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StAN, Reichsstadt Nürnberg, Losungamt, 7-farbiges Alphabet, Urkunden

Archiv

Archiv Kürzel: 
StAN
Archivgliederung: 
StA Nürnberg

Bestand

Bestandsbezeichnung: 
Reichsstadt Nürnberg, Losungamt, 7-farbiges Alphabet, Urkunden
Bestandsnummer: 
2 b
Bestandsbeschreibung: 
Die Reichsstadt Nürnberg bewahrte ihre staatsrechtlich wichtigen Urkunden unter der Aufsicht des Geheimen Ratskollegiums der Sieben Älteren Herren im Privilegienkämmerlein des Losungamts (oberste Finanzbehörde) im Rathaus auf, auch Untere Losungstube genannt, - und zwar dort in nummerierten Urkunden-Laden, daher noch heute die Bestandsbezeichnungen: Reichsstadt Nürnberg, Losungamt, 39 Laden, Urkunden (Rep. 1 bzw. 1a, 1b), 35 neue Laden der unteren Losungstube, Urkunden (Rep. 2a), und 153 Laden des Siebenfarbigen Alphabets, Urkunden (Rep. 2b). Eine weitere, in Nürnberg ehemals verbreitete Ordnungsmethode, bestand in der Bezeichnung von Behältnissen mit Buchstaben. Um mehr Signaturen zu gewinnen, verwendete man farblich unterschiedene Alphabete. Die Gliederung der Laden ist: Weiß - Grün - Rot - Gelb - Braun - Blau - Schwarz (die historischen Findmittel sind erhalten: 7 Hefte, Pap., jeweils ca 50 Bl., 20x16 cm; Sign: Veraltete Repertorien 93-99). Die insgesamt 153 Laden des Siebenfarbigen Alphabets (5080 Nr.) enthalten die für die Geschichte der Reichsstadt Nürnberg und ihre Entwicklung nach innen und außen wichtigen Urkunden, vom Reichsoberhaupt, von den Reichsständen, von Päpsten und Bischöfen, geistlichen und weltlichen Fürsten, Verleihungen, Erneuerungen, Einwilligungen und Bestätigungen von Freiheiten, Rechten, Besitzungen in und außerhalb der Stadt Nürnberg, ihrer Bürger und Einwohner, ihrer Kirchen und Klöster, auf allen Gebieten des politischen und städtischen Lebens, über Landfriedenseinungen, über Gerichtswesen, Kriege und Fehden, Handel, Zoll und Geleit, Münz- und Finanzwesen, usw. Im Jahre 1622 wurde eine "Beschreibung aller der Jenigen Brieff und Schrifften, So in denen 153 Laden der 7 Alphabet in dem Privilegi-Cämmerlein verwahrlich zubefinden" angefertigt. Als systematisches Findmittel ist es bis heute nützlich (Rep. 2d beigebunden). Etwa 1854 wurde eine Bestandsrevision durchgeführt. Im 19. Jahrhundert führte der Bestand die Bezeichnung "V 95/1" (+ jeweilige Nummer), auf die Erfassung dieser Altsignatur wurde verzichtet. Im Zuge der Archivalienbergung im Zweiten Weltkrieg wurden die Urkunden auf Schloss Sandsee (bei Pleinfeld, Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) gelagert, wo es bei bzw. nach Kriegsende zu Diebstählen kam. Einzelne Urkunden gelangten in den 1990er Jahren aus den USA an das Staatsarchiv zurück, doch blieb der Großteil der 1945-1948 entwendeten Urkunden verschollen. 2010-2011 wurden die Regesten im Rahmen der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes "Retrokonversion" von einem externen Dienstleister (Fa. MFM Hofmaier, München) in die Datenbank eingegeben. Die vor dem 1. Januar 1401 ausgestellten Urkunden, die zeitweilig das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrte (dort Bestand "Reichstadt Nürnberg Urkunden"), gingen 1992 an das Staatsarchiv Nürnberg zurück und wurden im Rahmen der Digitalisierung und Umverpackung 2013 dem ursprünglichen Bestand wieder eingegliedert. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet. Er ist so einschlägig, dass nur eine Auswahl der enthaltenen Bohemica aufgenommen wurde, zumal die Findmittel online eingesehen werden können.
Untergruppe: 
Die Fehde zwischen dem Herrn von Schwanberg und Nürnberg
Titel Bestandsserie: 
Losungamt, 7-farbiges Alphabet, Urkunden
Signatur der Bohemica: 
1399, 1409, 1435, 1442, 1453, 1459, 1471, 1472, 1474, 1484, 1485, 1490*, 1660, 2431, 2438
Bohemica-Beschreibung: 
Der Hauptmann des Pilsener Kreises von Swanenberg: berichtet dem Pfalzgrafen von seinem Zwist mit Nürnberg, 1440 (Nr. 1399), berichtet den Herren von Rosenberg, von Newenhawß, von Hasenburgk, von Plawen, von Rysemburg und von Rab, von Cossti, von Walst(orf), Slicken von Holicz, Plichta von Zirotin, von Wrzessow und anderen, dass er mit Herrn von Parsperg vor dem Burggrafen zu Tachaw oder dem von Freyenperg Recht nehmen wolle, 1441 (Nr. 1409). klagt Nürnberg die Gefangennahme seines Knechtes, 1441 (Nr. 1432, 1435), erklärt Nürnberg die Fehde, 1441 (Nr. 1442), teilt Pilsen mit, dass er mit dem Landgrafen von Leuchtenberg, dem von Plauen, dem von Tachaw oder dem vom Stainpach als Schiedsrichter in der Streitsache mit Nürnberg einverstanden sei, 1441 (Nr. 1459). berichtet König Friedrich, dass er Nürnbergs Feind geworden sei, weil ihr Diener von Parsperg den Knecht getötet habe und ihm nicht Genugthuung gegeben worden sei, 1441 (Nr. 1471), lehnt gegenüber dem von Rosenberg den Burggrafen von Tachaw und andere als Schiedsrichter ab, 1442 (Nr. 1484). --------- Pilsen verspricht Nürnberg in der Fehde mit von Sswamberg zu vermitteln und bitten um Frist in Bezahlung ihrer Schulden, 1441 (Nr. 1453). Verlauf der Beilegung des Streites mit von Schwannberg, erwähnt werden unter anderem auch Brüx und Prag, 1442 (Nr. 1472). Antwort des von Schwannberg an Nürnberg, nachdem die Gesandten Nürnbergs ihm von Prag nach Kruman gefolgt waren, 1442 (Nr. 1485). Der von Rosenbergk sowie der oberster Burggraf zu Prag vom Newenhaus, der von Risenbergk und andere verabreden in Gegenwart des von Swanbergk und anderen, die Streitenden sollen vom Landgrafen zu Leuchtenberg Recht nehmen, 1443 (Nr. 1660). Neuigkeiten an Haller und Poemer aus Böhmen, insbesondere zum Herrn von Schwannberg, Smystzytzky von Rawdnicz und Pilsen und einen großen Tag der Thaborn zu Czasslab, 1442 (Nr. 1474). König Friedrich III. gebietet dem Hauptmann im Pilsener Kreis von Swannberg, die Fehde gegen Nürnberg abzustellen, 1442 (Nr. 1490*). Der Herr zu Swamberg bittet Eger, wegen seines armen Mannes Stokpawr mit Nürnberg einen andern Schiedsgerichtstermin zu bestimmen, 1455 (Nr. 2438), Eger setzt einen Rechttag, 1455 (Nr. 2431).

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