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StAN, Kriminalpolizeileitstelle Nürnberg-Fürth

Archiv

Archiv Kürzel: 
StAN
Archivgliederung: 
StA Nürnberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Kriminalpolizeileitstelle Nürnberg-Fürth
Bestandsnummer: 
218/10
Bestandsbeschreibung: 
Zur Geschichte der Kriminalpolizeidienststellen in Nürnberg Bereits innerhalb der städtischen Polizei war in Nürnberg der Kriminalpolizeidienst als eigenes Aufgabengebiet ausgewiesen. Nach der Verstaatlichung der Polizei 1923 nahm diese Aufgaben die Abteilung IV (Kriminalabteilung) der Polizeidirektion Nürnberg-Fürth wahr. Um die Bekämpfung von Verbrechen durch Zusammenwirken der Polizeibehörden und durch Anwendung besonderer kriminalistischer Hilfsmittel zu verbessern, wurde 1928 der Landeskriminalpolizeidienst eingerichtet und von den Polizeidirektionen München und Nürnberg-Fürth als Landeskriminalpolizeibehörden. Der Bereich der Polizeidirektion Nürnberg-Fürth umfasste dabei die Regierungsbezirke Oberpfalz und Regensburg, Ober- und Mittelfranken sowie Unterfranken und Aschaffenburg. Hauptstelle für den Landeskriminalpolizeidienst war die Polizeidirektion München. Wie die Politische Polizei wurde auch die Kriminalpolizei 1936 reichseinheitlich organisiert und dem Preußischen Landeskriminalpolizeiamt (später: Reichskriminalpolizeiamt) die Leitung der Kriminalpolizei aller deutschen Länder übertragen. Die diesem Reichskriminalpolizeiamt nachgeordneten, nun reichseinheitlich als Kriminalpolizeileitstellen und Kriminalpolizeistellen bezeichneten Kriminalpolizeibehörden blieben jedoch der Polizeiverwaltung ihres Sitzes angegliedert und unterstanden dem Chef dieser Behörde. 1943 wurde die Kriminalpolizeistelle Nürnberg in eine Kriminalpolizeileitstelle umgewandelt. Die Zuständigkeit erstreckte sich auf die Gebiete der Kriminalpolizeistellen Würzburg, Nürnberg, Regensburg und Karlsbad, die damit aus den Bereichen der Kriminalpolizeileitstellen München bzw. Dresden ausschieden. Im gleichen Jahr wurden durch das Ausscheiden aller staatlichen und gemeindlichen Kriminalpolizeien aus den Behörden der örtlichen Polizeiverwaltung die Kriminalpolizei(-leit-)stellen selbständige Behörden innerhalb des sicherheitspolizeilichen Behördenaufbaus und empfingen ihre Weisungen nun ausschließlich von den vorgesetzten Stellen der Sicherheitspolizei. Nach der Kapitulation 1945 wurde zunächst der Dienstbetrieb des Polizeipräsidiums wieder aufgenommen und die Kriminalpolizei wieder dem örtlichen Polizeiverwalter unterstellt, bevor letztlich die Stadt die Polizeiverwaltung inklusive Kriminalpolizei übernahm. Zum Bestand Die im vorliegenden Verzeichnis erfassten Akten stammen aus der im Jahr 1983 erfolgten Abgabe der damaligen Kriminalpolizeiinspektion Nürnberg an das Staatsarchiv Nürnberg. Die Abgabe war alphabetisch geordnet und enthielt sowohl Akten der vor 1945 bestehenden staatlichen Kriminalpolizeidienststellen als auch Unterlagen, die nach 1945 vom städtischen Polizeipräsidium Nürnberg weitergeführt oder dort in den 50er bis 70er Jahren neu angelegt worden waren. Somit lagen verschiedene Provenienzen vor, für deren Aufbewahrung zum einen das Staatsarchiv Nürnberg (Kriminalpolizeidienststellen vor 1945) und zum andern das Stadtarchiv Nürnberg (städtisches Polizeipräsidium) zuständig sind. Bei der Neuordnung im Jahre 2007 erfolgte deshalb eine Trennung der Abgabe. Im vorliegenen Repertorium sind deshalb nur noch Akten der Kriminalpolizeistelle Nürnberg-Fürth (1936-1943); Kriminalpolizeileitstelle Nürnberg-Fürth I (1943) und Kriminalpolizeileitstelle Nürnberg-Fürth II (1943-1945) erfasst. Der Zusatz I und II bei der Provenienzangabe soll lediglich den jeweiligen Status kennzeichnen, wurde aber nicht als Behördenbezeichnung verwendet. Es handelt sich bei den erfassten Unterlagen ausschließlich um Personenakten über Täter aus unterschiedlichen Personenkreisen, wobei Kleinverbrecher, Zigeuner und Assoziale überwiegen. Die Akten betreffen zahlreiche strafrechtliche Delikte wie zum Beispiel Diebstahl, Betrug, Mord, Sittlichkeitsverbrechen, Hochverrat, Fahnenflucht oder Zersetzung der Wehrkraft. In vielen Fällen liegt eine Einweisung in ein Konzentrationslager vor. Meist liegen auch erkennungsdienstliche Fotos der betroffenen Personen bei. In den Anmerkungen sind Aufenthalte in Konzentrationslagern, Daten von Hinrichtungen und sonstige bekannte Todesdaten vermerkt. Hinweis zur Benutzung: Der Bestand ist vollständig in EDV erfasst, aber aufgrund der Sperrfristen für Benutzer nur nach Prüfung einsehbar.
Umfang AE: 
486
Umfang lfm: 
3,68
Zugänglichkeit: 
zugänglich

Findmittel

Titel des Findmittels: 
Rep. 78 a Geburts- und Lehrbriefe
Kernlaufzeit des Findmittels: 
1584-1768
Verzeichnet von: 
Georg Kolbmann
Jahr der Fertigstellung: 
1951
Untergruppe: 
Personenakten
Signatur der Bohemica: 
5, 140, 149, 150, 190
Bohemica-Beschreibung: 
Ascherl (geb. 1897 in Fichtenbach/Tschechosloswakei), Waldarbeiter in Fichtenbach, Vorbereitung Hochverrat, 1934-1940 (Nr. 5). Cerny (geb. 1919 in Brünn), Bauschlosser in Nürnberg, Diebstahl, Betrug u.a., 1939-1944 (Nr. 140). Friedrich (geb. 1901 Tschejkowitz), Bergarbeiter in Leneschitz, Landstreicherei, Diebstahl u.a., 1942-1943 (Nr. 149). Fritsch (geb. 1912 Fischern), Berufsverbrecher, 1944 (Nr. 150). Meisel (geb. 1899 Prachatitz), Metallschmelzer in Nürnberg, 1941-1944 (Nr. 190).

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