StAWü, Staatsanwaltschaft Schweinfurt, Ermittlungsakten

Eine große Forderung der Märzrevolution 1848 an den bayerischen Staat war die Trennung von Anklage und Richteramt. Der König kam dem nach und führte noch im selben Jahr Staatsanwaltschaften ein. Zunächst noch dem jeweiligen Gericht ihres Sprengels untergeordnet, wurden die Staatsanwaltschaften durch die Verwaltungsreform 1880 aufgelöst und bei den neu errichteten Langerichten installiert. Seit 1934 unterstanden sie im Zuge der "Verreichlichung" aller öffentlichen Dienststellen dem Reichsministerium der Justiz. Nach Kriegsende wurden die Staatsanwaltschaften als eigenständige Behörden neben den Gerichten reorganisiert und dem Bayerischen Staatsministerium der Justiz unterstellt. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt ist zuständig für die Verfolgung von Straftaten, die im Landgerichtsbezirk Schweinfurt (Stadt und Landkreis Schweinfurt, Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld) begangen wurden. Der Geschäftsbereich ist daher identisch mit dem Landgerichtsbezirk Schweinfurt. Er umfasst die Bezirke der Amtsgerichte Schweinfurt mit Zweigstelle Gerolzhofen, Bad Kissingen und Bad Neustadt a.d.Saale. Zudem ist die Staatsanwaltschaft Schweinfurt als Strafvollstreckungsbehörde zuständig für die Vollstreckung der in ihren Verfahren verhängten Geld- und Freiheitsstrafen sowie der Maßregeln der Sicherung und Besserung, z.B. Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Der umfangreiche Bestand "Staatsanwaltschaft Schweinfurt, Ermittlungsakten" ist aufgrund der insgesamt vier Abgaben, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten an das Staatsarchiv Würzburg gelangten, je nach Abgabe in vier Findbüchern unterschiedlich verzeichnet und erschlossen. Aufgrund der zahlreichen Treffer wurde nur eine Auswahl aufgenommen. Der Bestand ist zum großen Teil in FAUST verzeichnet. Die Unterlagen sind in vielen Fällen aufgrund des Persönlichkeitsschutzes noch gesperrt. Das Verzeichnis wird deshalb separat verwahrt.