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StAN, Registratur Rechtsanwalt Dr. Richard Herz

Archiv

Zkratka archivu: 
StAN
Oddělení archivu: 
StA Nürnberg

Fond

Název fondu: 
Registratur Rechtsanwalt Dr. Richard Herz
Číslo fondu: 
499/356
Popis fondu: 
Der jüdische Rechtsanwalt Dr. Richard Herz, geboren 1894 in Rastatt, hatte seit den 1920-er Jahren eine eigene Kanzlei in Nürnberg. 1939 verlegte er wohl in Zusammenhang mit der Zulassung als (jüdischer) Rechtskonsulent seinen Wohnsitz nach Fürth. Von dort wurde er 1943 mit einem Sammeltransport in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Danach verliert sich seine Spur; es kann davon ausgegangen werden, dass er in Auschwitz umkam. Aus einem Schreiben des Direktors des Amtsgerichts Fürth geht hervor, dass kurz nach der Deportation von Dr. Herz dessen Kanzleiregistratur in das Gebäude des Amtsgerichts Fürth gelangte. Ob damals die gesamte Überlieferung des Rechtsanwalts dem Amtsgericht übergeben wurde oder nur Teile davon, lässt sich heute aufgrund fehlender Unterlagen nicht mehr klären. Über eine Abgabe des Amtsgerichts aus dem Jahr 1957 gelangte dieses Schriftgut schließlich in das Staatsarchiv Nürnberg, wo es im Rahmen umfangreicher Ordnungsarbeiten entdeckt und aus der Abgabegemeinschaft mit dem ansonsten provenienzreinen Schriftgut des Gerichts herausgelöst wurde. Der Bestand umfasst nahezu ausschließlich Mandantenakten des Rechtsanwalts aus den Jahren 1927-1943, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf der Zeit nach 1935 liegt. Soweit aus dem überlieferten Material ersichtlich, betätigte sich Dr. Herz hauptsächlich als Rechtsvertreter bei Angelegenheiten der freiwilligen und der Zivilgerichtsbarkeit. Innerhalb dieser Gruppe ist wiederum die Vermögensverwaltung und -abwicklung für ausgewanderte Juden besonders hervorzuheben. Dagegen finden sich im Bestand nur wenige Akten über Strafverfahren. Eine weitere Verengung des Tätigkeitsfeldes erfolgte durch die 5. Verordnung zum Reichsbürgergesetz 1938, nach der jüdische Rechtsanwälte, die sich übrigens mit Inkrafttreten dieser Verordnung nur noch als Rechtskonsulenten bezeichnen durften, lediglich die Interessen von Juden in Rechtsangelegenheiten vertreten durften. Im Fonds enthalten sind auch einige Vorakten anderer Rechtsanwälte, deren (jüdische) Mandanten vermutlich von Dr. Herz übernommen wurden. Die Strukturierung des Bestandes erfolgte in Anlehnung an den inneren Charakter des Schriftguts nach der alphabetischen Reihenfolge der Mandanten des Rechtsanwalts. Der Bestand ist vollständig in EDV verzeichnet, aber aufgrund von Sperrfristen nur nach Prüfung einsehbar.
Podskupina: 
Mandanten aus Prag
Signatury bohemik: 
38, 352, 1164
Popis bohemik: 
Lilly Salomonová, Praha, ve věci prodloužení pasu, 1938 (č. 1164). Thekla Gutwilligová, Plzeň/Pilsen, ve věci vydání majetku, o který přišla při stěhování, 1939 (č. 352). Heinrich Bäuml, Praha, ve věci převodu deviz, 1940-1942 (č. 38).

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