schreibweise des Findbuchs buchstabengetreu übernommen und der Eintrag in Anführungszeichen gesetzt. Im Fall solcher verlustiger Archivalien befindet sich hinter der Signatur ein "(fehlt)".