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Státní okresní archiv Tachov

Archiv

Státní okresní archiv Tachov
Plánská 2037
347 01 Tachov

tel.: +420 374 722 119
fax: +420 374 720 083

E–mail: soka-tc@soaplzen.cz
web: www.soaplzen.cz/soka-tc

Der Geltungsbereich des Archivs bezieht sich auf das Gebiet des Kreises Tachau.

Kurze Geschichte

Das Interesse an dem schriftlich erfassten historischen Erbe begann in der Region seit dem 19. Jahrhundert allmählich zu erwachen. Zu dieser Zeit begann die erste Generation der heimatkundlichen Mitarbeiter aktiv tätig zu werden. Sie wurde z.B. durch Josef Stocklöw und Josef Köferl in Tachov, Karl Ludwig Watzka in Stříbro/Mies, Eduard Senft und Georg Seidl in Planá/Plan oder Wilhelm Schöft und Wenzl Mayer in Kladruby/Kladrau repräsentiert. Ein echtes Interesse an den schriftlichen Dokumenten, deren Rettung und primäre Verzeichnisse von alten Dokumenten, die in den damaligen Stadtregistraturen hinterlegt sind, sind mit dem Namen  des Gymnasialprofessor von Mies, Georg Schmidt, verknüpft. Dieser Mann kann für den Gründer der Archivpflege auf dem definierten Gebiet gehalten werden. Gerade er - als Konservator im Bereich der Denkmalpflege - erfasste zum ersten Mal Anfang des 20. Jahrhunderts erhaltene Schriftstücke in den meisten Städten der Region.

Georg Schmidt war ebenfalls der erste „Archivar“ in der Region und zwar in Mies. Mit dieser Stadt war dann die „Archivgeschichte“ bis zum Jahre 1994 verknüpft. Das Stadtarchiv und das Stadtmuseum waren anfangs (seit dem Jahre 1906) freiwillige Einrichtungen, und nach dem Jahr 1945 knüpfte ein neu konstituiertes Archivnetzwerk an diese an. In Mies wurde damals die Stelle im Stadtmuseum mit dem Archiv unmittelbar nach dem Jahr 1945 von Adolf Samec besetzt. Er erwarb sich Verdienste um das Zusammentragen von Sammlungen, die am Ende des Krieges verschollen waren, und um ein allmähliches Sammeln von Archivalien aus dem Gebiet des Bezirks Mies. Ein ordentliches Kreisarchiv in Mies wurde jedoch als das letzte Kreisarchiv in der Region Pilsen im Jahre 1955 (erst im Jahre 1956 wurden die Räumlichkeiten dafür gewonnen) errichtet. Die erste Mitarbeiterin des Kreisarchivs von Mies war Bohuslava Lohrová, die im Jahre 1957 von dem ersten akademisch gebildeten Archivar Vladimír Bystrický, der im Archiv moderne Erfassungen von Dokumenten eingeführt hatte, abgelöst wurde. Nach dessen Abgang ins Staatliche Gebietsarchiv in Pilsen im Jahre 1959 (hier übte er in den Jahren 1964–2003 auch das Amt des Direktors aus), wurde Václav Kleinhampl zum Kreisarchivar von Mies. Zurzeit seiner langen Amtszeit kam es zur Vereinigung des Bezirks Mies mit dem Bezirk Tachau, was sich auch im Namen des Archivs und in der Verdoppelung der Anzahl Mitarbeiter des Kreisarchivs auf 2 Personen widerspiegelte.

Im Bezirk Tachau entstand das Archiv erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit der ersten Archivnorm – der Regierungsverordnung Nr. 29/1954 GBl. Am Anfang des Tachauer Archivs traten Probleme mit der räumlichen Ausstattung und der Personalbesetzung, ähnlicher wie in Mies, auf. Im Jahre 1955 wurde Alois Zbořil zum ersten Tachauer Archivar, der sofort begann, die am meisten gefährdeten Dokumente in das neu gegründete Archiv – dessen erster Sitz ein ehemaliges Franziskanerkloster wurde - zu übernehmen. Im Jahre 1959 wurde Anežka Černá mit der Sorge für das Archiv beauftragt und ein Jahr später kam es zur Vereinigung mit dem Archiv von Mies.

Nach der Vereinigung der beiden Archive kam es auch zur Sicherstellung von Dokumenten aus den Gemeinden, die bisher auf dem Gebiet des eingegangenen Bezirks Marienbad lagen. Es handelte sich insbesondere um das reiche Archiv der Stadt Plan, aber auch um die Archive weiterer Gemeinden des Teils der  Region von Marienbad, die im Jahre 1960 dem erweiterten Bezirk Tachau zufiel. Der Leiter des vereinigten Archivs, Václav Kleinhampl, nahm dann gemeinsam mit der ehemaligen Archivarin von Tachau, Anežka Černá, erste Ordnungsarbeiten im Archiv auf. Mit dem Anwachsen des im Archiv hinterlegten Materials entstanden Probleme mit seiner Unterbringung. Diese Probleme steigerten sich unter der Leitung von PhDr. Jiří Janouškovec, der das Archiv in seiner schwierigsten Periode in den Jahren 1976–1993 führte. Obgleich es Pläne für den Umbau des Gebäudes des ehemaligen Minoritenklosters in Mies zum Archiv gab, verschlimmerte sich die Lage stetig und das Archiv wurde aus dem Rathaus von Mies in das gegenüberliegende, seit mehreren Jahren leerstehende Schulgebäude, die viel kleineren Räume in der Beneš-Straße und einige Magazine außerhalb von Mies (aufgelöste Schule in Skapce, ein Teil des Schlosses in Svojšín/Schweißing, Magazin im MNV-Gebäude (Lolaker Nationalausschuss) von Kladrau, Lager der Geoindustrie in Tachau und Garagen im Gebäude des ehemaligen Kreisausschusses der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Tachau) geräumt. Die Lage begann sich erst nach dem Jahre 1993 zum Besseren zu verändern, als die Anpassung des Gebäudes in der Kaserne von Tachau aufgenommen wurde. Das Archiv verließ endgültig seinen Sitz in Mies im Jahre 1994, als PhDr. Markéta Novotná Direktorin war. Es kam zu einer grundlegenden Änderung im Zusammenhang mit dem geplanten Erlöschen des bisherigen Trägers – des Kreisamtes.

Seit dem 1. August 2002 wurde das Archiv zu einer inneren Organisationseinheit des Staatlichen Gebietsarchivs in Pilsen und dieser Zustand dauert bis heute.

Archivbestände (Allgemeine Übersicht)

Vertikale Reiter

Veröffentlichungen über das Archiv

EDL, Jan. Archivy (pasáž o SOkA Tachov), in: Plzeňsko, příroda – historie – život, Praha 2008, s. 727–728.

NOVOTNÁ, Markéta. Archivy a muzea, Střediska dokumentace k dějinám podnikání, in: Historie a současnost podnikání na Mariánskolázeňsku, Tachovsku a Stříbrsku, Žehušice 2003, s. 157–161.

NOVOTNÁ, Markéta. Archivy na Tachovsku a Domažlicku (pasáž o SOkA Tachov), in: Český les, příroda – historie – život, Praha 2005, s. 403–409.

NOVOTNÁ, Markéta. , Das Kreisarchiv Tachov und seine Bestände, in: Spurensuche Region Grenzgänge, Festschrift für Franz Busl zum 70. Geburtstag, Pressath 2002, s. 21–27.