Bestandsbezeichnung:
Nürnberger Prozesse, KV-Prozesse, Fall 12 (= OKW-Prozeß)
Bestandsbeschreibung:
Der Prozess "Oberkommando der Wehrmacht" (OKW), der sogenannte "Generalsprozess", war der letzte und mit dem Wilhelmstraßen-Prozess einer der längsten der zwölf Nachfolgeprozesse gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs zur Zeit des Nationalsozialismus. Die Anklageschrift wurde 1947 eingereicht, die Verhandlungen erfolgten 1948, das Urteil wurde am 1949 verkündet. Drei Feldmarschälle, zehn Generale und ein Generaladmiral hatten sich zu verantworten; von ihnen beging der ehemalige Befehlshaber in den Niederlanden, Generaloberst Johannes Blaskowitz, am ersten Verhandlungstag Suizid. Die Anklageschrift vom umfasste Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Diese Verbrechen wurden unterteilt in Verbrechen gegen Kriegsführende und Kriegsgefangene einerseits und Verbrechen gegen Zivilpersonen andererseits. Der gemeinsame Plan und die Verschwörung zur Begehung dieser Taten war ebenfalls ein Anklagepunkt. Für die Erforschung der Wehrmachtsverbrechen in der Tschechoslowakei sind mehrere Abteilungen einschlägig, da mehrere der angeklagten Militärs aktiv in die Eroberung und Besetzung der Tschechoslowakei involviert waren. Dazu zählen die Unterlagen zu Hermann Hoth (führte die 18. Division ins Sudetenland), Wilhelm von Leeb (Oberbefehlshaber der 12. Armee beim Einmarsch in die Tschechoslowakei) und Hans Reinhardt (Leitung der 1. Schützenbrigade beim Einmarsch in die Tschechoslowakei). Von ihnen wurden nur jene Archivalieneinheiten mit explizitem Bezug im Betreff aufgenommen. Der Bestand ist derzeit nur in analoger Form verzeichnet.