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Nr. 1. woch, 1. Januar 1896. 33. Jahrgang. Buschriften und Wichtewerden bis Dienxscheint jeden Mittwoch und Honnavend Nachmittags. und Freitag Uhr vrmittags, Anzeigen bis Mittwé und Snnabend vormittzeigegebühr für die Kleinzeile oder deren Raum 5 kr. spätestens 9 Uhr angeimmen1 der Buchdrue Bei öfteren Einschaltungen oder größeren An- kündigungen entsprechender Rabatt. untere Sbergae 420. Anihovne oxnnsnz ancuv vormals Ger-Zeitung für Asch und Umgegend. Bezugsbedingungen für Asch: (sammi Zustellung ins Haus) vierteljährlich 1 fl. 20 kr. halbjährlich 2 fl. 80 tr. ganzjährlich 5 fl. 60 tr. mit Postzusendung: vierteljährlich 1 fl. 40 kr. halbjährlich 2 fl. 80 kr. ganzjährlich 5 fl. 60 kr. Ueberall, wo deutsche Volksgenossen gegen Zur Ihreswnde. einde im Kampfe stehen, haben die letzten Jahre, Ein Jahr ist liederum hingegangend insbesondere das letzte, Klarheit der Ziele Jahr vergeblicht politisch — Träumd entschiedenes Festhalten an dem vorge- lichneten Wege gebracht. So können wir zur das deutsche Omarkvolk. Zwar hat es user Volk sch lange verleahreswende auf die ersten Schritte am Wege mit froher Hoffnun über die Soelle eines nolklicher Selbsthilfe mit Befriedigung zurückblicken, Jahres zu schreitet es hat verlit, von jenicht ob der Erfolge — denn diese sind nur Anderem, und seidies auch de hiezu berueringe — sondern deshalb, weil wir endlich den Staat oder die Rgierung, eine örderung sächtigen Weg gesunden haben. volklichen Rechte oder auch nueine Wahl Auf dem beschrittenen Wege wollen wir nuthig vorwärts. Vorwärts! sei unsere Losung. und Hut derselbe zu erwarten. Mit dem stosen Trotze der Ssthilfe schNicht Blicke der Demuth nach oben, sollen uns wir auch diesmalder Jahreswendntgegen, unser Recht erbetteln: nicht zur Seite dürfen wollen und müssn uns selbst hel. Man wir schauen, um fremde Bundesgenossen für un- pflichtet uns nirendwo durch Belfe. Davolkliche Ziele zu suchen; und nie zurück unser müssen wir unsee eigenen Kräfte eken, fest Blick gerichtet auf verschacherten Schein den Muth stähln, wir dürfen in urem Styverschwundener Jahrzehnte. nur auf das solkliche Wohl unres Auf denn! Mit Selbstvertrauen und Bedacht nehmet — sonst auf gar hts. Und das önnen wir auch ruhlagen: Gedanke der ationalen Selbsthilfst im gangenen Jahe mächtig erwacht, dSelb trauen hat en Entschiedenheit und erbre zugenommen, die lähmende Hoffnung Hilfe Oben, die übgläßt Jungdeutschösterreien gr Staatsrechtspwärmern und den Volrrät Ein gar schwerer Kampf hat unsser liche Erkenntnis gebracht — der Ks un Herzenssach der Ostmark, um das Deihur Sannthalprle Cilli. Das muthige en! wahrhaft Heutschgesinnten wurde in 2α um Cilli, soweit er sich im gesetzgebetKr abgespielt hat, nicht mit Sieg belohntar- gierungsnißgunst und die Eintracht Je unseres Volkes waren mächtiger. Dashe Wesen eier uralten deutschen Bildungsside für vogelfrei erklärt — da flammte (er Aller Lolkssinn mächtig empor und diesen aller Caue halten in lebendiger Füzen deutschin Schild über das bedrängte Zur Geschichte der „Kor in Oesterreich In einem klerikalen Salzburger Blatte wird von der uralten Kaminski-Geschichte erzählt: Der parlamentarische Ausschuß vernahm mehrere Zeugen und auch das Landesgericht führte eine strafgerichtliche Untersuchung; der reichs- räthliche Ausschuß verlangte Mittheilung der Strafakten nach Beendigung der Untersuchung; die Staatsanwaltschaft kam zu keiner Anklage und das Gericht verweigerte dem Abgeordneten- hause die Akteneinsicht mit Ausnahme einiger aus- gesuchter Stücke, aus denen nichts zu entnehmen war, dann versank die ganze Sache in Vergessenheit. Am 14. November 1891 wurde wieder ein schändliches Börsenmanöver in Wien ausgeführt. Das „Wiener Tagblatt“ (Abendblatt) des Juden Szeps hatte eine angebliche Aeußerung des Kaisers gegenüber dem Abgeordneten Ritter v. Jaworski veröffentlicht, wonach die auswärtige ein für Lage sehr ernst und Rußland durch die Hungers- noth zu einem Kriege gedrängt sein sollte. Die Kurse fielen hierüber riesig, man nannte Namen der betrügerischen Spekulanten, das Volk war empört, alle Parteien des Abgeordnetenhauses verlangten strengste Untersuchung; wieder wurde gerichtliche Untersuchung und Erhebung durch die Börsekammer versprochen und auch eingeleitet; der Ministerpräsident Graf Taaffe versprach am 17. November 1891, daß die „Regierung in ihrem Wirkungskreise die Bestrebungen zur völligen Aufklärung und Ahndung der er- wähnten Vorgänge kräftigst unterstützen werde.“ Allein schließlich wurde dem parlamentarischen. Ausschusse vom Landesgerichte die Einsicht der Gerichtsakten und vom Ministerium die Einsicht der Börsekammerakten verweigert! Der zur Prüfung dieser Sache eingesetzte mentsausschuß, dessen Obmann der Advokat or v. Fuchs war und noch ist, ließ sich es Alles gefallen, der Obmann berief nahezu Jahre nicht einmal mehr den Ausschuß zu ner Sitzung ein, so daß ihn vor einigen Tagen der Abgeordnete Dr. Lueger aufweckte und Auf- klärung verlangte, welche Dr. v. Fuchs (Klerikaler) am 29. November ertheilte. Selbst der Präsident des Abgeordnetenhauses bemerkte ihm, daß der Ausschuß wenigstens einen Bericht an das Haus hätte erstatten und dessen Weisungen einholen sollen. Welch ein Schauspiel zeigt sich da uns wieder! Die Regierung hat ihr Versprechen nicht gehalten, den Ausschuß behufs Aufklärung und Ahndung kräftigst zu unterstützen. Die Gerichte, welche sogar jedem Privaten die Untersuchungsakten einzusehen gestatten, wenn er ein Interesse daran darzuthun vermag, zum Beispiel um ein Beweis- mittel für eine Entschädigungsforderung von 10 fl. zu finden, und nun sollten sie das Interesse des Reichsrathes an einer so hochwichtigen, gemein- schädlichen Sache nicht anerkennen? Dem Justiz- minister müssen strafgerichtliche Akten vorgelegt Das Wallenstein'sche H Eine von der philosophischen Feder Berliner Universität preisgekrönte Sper die Organisation und Verwaltung den- stein'schen Heere (von V. Loewe, FreilB. Akademische Verlagsbuchhandlung von hr) füllt in mehr als einer Beziehung ein in unserer Kenntnis des Gegenstandes as mag deshalb nicht überflüssig erscheinen, in einige Mittheilungen von allgemeinem se zu entnehmen. — Wallensteins Verhältin Kaiser und seiner Regierung war von Am ein außergewöhnliches und glich in vielen der Stellung der großen Landsknechtfülz 16. Jahrhunderts, „die Heere schufen, jeder Zusammenhang mit dem Organisn, Staates, dem sie dienten, fehlte.“ D Kaiser nicht im Stande war, seinem o Feldherrn die zur Erhaltung des Heeresn. Mittel zu liefern, so betrachtete sich Wall in Bezug auf die Leitung und Verwaltung unabhängig von dem Hofkriegsrath, der h Militärbehörde Oesterreichs. Seine erste struktion (vom 27. Juni 1625) gab ihm s noch nicht die völlige Selbstständigkeit, abe zweite (vom 21. April 1628) gestand ihm Recht zu, die Obersten selbst zu erne und neue Regimenter zu errichten. Ob ihm beim Antritt seines zweiten Generalates auch die förmliche Befugnis verliehen wurde, Generale zu ernennen, erscheint zweifelhaft, aber in Wirklich- keit nahm er auch dieses Vorrecht des obersten Kriegsherrn für sich in Anspruch, denn, um nur ein Beispiel anzuführen, an demselben Tage, an welchem er dem Kaiser vorschlug, Gallas zum Generallieutenant zu ernennen, bezeichnete er ihn als „der Röm. Kay. Maj. gestellten General- lieutenant“, obwohl das betreffende Patent erst zehn Tage später aus Wien eintraf. — Was die Baarmittel anbetrifft, die Wallenstein zur Schaf- fung und Erhaltung des Heeres dem Kaiser vor- streckte, so scheinen sie sich für die erste Werbung auf ungefähr 300.000 Thaler belaufen zu haben. Nach seiner eigenen Aussage betrug das, was er den Obersten zur Werbung ihrer Regimenter aus eigener Tasche bis zum Jahre 1627 vorschoß, „weit über 600.000 Gulden“, eine für einen Privatmann jener Zeit freilich ganz gewaltige Summe, die aber als Beitrag zu einer zwei- jährigen Kriegführung nicht allzu schwer ins Gewicht fällt. Dazu kamen jedoch noch Proviantlieferungen in sehr bedeutendem Um- fange. Während seines zweiten Generalates, als sich die Operationen vornehmlich auf Böhmen stützten, mußten ihm seine eigenen Güter für seine Truppen als die hauptsächlichsten Korn- magazine dienen. Als er im Jahre 1634 ein Heer bei Königgrätz zusammenzog, ließ er aus seinen Besitzungen 24.000 Strich Mehl verarbeiten und weitere 20.000 Strich in Bereitschaft halten. Bei seiner Ermordung fanden sich auf seinen Gütern 300.000 Strich Getreide vor. Der Sold, den Wallenstein vom Kaiser erhielt, wurde im Januar 1628 auf 6000 fl. monatlich festgesetzt, und er versäumte nie, sich denselben aus der Kriegskasse regelmäßig zahlen zu lassen. Er erwirkte auch, daß ihm dieses Gehalt vom Juli 1625 an gerechnet wurde, so daß er damals 198.000 fl. vom Kaiser zu fordern hatte. Für dieses Guthaben erhielt er das Herzogthum Sagan, das auf 150,000 fl. bewertet wurde. Im Uebrigen kann es kaum einem Zweifel unter- liegen, daß der Herzog einen großen Theil seiner Forderungen aus den Kontributionen deckte. Ein besonderes Kapitel seiner Schrift hat der Verfasser auch dem Verhältnis Wallensteins zu seinen Offizieren gewidmet. Wie er selbst gleichsam der Unternehmer der gesammten Kriegs- rüstung war, so waren die hohen Offiziere ihrerseits seine Unternehmer, die nicht allein aus den Kontributionen, sondern auch aus eigenen Mitteln die Kosten für die Erhaltung benechoe. Truppen bestreiten mußten, daßr dischen Wucherer Vermögen durch be, und werden Anlkovn.
Dateiname: 
soap-ch_knihovna_ascher-zeitung-1896-01-01-n1_0035.jp2