StAN, Bezirksamt Dinkelsbühl, Stammbestand (Abgaben 1867-1943)

Durch die Trennung von Justiz und Verwaltung entstanden 1862 in Bayern die Bezirksämter (BA). Die Behörden wurden von je einem Bezirksamtmann geleitet, waren den Regierungen als Distriktverwaltungsbehörden direkt unterstellt und erhielten über sie von den Zivilstaatsministerien Weisungen. 1937 wurden alle "Bezirksämter" in "Landratsämter" (LRA) umbenannt. Das Staatsarchiv Nürnberg bewahrt die Unterlagen der mittelfränkischen Bezirks- bzw. Landratsämter auf. Bis zur Gebietsreform 1972 existierten insgesamt 19 Behörden: Ansbach, Beilngries ( bis 1879, danach Oberpfalz), Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Feuchtwangen, Fürth, Gunzenhausen, Heilsbronn, Hersbruck, Hilpoltstein, Lauf a.d.Pegnitz, Neustadt a.d.Aisch, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Scheinfeld, Schwabach, Uffenheim, Weißenburg i.Bay. Im Zuge der Gebietsreform 1972 wurden die Landratsämter Mittelfrankens teilweise neu gebildet und dadurch auf insgesamt sieben reduziert: Ansbach, Erlangen-Höchstadt, Fürth, Neustadt a.d.Aisch - Bad Windsheim, Nürnberger Land, Roth, Weißenburg-Gunzenhausen. Das Bezirksamt Dinkelsbühl wurde 1862 aus den 1808 entstandenen Landgerichten Dinkelsbühl und Wassertrüdingen gebildet. Seit 1809 bis 1940 unterstand die Stadt Dinkelsbühl direkt der Kreisregierung, erst danach wurde sie in den Landkreis eingegliedert. 1972 wurde der Verwaltungsbezirk schließlich dem Landkreis Ansbach zugeordnet. Der vorliegende Bestand ist ein Mischbestand mit brandenburg-ansbachischen Archivalien und Unterlagen der Landgerichte älterer Ordnung. Die Hauptlaufzeit liegt zwischen 1800 und 1944. Wie die meisten Bestände der Landrats- und Bezirksämter enthält er Akten etwa zu Ein- und Auswanderungen, internationalen Heiratsalianzen oder Einbürgerungen. Deren Aktentitel ist allgemein formuliert, jedoch wird ein Böhmen- bzw. Tschechienbezug vermutet. Der Bestand ist derzeit nur in analoger Form verzeichnet.