Název fondu:
Reichsstadt Nürnberg, Landpflegamt, Gemeinakten
Popis fondu:
Notizen zur Geschichte Nach dem Erwerb der Neuen Landschaft von 1504 richtete der Innere Rat 1513 eine zentrale Behörde zur Verwaltung der untergeordneten Pflegämter des Landgebiets ein: das Landpflegamt; an dessen Sitze standen fünf Landpfleger, die vom Landschreiber und zahlreichen Kanzlisten unterstützt wurden. Schriftwechsel mit jedem der Pflegämter wurde im Landpflegamt in eigenen, zeitgenössischen Findbüchern verzeichnet. Diese Akten wurden chronologisch angelegt, d.h. beginnend mit dem Zeitpunkt des ersten Vorgangs, und jahrweise nummerisch gezählt. So gab es zentrale Überlieferung zu den Pflegämtern Altdorf (Rep. 29a-e), Betzenstein (Rep. 30a-c, 41/2), Engelthal (Rep. 31a-3), Gräfenberg (Rep. 32a-c, 41/4), Hersbruck (Rep. 33a-e), Hiltpoltstein (Rep. 34a-c), Hohenstein (Rep. 35a-b), Lauf (Rep. 36a-d), Lichtenau (Rep. 37a-c), Reicheneck (Rep. 38a-c), Velden (Rep. 39a-c). Daneben fielen im Landpflegamt Akten an, die systematisch z. T. über mehrere Ämter übergreifend oder außerhalb des Bereichs eines Pflegamts lagen. Hierfür bildete man im Landpflegamt die Gemeinakten. Sie sind ebenfalls in alten Findbüchern (Rep. 40a1-3) zeitgenössisch sehr gut nach dem Prinzip chronologisch-nummerisch erfasst worden. Bestandsgeschichte Nach dem Anfall des reichsstädtischen Archivs an das Königreich Bayern hat man auch bei diesem Bestand im 19. Jahrhundert umfangreiche Aussonderungen vorgenommen. Diese sind jedoch in den alten Findbüchern nicht kenntlich gemacht worden. Außerdem ist die einstige, chronologische Ordnung aufgehoben worden; nach einem nicht mehr nachvollziehbaren Prinzip wurde vor 1880 der Rest der Gemeinakten formiert und nach dem zwischenzeitlichen Lagerort im Nürnberger Rathaus tektiert (Saal I, Lade 562-598; deshalb z.B. die Altsignatur S I L. 570, Nr. 3). Eine Konkordanz existierte nicht, der Umfang der Aussonderungen war unklar. Dank der genauen Tektierung der Gemeinakten in reichsstädtischer Zeit (alte Signatur z.B. 1620, Nr. 4) war es möglich, alle noch vorhandenen Archivalien aufzunehmen und zunächst virtuell in der früheren Reihenfolge wieder aufzustellen. Man hätte zwar die alten Findbücher wieder heranziehen können, doch wiesen sie wegen der Kassation z.T. ganz erhebliche Lücken auf. Im Zuge der Aussonderungen im 19. Jahrhundert wurden aus formalen Gründen alle in dem Bestand enthaltenen Urkunden entnommen. Sie sind in einem eigenen Findbuch unter der Bezeichnung Rst. Nürnberg, Landpflegamt, Gemeinurkunden (Rep. 40) greifbar. In dem vorliegenden Findbuch wird auf alle diese Urkunden am früheren Lagerort hingewiesen, wobei der spätere jeweils ausgeworfen ist; z. B. alt: 1413, Nr. 1 wurde neu: Gemeinurkunden Nr. 1. In den Jahren vor und nach 1900 hat man einzelne Akten an das Stadtarchiv Nürnberg abgegeben. Auf diese wird im vorliegenden Findbuch durch Hinweis "LO: Stadtarchiv Nürnberg" aufmerksam gemacht. Frau Kristin Meier hat eine Roherfassung in die Datenbank vorgenommen. Herr Jürgen Wyschkon hat alle Daten neu formatiert, eine Feinverzeichnung vorgenommen und das vorliegende Findbuch in dieser Form erstellt. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet.